Datensicherung und Backup auf Reisen

Eine abgesoffene Kamera oder eine nicht mehr lesbare Speicherkarte?
Nichts ist schlimmer, als die eigenen Bilder der letzten Urlaubswochen zu verlieren.

Im Besten Fall lässt sich daheim am Rechner die Speicherkarte retten.

Ist die Speicherkarte verloren gegangen oder wurde die Kameraausrüstung gestohlen, ist es für jede Hilfe zu spät.

Datensicherungauf Reisen

Um solch ein böses Erwachen zu vermeiden, möchte ich dir einige Möglichkeiten zeigen, wie du deine Daten im Urlaub einfach sichern kannst. So verlierst du im schlimmsten Fall nur die Daten der letzten ein bis zwei Tauchgänge.

 

Mehrere Speicherkarten

SD-Karten sind mittlerweile so günstig geworden, dass du deine Karten jeden Tag (auch wenn sie noch nicht voll sind!) wechseln kannst.
Damit hast du zwar keine Sicherheitskopie der Bilder, aber du reduzierst das Risiko, alle Bilder auf einmal zu verlieren.

Fotografierst du hauptsächlich, reicht meist eine 16 GB Karte pro Tag mit drei Tauchgängen.
Auch wenn die Karten etwas teurer sind, kommen in meiner Kamera die SanDisk Extremea oder SanDisk Extreme Proa Speicherkarten der Klasse 10 zum Einsatz.

Einerseits kann ich mit diesen Karten 4K-Material Filmen. Andererseits hatte ich bei diesen Speichern bisher noch keinerlei Ausfälle (im Vergleich zu Karten einer anderen Marke).

Trotzdem bin ich selbst kein Fan dieser Lösung. Gute Bilder sind mein Kapital. Deshalb setze ich lieber auf Lösungen, mit denen ich ein echtes Backup erzeuge.

 

Backup-Lösungen für den Urlaub

Bei einem Backup erzeugst du ein echtes Abbild der Daten auf einem Endgerät deiner Wahl. Dadurch ist immer eine physikalische Kopie der Daten vorhanden, die du räumlich von deiner Kamera getrennt lagern kannst. Außerdem fällt der Defekt einer Speicherkarte nicht mehr so sehr ins Gewicht.

Hier einige verschiedene Lösungen:

 

Notebook

Die einfachste Lösung ist es, die Bilder auf dem Notebook zu sichern. Das ist auch die Methode meiner Wahl. Hier kopiere ich die Bilder mittags und abends von der Speicherkarte auf meinen Laptop. So habe ich direkt die Möglichkeit, die RAWs schon in Lightroom zu beurteilen und erste Bilder zu exportieren.
Dabei verbleibt das Originalbild auf meiner großen Speicherkartea, sodass ich am Ende der Tauchausfahrt nur eine oder zwei fast volle Speicherkarten als Backup zu meinem Notebook habe.

Geht mir nun die Speicherkarte oder der Laptop verloren, habe ich immer noch die Kopie auf dem jeweils anderen Medium.

Trotzdem sichere ich meine Bilder ein weiteres Mal auf einen USB-Stick oder eine kleine externe Festplatte.

 

Zusätzliche Sicherung auf USB-Sticks

Es mag sein, dass ich in diesem Punkt etwas pedantisch bin. Aber ich gehe auf Nummer sicher, und kopiere die in Lightroom bearbeiteten Bilder und Bibliotheken vom Laptop nochmals auf einen USB-Stick. Damit sichere ich nochmals die originalen Bilddateien und gleich die Bearbeitungsinformationen aus Lightroom.

Auch USB Sticks sind mittlerweile bei einem enormen Speicherplatz recht günstig erhältlich.
Dabei solltest du darauf achten, möglichst einen USB3.0 Stick zu wählen. Mit diesem Standard lassen sich die Bilddaten schnell sichern. In der Regel reichen 128 Gigabytea für die meisten Fotografen problemlos aus, um die Bilder von zwei Wochen zu sichern.
Bist du eher der Videograf unter Wasser, werden deutlich größere Datenmengen anfallen. Deshalb solltest du hier, wie bei einer längeren Ausfahrt, besser auf die folgende Festplattenlösung setzen.

 

Sicherung auf externen Festplatten

Externen Festplatten lastet schon fast ein verstaubtes Image an. Doch gerade für Reisen ist diese Backup-Lösung trotzdem überaus praktisch.

Dabei gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten:

 

Klassische kabelgebundene Festplatten

Diese Systeme kamen vor etwa 15 Jahren auf: externe Festplatten, die per USB an den PC oder Laptop angeschlossen werden. Mittlerweile hat sich die Technik auch hier deutlich weiterentwickelt. Mit schnellen Übertragsungsstandards wie Thunderbolt, USB3 oder eSATA (wenn dein Notebook diesen Anschluss besitzt) erfolgt die Datenübertragung auch bei großen Datenmengen recht zügig.

