Nasslinsen oder Wet-Lenses erklärt

Während meiner ersten Schritte in der Unterwasserfotografie, habe ich kaum Informationen darüber gefunden, was genau eine Nasslinse oder englisch eine sogenannte Wetlens ist.

As Besitzer einer DSLR, war die Möglichkeit ein ObjektivObjektive für die DSLR werden unter Wasser nicht getauscht. Dies wird durch den sogenannten Port verhindert. Daher musst du dir an der Systemkamera vorher überlegen, ob du Weitwinkelaufnahmen oder Makros fotografieren willst. unter Wasser anzubringen und wieder abnehmen zu können, schlichtweg nicht vorstellbar. Das waren zwei Begriffe, die so für mich einfach nicht zusammengehören.

Nahlinse Weitwinkellinse Nasslinsen

Aber es ist tatsächlich so. 😉 Nasslinsen sind wirklich spezielle zusätzliche Objektive ohne Elektronik, die in der Unterwasserfotografie direkt mit dem Wasser in Berührung kommen. Deshalb werde ich dir in diesem Artikel genau erklären, welche Arten von Nasslinsen es gibt, und wie sie aufgebaut sind.

 

Wozu braucht man Nasslinsen?

Nicht jede Kamera ist mit einem System zum Wechseln des Objektivs versehen. Um trotzdem die ganze Bandbreite vom Riff bis hin zur kleinen Schnecke fotografieren zu können, greifen viele Unterwasserfotografen auf sogenannte Wetlenses zurück. Damit lässt sich auch eine “einfache” KompaktkameraAuch an der Systemkamera können verschiedene Nasslinsen eingesetzt werden. Gerade im Makro-Bereich lassen sich so spannende Ergebnisse erzielen. zu einer Weitwinkel oder Makro-Kamera umrüsten.

Dazu werden die Nasslinsen einfach vor das Unterwassergehäuse montiert und verändern so den Aufnahmewinkel deiner Kamera.

 

Aufbau und Verarbeitung

Druckfeste Nasslinse Wetlens Makro-Linse Diopter Inon UCL-90 für die UnterwasserfotografieDas Gehäuse einer Nasslinse wird in der Regel aus aus Aluminium gefertigt. Das macht sie beständig gegen Korrosion durch Salzwasser. Bei den optischen Elementen handelt es sich zumeist um echte Glaslinsen. Bei den günstigeren Weitwinkel-Linsen kommen auch gelegentlich Kunststoff-Domes zum Einsatz. Das macht die Linsen etwas leichter und deutlich günstiger. Dafür sind die Kunstsoff-Elemente etwas anfälliger gegenüber Kratzern.

Für die Montage kommen oft die weit verbreiteten Filtergewinde mit einem Durchmesser von 67 Millimetern zum Einsatz. Die wird auch mit M67 abgekürzt. Ein weiterer Standard sind Filtergewinde mit 52mm Durchmessern (M52). Die Unterschiede im Durchmesser kannst du auch mit Filteradaptern (Step-Up-Adaptern) überbrücken.

Der japanische Hersteller INON bietet mit seinem LD-System genauso wie die Hersteller SeaLife und Olympus spezielle Bajonett-Anschlüsse an. Dieser Schnellverschluss lässt dich im wörtlichen Sinn, die Linsen im Handumdrehen entfernen.

 

Druckfest

In den wasserfesten Linsen sind in der Regel kaum Hohlräume vorhanden. Dadurch sind die Bauteile extrem belastbar. Bei Nasslinsen wie Weitwinkel-Objektiven sind Lufteinschlüsse für eine optimale Lichtbrechung notwendig. Diese Lufteinschlüsse müssen daher gut abgedichtet sein, um die Drücke unter Wasser abzufangen.

Neben optimal berechneten Glaselementen ist es wichtig, dass die Linsen komplett mit Wasser umspült sind. Dadurch werden optimale Brechungseigenschaften unter Wasser erreicht. Das ist auch der Grund, warum einige Gehäusehersteller Bohrungen oder Fräsungen am vorderen Port anbringen. Das sorgt für einen Wasserfilm zwischen Port-Scheibe und dem Unterwasserobjektiv.

Wassereinlass an der Unterwasserkamera zwischen Port und Nasslinse

Dabei ist es nicht dramatisch, wenn ein oder zwei Schwebteilchen, aus dem trüben Wasser zwischen die Scheiben gelangen. Der Fokus der Kamera liegt außerhalb des Unterwasser-Objektivs, weshalb diese Schwebstoffe im späteren Bild nicht sichtbar sind.

 

Nahlinsen oder Diopter

Willst du im Makro-Bereich fotografieren kannst du bei Systemkameras auf spezielle (echte) Makro-Objektive zurückgreifen, die du direkt am Kamerabody anbringst.
Bei allen anderen Kameras mit fixen Objektiven, bist du auf zusätzliche Makro-Linsen angewiesen.

Diese werden auch als Diopter oder Nahlinsen bezeichnet und vergrößern das Bild durch einen kürzeren Abstand zum Motiv. Wie diese Nahlinsen arbeiten, kannst du im Artikel zur Funktionsweise von Dioptern nachlesen.

Hier findest du außerdem welcher Diopter für deine Kamera geeignet ist. Einen speziellen Vergleich zwischen verschiedenen +10 Dioptrien Nahlinsen gibt es auch.

 

Weitwinkellinsen

Weitwinkel NasslinseFür Aufnahmen imposanter Riffe oder Wracks bist du mit einem Weitwinkel-Objektiv gut beraten. Diese erweitern den Blickwinkel deiner Kamera und lassen dich bei kürzerem Abstand trotzdem noch einen großen Bildkreis ablichten.

Während du bei Systemkameras nur auf ein Weitwinkel-Objektiv und einen entsprechenden Dome-Port angewiesen bist, musst du bei Kompaktkameras auf entsprechende Unterwasser-Linsen zurückreifen.
Dazu gibt es verschiedene Systeme mit flachen oder gewölbten Glaselementen. Welche Hilfsmittel es dazu gibt, kannst du im Artikel zu Weitwinkel-Zubehör nachlesen.

 

Effekt-Linsen

Saga Macro Ball AdapterEine weitere Kategorie innerhalb der Unterwasser-Objektive, stellen die Effektlinsen dar. Diese können alleine oder in Verbindung mit anderen Unterwasserlinsen genutzt werden um spezielle Effekte zu erzielen.

Damit lassen sich spannende Ringe, weiche Bokehs und Kugeleffekte erzeugen.

2 Gedanken zu „Nasslinsen oder Wet-Lenses erklärt

  1. Hi, ich bin Anfäger was fotografieren betrifft. Ich habe ein Saefrog-Gehäuse und ein Fisheye als Nasslinse, welches mit einem M52 Gewinde verbunden ist. Leider geht beim Tauchen die Luft zwischen Gehäuse und Linse nicht richtig raus, ich muss erst die Linse Kurz abschrauben und wieder drauf und das ist sackig. Meine Frage gibt es eine Art Bayonettverschluss für beide Seiten das man kurz fluten kann oder vielleicht eine ander Linse motieren kann? Gruß André

  2. Hallo Andre,
    je nach dem was du für eine Linse nutzt (Macro oder Weitwinkel) kann ich dir einen Flip-Adapter empfehlen. Hier kommt genug Wasser zwischen die Linsen und gleichzeitig kannst du die Makrolinse bequem entfernen, wenn du sie mal nicht benötigst.
    Ansonsten gibt es für einige Gehäuse das LD-System von INON, das aber leider nur mit speziellen Linsen und Gehäusen funktioniert.

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