Die Sony RX100 VI ist da!

Sony RX100 VI - © 2018 Sony

Sony RX100 VI – © 2018 Sony

Vor etwa einem Monat ist die neue Sony RX100 VI angekündigt worden und ist nun im Handel erhältlich.

Mit einer gewohnt hohen Bildqualität, einer überragenden Serienbildfunktion und einigen Neuerungen im Videobereich reiht sich das sechste Modell in die Riege der Edelkompakten RX100 Reihe ein.

Leider lesen sich die technischen Daten der RX100 MK6 nicht so positiv wie erhofft. Mit einigen einigen technischen Veränderungen, die für die Unterwasserfotografie interessant sein könnten, stellt Sony uns Unterwasserfotografen auf der anderen Seite vor vollendete Tatsachen.

 

Was ist neu?

In den ersten Veröffentlichungen rund um die RX100 VI sah es so aus, dass die Abmessungen der neuen Kamera gleich bleiben würden.
Das Gehäuse an sich, hat sich bis auf den Touchscreen (der unter Wasser leider nicht nutzbar ist), nicht verändert. Dafür jedoch das Objektiv und damit auch die Kompatibilität mit den alten Gehäusen.

200mm Objektiv

Sony RX100 VI - © 2018 Sony

Sony RX100 VI – © 2018 Sony

Allerdings setzt Sony bei der neuen RX100 auf eine erweiterte Brennweite von 200mm.

Statt dem bisher gewohnten Objektiv mit einer Brennweite von 24-70mm verbaut der Hersteller nun ein Objektiv, das sogar eine Zoomstellung von 200mm schafft.
Dafür hat die Lichtstärke mit einer Blende von f2.8 bei 24mm und f4.5 ab 40mm etwas zu leiden. Die RX100 V bot eine Blende von f1.8-f2.8 je nach Brennweiteneinstellung.

Was bedeutet das für die Unterwasserfotografie?

Zunächst liest sich diese erweiterte Brennweite sehr gut. Vor allem die Makro-Fähigkeit der RX100, in Kombination mit Dioptern, würde vom verstärkten Zoom profitieren.

Auch der etwas lichtschwächere Aufbau ist für die Unterwasserfotografie nicht so dramatisch. Gerade unter Wasser wird bei der Verwendung externer Blitze ohnehin oft eine kleinere Blende (f/8 und kleiner) gewählt. Für Bilder ohne Blitz ginge die verminderte Lichtstärke durch eine Kompensation mit höherem ISO auf Kosten der Bildschärfe.

Sony RX100 VI

Sony RX100 VI – © Sony

Leider ergeben sich durch den veränderten Objektivaufbau, Probleme mit den bisher nutzbaren Gehäusen.
In der Weitwinkel-Einstellung steht das Objektiv nur 1,5mm weiter über, als beim Vorgängermodell und passt damit trotzdem in die verfügbaren Unterwassergehäuse.
Wird die Brennweite jedoch auf über 90mm verlängert, stößt das Objektiv zunächst an die Port-Scheibe und fährt anschließend unter Protest in die Ruheposition.

Damit sind sämtliche Gehäuse der Vorgängermodelle nicht mit der RX100 VI kompatibel.
 

Gibt es schon Abhilfe?

Ob es in Naher Zukunft Gehäuse für die RX-100 VI geben wird, ist noch nicht gesichert. Allerdings führen einige Shops schon ein Nauticam NA-RX100VI im System.

 

Was hat sich sonst geändert?

Lassen wir die Unterwasserfotografie außen vor, hat Sony neben der enormen Brennweite einige interessante Neuerungen implementiert.
 

Touchscreen

Sony RX100 VI – © Sony

Mit der neuen RX100 steht dir als Fotograf nun ein Touchscreen zum einfachen Fokussieren zur Verfügung.

Tippen und Auslösen. Wie einfach! Leider jedoch nur an Land 😉

Gleichzeitig wurde dem Display ein veränderter Mechanismus spendiert. Nun kann der Bildschirm nicht mehr nur um 45° nach unten geneigt werden, sondern um ganze 90°.

Das ermöglicht auch bequeme Aufnahmen über Menschenmengen hinweg.

 

Video

Aber auch im Videobereich hat Sony die Kamera weiterentwickelt. So richtet sich die RX100 VI vermehrt an Videografen, die ihr Filmmaterial nachbearbeiten wollen.
Mit erweiterten HLG (Hybrid-Log-Gamma) und einer eingebauten HDR-Funktion lassen sich die Funktionen der neuesten TV-Generation adäquat nutzen.

Außerdem werden bei der Aufnahme von 4K Video nun die gesamten Pixel ausgelesen. Demnach findet nun kein Pixel-Binning (also das Zusammenfassen von mehreren Pixeln) mehr statt, wie es noch beim Vorgängermodell der Fall war.