Gerade für Reisen empfehle ich dir eher eine SSD als die klassisch mechanisch arbeitenden HDD-Festplatten. Zwar sind die SSDs etwas teurer, dafür jedoch unempfindlich gegenüber Stößen und Stürzen. Außerdem benötigen diese deutlich weniger Strom und sind kleiner und deutlich leichter. Letzteres macht sich vor allem auf Flügen positiv bemerkbar.

Ein Beispiel für eine sehr zuverlässige Platte, die ich auch Freunden und Kunden empfehle, ist die Mobile SSD von Western Digitala.

 

Automatische Sicherungsplatten

WD My Passport SSDEine spezielle Gattung an externen Festplatten ist gerade für die Fotografen ohne Laptop interessant.
Dabei handelt es sich um SSD-Speicher, die neben einem eingebauten Akku auch einen Einschub für SD-Speicherkarten aufweisen.
Auch CF-Karten können dank USB-Anschlüssen über ein separates Kartenlesegerät ausgelesen werden.

Diese Geräte sind gerade für den Einsatz auf Reisen gedacht, bei denen nicht jeden Tag eine Steckdose verfügbar ist.
Trotzdem ist es möglich, die Daten der verschiedenen Speicherkarten einfach per Knopfdruck in Windeseile zu sichern.

Auch das Laden des Handys, der Kamera oder des Tauchcomputers ist mit der integrierten Powerbank möglich.
Daheim können die Daten dann per USB3 oder W-Lan auf den heimischen Rechner übertragen werden.
Hier findest du einen ausführlichen Test der WD-My Passport Wireless SSD.

 

Backup auf dem Smartphone

Eine ganz andere und recht unbekannte Alternative, ist die Sicherung der Daten auf dem Smartphone oder Tablet. Bei aktuellen Geräten ist schon der interne Speicher meist ausreichend groß, sodass sich die Bilddaten bequem sichern lassen. Reicht der interne Speicher nicht aus, ist bei vielen Smartphones eine Erweiterung mit Micro-SD Karten möglich.

Das System hat einige nicht zu vernachlässigende Vorteile. Mittlerweile gibt es z.B. Lightroom für Android mit dem es möglich ist, erste Bearbeitungen ohne Laptop durchzuführen. Gleichzeitig können die Bilder im Ausland mit einer Prepaid-Karte einfach hochgeladen und geteilt werden.

Um die Bilder auf dem Smartphone zu sichern, gibt es entweder Speicherkartenlesegeräte mit USB-C oder Micro-USB Anschlüssena. Alternativ kannst du auch einen USB OTG Adaptera (On The Go) nutzen, um dein schon vorhandenes Kartelesegerät an dein Handy anzuschließen.

Über einen solchen USB To Go Adapter kannst du auch einen USB-Stick anschließen, auf dem du die Daten ein zweites Mal sicherst.

 

Cloud-Dienste

Auch wenn ich kein Fan digitaler Cloud-Dienste bin, ist eine Sicherung über das Internet (z.B. über das WiFi im Hotel) eine weitere Möglichkeit, deine Daten zu sichern. Hierbei lädst du die Daten zu dem jeweiligen Cloud-Service hoch.

Allerdings bist du, wenn du mehrere Gigabyte pro Tag sichern willst, auf eine stabile und schnelle Datenverbindung angewiesen. In Regionen, in denen gelegentlich der Strom ausfällt oder die Datenverbindung abbricht, ist eine Sicherung über das Internet daher keine sichere Option!

 
Da ich den Cloud-Diensten aus verschiedenen Gründen kritisch gegenüberstehe, kann ich hier keine Empfehlung aussprechen.

Hier eine Liste an recht verbreiteten Cloud-Betreibern:
Google Drive (15GB kostenlos)
Amazon Cloud Drivea (5 GB kostenlos bzw. unbegrenzter Bildspeicher für Prime-Kunden)
Telekom Magenta Cloud (10GB kostenlos)
Microsoft OneDrive (5GB kostenlos)
Dropbox (2GB kostenlos)

 

Machst du bisher Backups während deiner Reisen? Und wenn ja, auf welche Lösung greifst du zurück? Schreib es mir gerne in die Kommentare!

2 Gedanken zu „Datensicherung und Backup auf Reisen

  1. Sehr gute und berständliche Übersicht, danke!
    Ich sichere immer alle Bilder des Tages auf dem iPad. Diese Komplettsicherung kommt dann noch einmal auf eine zusätzliche micro-SD Karte, die über einen PhotoFast Lightning Kartenlesera am iPad angeschlossen und an anderer Stelle als Kamera und/oder iPad transportiert wird. Habe ich meine Frau dabei, werden alle Bilder auch auf ihr iPad übertragen.
    Ich hatte allerdings auch noch nie irgendeinen Datenverlust der originalen Speichermedien der Kamera(s).

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