Bessere Bilder mit der Tauchlampe
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Schon wieder nichts…. Du wärst nicht hier, wenn du dieses Problem selbst kennen würdest. Das Licht der Lampe ist zu stark gebündelt und auf den Fotos siehst du hauptsächlich einen hellen Punkt, wo eigentlich dein Motiv sein sollte.
Aber du wärst auch nicht hier, wenn es keine Lösung für dieses Problem gäbe.
Zugegebe, die einfachste Lösung, ist der Kauf einer Videolampe mit breitem Lichtkegel und gleichmäßiger Lichtverteilung.
Weil dir das nicht weiterhilft habe ich dir hier einige Tipps und Kameraeinstellungen zusammengefasst, die deine Bilder auch jetzt schon spürbar verbessern.
Ein kurzer Blick auf die Tauchlampe
Der eigentliche Zweck einer klassischen Tauchlampe ist, möglichst weit und gezielt unter Wasser sehen zu können. Dazu bündeln Reflektoren das Licht in der Regel auf einen Abstrahlwinkel zwischen 10 und 70 Grad. Einerseits kannst du mit dem engen Lichtkegel Zeichen unter Wasser geben. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass deine Tauchpartner durch den breiten Strahl geblendet werden. Auch die Lichtqualität einer Tauchlampe ist zweitrangig, wenn es nur darum geht, in kleine Höhlen oder Spalten am Riff zu schauen.
Je breiter der Abstrahlwinkel deiner Lampe ist, desto einfacher ist es, ein gleichmäßiges ausgeleuchtetes Bild zu erzeugen. Deshalb werden für die Fotografie und fürs Filmen Videolampen eingesetzt, die einen Abstrahlwinkel von 90-140° haben und so ganze Riffteile ausleuchten können.
Tipp 1 - Richte deine Lampe anders aus
Ein schnelles, einfaches und konsistentes Ergebnis erzielst du, wenn du die Tauchlampe ziemlich genau auf das Motiv richtest. Auch die Kamera wird auf das Motiv ausgerichtet, sodass der Fokus- und Messpunkt der Kamera auf der hellsten Stelle im Bild liegt.
Ob du die Lampe in der Hand hältst oder auf die Kamera montierst ist im Grunde Geschmacksache. Trotzdem empfehle ich dir die Lampe in die Hand zu nehmen und möglichst weit weg von deiner Kamera zu positionieren. So wird nicht nur die Lichtverteilung gleichmäßiger, sondern du vermeidest auch Schwebeteilchen im Bild, da das Licht nicht aus Richtung der Kamera kommt.
Tipp 2 - Stell deine Kamera auf deine Lampe ein
Grundsätzlich ist es wichtig, dass du die Belichtungszeiten deiner Kamera so kurz wie möglich hältst. Dazu kann es notwendig sein, die ISO-Empfindlichkeit der Kamera etwas zu erhöhen.
Wenn du deine Bilder nachbearbeitest, solltest du auf das RAW-Format (statt JPG) setzen, da sich hier die Belichtung nachträglich noch etwas korrigieren lässt.
Kameramodus wählen
Im Automatik-Modus ist es bei den meisten Kameras nicht möglich, den ISO zu verändern. Daher solltest du deine Kamera besser auf Programmautomatik (P) oder die Kreativmodi Av und Tv einstellen. Im Nahbereich und für Makros ist ein ISO von 100 oder 200 optimal. Für Aufnahmen bei denen du mehr vom Riff zeigen willst, ist meist ein höherer ISO erforderlich.
Korrekte Belichtung dank Spotmessung
Damit hast du die Grundlage geschaffen, dass die Bilder hell genug werden. Optimal belichtet ist das Bild aber noch nicht.
Aufgrund des engen Abstrahlwinkels musst du nun deiner Kamera vorgeben, wie sie die Helligkeit im Bild bewerten soll. Hier helfen dir die Messmethoden deiner Kamera.
Normalerweise nutzt deine Kamera standardmäßig die “Mehrfeldmessung”. Tagsüber und an Land funktioniert diese Messung gut. Hier sind in der Regel alle Bildbereiche ähnlich hell und die Mehrfeldmessung schafft so eine optimale Belichtung.
Unter Wasser, insbesondere mit einer Lampe, fokussiert sich das Licht auf einen kleinen Punkt. Die Kamera versucht einen Mittelwert aus Hell und Dunkel zu bilden. Um die helle Stelle, in der Belichtungsmessung zu bevorzugen solltest du deine Kamera besser auf “Mittenbetont / Integral” umstellen. Noch besser ist der Messmodus “Spot”, den die meisten Kameras inzwischen zusätzlich anbieten. Selbst Actioncams wie die GoPro haben diese Einstellung.
Mehr dazu, findest du im Beitrag über Messmethoden für die Unterwasserfotografie.
Belichtung optimieren mit der Belichtungskorrektur
Eigentlich sollte die Belichtung mit Hilfe der Messmethode schon deutlich besser geworden sein. Trotzdem kann es sein, dass du manuell nachkorrigieren musst. Hierfür gibt dir deine Kamera die Belichtungskorrektur an die Hand, die mit einem +- Symbol gekennzeichnet ist.
Diese Einstellung erlaubt es dir, das Bild nochmals etwas über- oder unter- zu belichten.
Schöne Farben mit dem richtigen Weißabgleich
Damit die Farben der Fische, Schnecken oder Korallen so richtig zur Geltung kommen, solltest du nun den Weißabgleich deiner Kamera anpassen.
Mit dem Automatikmodus wirst du leider kaum gleichbleibenden Ergebnisse erzielen. Die verschiedenen Lichtsituationen und Farben durch unterschiedlichen Sonnenstand, führen zu sich ständig ändernden Farben im Bild. Meine Standard-Einstellung ist der Weißabgleich (WB) mit der Bezeichnung „Tageslicht“. Wenn du die Lichtfarbe deiner Lampe kennst, kannst du auch eine Einstellung wählen, die näher an dieser Zahl liegt. So wirken die Bilder deutlich natürlicher.
Auf den Unterwassermodus solltest du übrigens besser verzichten. Der ist für Situationen im Flachwasser ausgelegt, in denen keine Lampe zum Einsatz kommt. Kombinierst du die Lampe und den UW-Modus, entstehen sehr warme Bilder oder du erzeugst im Extremfall sogar einen Rotstich im Bild.
Tipp 3 - Bearbeite deine Bilder nach
Falls die Bilder doch etwas überbelichtet sein sollten, kann ein Bildbearbeitungsprogramm wie Adobe Lightroom helfen die Bilder zu optimieren.
Wie hier im Beispiel lassen sich helle Bereiche mit einfachen Mitteln gezielt korrigieren und Farben anpassen.
Häufig reicht es, die Belichtung etwas abzusenken, Kontraste zu erhöhen, Lichter und Weiß abzusenken und dafür die Tiefen anzuheben.
Mehr Informationen zur Nachbearbeitung für Unterwasserbilder findest du im Beitrag zur Bildbearbeitung und Nachbelichtung von Unterwasserfotos.
Tipp 4 - Zubehör wie Lichtformer verwenden
Eine weitere Option für sehr starke Tauchlampen, sind Diffusoren, die du auch gut selbst bauen kannst. Diese schlucken zwar einen Teil des Lichts, sorgen aber gleichzeitig für eine deutlich gleichmäßigere Lichtverteilung. Hier sind leere weiße! Filmdosen oder im Zweifelsfall ein Joghurtbecher äußerst praktisch. Eine DIY-Anleitung und 3D-Druck-Vorlagen kommen demnächst.
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