Bildbearbeitung für Unterwasserfotos

Nicht immer kommen perfekte Bilder direkt aus deiner Kamera.
Doch wenn dein Ziel Fotografien für Hochglanz-Magazine oder Wettbewerbe sind, wirst du um eine Nachbearbeitung deiner Bilder nicht herumkommen.

Ich selbst lege beispielsweise Wert auf sachliche, möglichst farbechte und rauscharme Fotos.
Auch die Anpassung des WeißabgleichsDer Weißabgleich ist ein mächtiges Werkzeug, das du vor allem dann einsetzen solltest, wenn du unter Wasser filmst, oder in JPG fotografierst. hier kannst du nachlesen, wie du den Weißabgleich einstellst. in Teilbereichen des Fotos gehört zu meinen grundlegenden Arbeitsschritten.

Mit diesem Anspruch geht es mir wie vielen anderen professionellen Fotografen. Ich verwende einen nicht unbeträchtlichen Teil meiner Zeit für die Nachbearbeitung der Bilder. Daher würde ich behaupten, kommen 70% des Endprodukts aus der Kamera. Die anderen 30% aus der Bildbearbeitung.

Wie weit die Verfremdung des Bildmaterials gehen darf oder soll, ist eine sehr subjektive Frage. Die Meinungen gehen hier sehr weit auseinander, wobei ich die Diskussion über die Moral zur Fotomontage, an dieser Stelle nicht führen will.

 

Welche Möglichkeiten bietet dir die Bildbearbeitung?

Grundsätzlich gibt es in der Retusche des Bildmaterials keine Grenzen. Von der einfachen und dezenten Anpassung der Farben bis hin zur extremen Verfremdung des Ausgangsmaterials ist eigentlich alles möglich.

Auf die Unterwasserfotografie bezogen, sind die wichtigsten Möglichkeiten, die Anpassung von FarbtönenWie die Farbkorrektur funktionert, kannst du bei den Farb-Einstellungen nachlesen. Oder du siehst die die Beispielbearbeitungen an, bei denen die Farbkorrektur auch zum Einsatz kommt., der Helligkeit und des KontrastsDiese beiden Eigenschaften findest du in den ersten beiden Artikeln zur Bildbearbeitung., Entfernung von Schwebeteilchen und eventuellen anderen störenden Bildelementen. Auch die Rauschreduzierung und der Beschnitt (Crop) des Bildes sind wichtige Schritte in der Bearbeitung.

Da viele Bearbeitungsschritte unabhängig von der Art der Software sind, möchte ich dir hier die ersten Schritte zur Optimierung deiner Fotos erklären. Zur Demonstration der wichtigsten Werkzeuge und Einstellungen nutze ich Lightroom. Dabei zeige ich dir, wie du Farben korrigierst, den Kontrast änderst, das Rauschen entfernst und worauf du bei den Anpassungen achten solltest.

01 – Bildbearbeitung – Belichtung
02 – Bildbearbeitung – Kontrast
03 – Bildbearbeitung – Weißabgleich
04 – Bildbearbeitung – Sättigung und Farbdynamik
05 – Bildbearbeitung – Farbkorrekturen
06 – Bildbearbeitung – Gradiationskurven
07 – Bildbearbeitung – Schärfen
08 – Bildbearbeitung – Rauschreduzierung
09 – Bildbearbeitung – Beispiele

 

Unterschied zwischen Bildbearbeitung und Bildmanipulation

In der Bildbearbeitung solltest du grundsätzlich unterscheiden zwischen Bildanpassung (Korrektur von Farben etc.) und Bildmanipulation (Montage).
 

Optimierung mit Lightroom und Co.

Üblicherweise kommen in der Fotografie für Anpassungen dieser Art, RAW-Entwickler wie Lightroom, Darktable oder Capture ONE zum Einsatz. Die Besonderheit dieser Programme liegt in der Möglichkeit, RAW Dateien deiner Kamera zu bearbeiten, ohne das Original zu zerstören. Das bedeutet, du kannst deine Anpassungen auch Jahre später noch ändern.

Software für die Bildbearbeitung

Doch nicht nur der Arbeitsablauf dieser Programme ist auf die Bearbeitung von Fotografien und Rohdaten zugeschnitten. Auch die Palette an Werkzeugen, ist auf die reine Foto-Retusche optimiert.

So kannst du mit diesen Programmen deine Bilder sortieren, katalogisieren und verstichworten. Auf der anderen Seite ist es aber auch besonders einfach die Bilder zu bearbeiten und unkompliziert in verschiedene Formate zu exportieren. Gleichzeitig sind die RAW-Entwickler sehr übersichtlich und unkompliziert in der Nutzung. Hier findest du weiterführende Informationen zu den RAW-Entwicklern.

Hier siehst du ein Beispiel, was in 3 Minuten mit dem RAW-Entwickler Lightroom möglich ist:

 

Manipulationen mit Photoshop

Anders verhält es sich bei der Montage und Manipulation der Bilder. Mit Programmen wie Photoshop können einzelne Bildbereiche entfernt, ersetzt und komplett verändert werden. Das Fertige Produkt hat im Extremfall nicht mehr besonders viel mit dem Originalbild gemeinsam.

Generell können die meisten Anpassungen, die mit Lightroom erfolgen, auch mit Photoshop erledigt werden. Bezogen auf die reine Bildoptimierung ist Lightroom jedoch deutlich schneller und unkomplizierter. Denn so mächtig Photoshop auch ist, so vielfältig ist auch die Palette an Werkzeugen. Von der Pixel-genauen Entfernung störender Bildbereiche bis hin zu Perspektivischem Text und eingefügten Bildteilen ist in Photoshop alles möglich. Aus diesem Grund sollte diese Software gerade für Anfänger in der Bildbearbeitung, nicht die erste Wahl sein.

Eine Software wie Photoshop richtet sich in meinen Augen eher an Profis, die die letzten Quäntchen aus ihren Bildern herausholen, oder mehrere Bilder zu einem verbinden wollen.

Hier ein Beispiel, für das Photoshop besser geeignet ist, als Lightroom.

2 Gedanken zu „Bildbearbeitung für Unterwasserfotos

  1. Hallo Tino, danke für den mal wieder sehr informativen Bericht.
    Ich bin ja aus der Videografie in die
    Fotografie gewechselt, ich habe immer mal wieder auf deine Seite zugegriffen um mich zu informieren.
    Erst mit der RX100 die ja auch zu deinen Lieblingen gehört. Mittlerweile bin ich auf eine Systemkamera gewechselt, wenn ich
    meine ersten Fotos mit heute vergleiche, dann weiß ich welchen
    Beitrag deine Seite dazu beigetragen hat. Vielen Dank, dass du dir die Mühe machst, Leuten wie mir, das Wissen über die Unterwasserfotografie zu vermitteln und zu erweitern. Ich hoffe auf noch viele interessante Beiträge.

    Viele Grüße Hans

  2. Vielen Dank für die Blumen.
    Demnächst kommen wieder einige spannende Artikel, die dir dann hoffentlich auch wieder neue Infos bringen.

    Viele Grüße Tino

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