 

High-Speed-Aufnahmen

Standardmäßig lassen sich 4K Videos in 24p aufzeichnen.

Im Full-HD-Modus ist eine maximale Bildfolge von 120 fps möglich.
Allerdings lässt sich die Kamera nun, auch bei der Verwendung von Full-HD, auf den Zeitlupenmodus mit 1000 Bildern in der Sekunde umschalten.
 

Nachteile

Leider fehlt der RX100 der elektronisch zuschaltbare ND Filter, den ich vor allem bei Fotos im Sonnenlicht zu schätzen gelernt habe.
Auch der Akku der Kamera soll nicht so lange halten. Nach etwa 250 Aufnahmen streckt die Kamera die Flügel.(Quelle: Chip.de)
Und die Serienbildgeschwindigkeit von 24 Bildern in der Sekunde? Klingen super – können aber mit Blitzen unter Wasser leider auch nicht verwendet werden.

 

Lohnt sich die Sony RX100 VI?

Ich bin etwas zwiegespalten, was die neue RX100 von Sony angeht.
Einerseits sind die Funktionen der Kamera überragend. Gleichzeitig verliert die RX100 mit den neuen technischen Daten etwas an Reiz für die Unterwasserfotografie.

Warum Sony trotz der Kompatibilität früherer Kameras mit dem Sony-eigenen Gehäuse, nun auf veränderte Abmessungen setzt, erschließt sich mir auch nicht ganz.

Andererseits sind wir Taucher nicht die Hauptzielgruppe des japanischen Unternehmens.

In der Summe sprechen die Eigenschaften der neuen RX100 für sich. Die Optiken sind immer noch überraschend scharf, die Kamera trotzdem noch verhältnismäßig lichtstark und im Vergleich zu einer Systemkamera, passt sie trotzdem noch problemlos in die Jackentasche.

Mit der RX100 VI hat Sony also eine Kamera geschaffen, die sich an Reisende und Hobbyfotografen richtet. Und mit eben dieser Entwicklung geht der Hersteller die Probleme an, die die Kunden schon an der ersten Version der Kamera bemängelten: Die kurze Brennweite und recht lange Verschlusszeit.

Damit ist die RX100 vielleicht nicht mehr DAS Kompaktmodell für die Unterwasserfotografie. Abgesehen davon sind die älteren Modelle in Bezug auf die Bildqualität nicht wirklich schlechter.
Wenn du also nicht zwangsläufig eine Kompakt-Kamera mit 200mm Brennweite suchst, sind andere Geräte (RX100-III | RX100-IV | RX100-V | G7X MK II) vielleicht besser für deine Zwecke geeignet.

Für die Urlauber, die eine hochwertige und kompakte Kamera für Landausflüge suchen, mag die neue RX100 die eierlegende Wollmilchsau sein.

Was denkst du über die neue RX100 VI? Schreib es mir einfach in die Kommentare!

4 Gedanken zu „Die Sony RX100 VI ist da!

  1. Möchte mir diese Cam kaufen und bin am überlegen ob es auch Sinn macht das Unterwassergehäuse zu kaufen. Man könnte es ja dann bis 89mm nutzen, oder?
    Oder macht es mehr Sinn dafür dann eine Action Cam zu nutzen?

  2. Hallo Kai,
    Mit dem Nauticam Gehäuse und dem mitgelieferten Standard-Port ist die Verwendung der gesamten Brennweite möglich. Allerdings hast du dann keine Möglichkeit zusätzliche Makrolinsen oder Weitwinkel-Diopter anzubringen. Deshalb empfehle ich dir, wenn du wirklich gute Bilder willst, die Wechselports von Nauticam. Da ist es dann auch möglich verschiedene Zusatzlinsen anzubringen.

    Was spricht denn für die Sony RX100 IV und was gegen die Sony RX100 VA, die aktuelle Version der V, mit dem Innenleben der IV?

  3. Als Schnorchler suche ich schon seit langem eine Digicam mit 1″-Sensor und einem Zoombereich bis mind. 200 mm KB. Ich besitze zwar eine Panasonic DMC-FZ 1000, wofür es aber leider kein Uw-Gehäuse gibt.
    Beim Schnorcheln sind 100 bis 110 mm Brennweite einfach nicht ausreichend. Meine Canon SX220HS mit max 400 mm KB-Brennweite im Unterwassergehäuse ist einfach zu langsam und bringt nicht die Top-Qualität.
    Ich hoffe, dass sich der Marktpreise unter 1000€ einpendeln und mehr preiswerte Uw-Gehäuse angebauten werden. Für mich wäre die Kamera genau das, was ich seit langem suche.

  4. Warte noch etwas. Es werden neben Nauticam und Ikelite sicher noch einige andere Hersteller in den kommenden Wochen mit einem Gehäuse aufwarten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert