Testbericht zur SONY RX-100 III

Schon vor über zwei Jahren kam die Sony RX-100 III auf den markt und hält sich bis heute als starker Widersacher selbst gegen das Nachfolgermodell, die RX-100 IV.

Sony RX100III

Sony DSC-RX100 III

Die RX-100 III fällt in die Kategorie der Edelkompaktkameras und besticht neben kompakten Abmessungen und geringem Gewicht vor allem durch Lichtstärke, komplett manuelle Einstellungen und die Möglichkeit in RAW zu fotografieren. Sie steht technisch mit der Lumix LX100 und der G7X auf einer Stufe, kann jedoch mit deutlich besserem Rauschverhalten und etwas mehr Lichtstärke punkten.

Und nach dem Test kann ich sagen – bis auf einige Kleinigkeiten ist die Kamera rundum gelungen!

Am 31.03.2017 kam das Firmware Update 2.00 – Mehr Infos gibt’s hier

Außerdem findest du hier Einen Leitfaden für die besten Einstellungen der RX100 für Unterwasser
 

Bildqualität und Rauschen

In den Tests wartete die RX-100 mit einer für Kompaktkameras äußerst hohen Lichtstärke auf.
Eine Blende von 1.8 bis 2.8 in Abhängigkeit von der gewählten Brennweite ermöglichen nicht nur ein gezieltes Freistellen von Objekten, sondern auch einen niedrigeren ISO als bei vergleichbaren Geräten.

Dabei braucht sich die RX100 III auch bei ISO-Werten über 1600 (bis max. 12800) nicht zu verstecken.
Das Rauschverhalten der Sony ist überragend und in Kombination mit dem RAW-Format ist in der Nachbearbeitung der Bilder eine Verringerung des Rauschens auch bei 6400 noch auf ein erträgliches Maß möglich. Bei niedrigem ISO ist die Bildqualität bestechend hoch und kommt damit tagsüber problemlos an die Qualität einer Einsteiger-Spiegelreflex heran. Doch auch JPG-Bilder sind direkt aus der Kamera überaus scharf und lebendig.

Beispielbilder

 

Brennweite

Der Brennweitenbereich erstreckt sich von 24mm bis 70mm, was den Großteil der Anwendungen unter Wasser abdeckt. Ein wenig mehr Zoombereich am Tele-Ende wäre an Land und für Makros unter Wasser mit einem Diopter hilfreich. Doch wer eine leichte Kamera mit einer gewissen Lichtstärke sucht, muss gewisse Kompromisse machen.

RX-100 mit durchdachten Steuerungsmöglichkeiten

Durchdachte Steuerungsmöglichkeiten

 

Einstellungen

Hier orientiert sich die RX100 an den Möglichkeiten professioneller DSLRs. Sämtliche Einstellungen können über direkt zugängliche Tasten oder das Fn-Menü verändert werden. Gleichzeitig führt diese Eigenschaft jedoch auch zu einem absolut überfrachtetem Menü. Einige verfügbare Optionen sind in meinen Augen absolut unnötig und vor allem die Ersteinrichtung der Kamera erfordert zwingend das Lesen des Handbuchs.

Der Weißabgleich lässt sich neben drei manuellen speicherbaren Presets und den üblichen Werten wie Schattig Sonnig etc. auch über eine Kelvin-Skala steuern. Gerade in Verbindung mit Unterwasserblitzen mit einer bekannten Farbtemperatur ist diese Eigenschaft unschlagbar.

Auch ist eine für Kompaktkameras unübliche Spotmessung integriert. Gerade unter Wasser oder in der Konzertfotografie ist die Spotmessung oft hilfreich und ermöglicht dadurch auch in schwierigen Lichtsituationen eine korrekte Belichtung.

Nauticam NA-RX100 III

Nauticam NA-RX100 III

An der Vorderseite der Kamera direkt um das Objektiv befindet sich ein praktisches Stellrad, das mit verschiedenen Einstellungen individuell belegt werden kann. Das ermöglicht auch auf unkomplizierte Art und Weise manuell zu fokussieren. Leider kann dieses Wahlrad nicht mit Zeit- oder Blendeneinstellungen belegt werden.

Wer sich nicht auf die Mehrfeldmessung verlassen möchte kann auch auf Integral- und Spotmessung zurückgreifen. Die Einstellung des Fokusfelds ist jedoch etwas umständlich. Will ich den Fokuspunkt verschieben, bin ich gezwungen, die Fokusart neu auszuwählen um den Fokus- und Messpunkt erneut verschieben zu können. Das kostet absolut unnötig Zeit und sollte meiner Meinung nach direkt zugänglich sein.

Ein positives Novum im Bereich der Kompaktkameras bietet der integrierte zuschaltbare ND-Filter. Dieser ermöglicht auch tagsüber an Land das Fotografieren mit Offenblende.
 

Blitz

Der integrierte Blitz mit einer Leitzahl von etwa 4 ist im Gehäuse integriert und springt durch das entsichern einer Feder heraus. Im ausgeklappten Zustand ist der Blitz neigbar und kann so auch indirekt über die Decke verwendet werden. Diese Funktion ist in meine Augen eine Entwicklung, die auch professionelle DSLRs übernehmen sollten.

Im Unterwasserbetrieb und bei der Verwendung externer Blitze, kommt das Sony-eigene TTL-System zum tragen. Dieses System kommt wunderbar mit den Blitzen von Sea&Sea und Inon zurecht wobei hier der Vorblitz unterdrückt wird.

Leider bietet die dritte Auflage im Vergleich zum Vorgänger keinen Blitzschuhadapter mehr an, was die Verwendung von Zubehör und elektronischen TTL-Kabeln einschränkt.

 

Display der RX-100 III

Schwenkbares Display

Schwenkbares Display

Das integrierte 3″ Display mit einer Auflösung von 1,2 MP ist schwenkbar ausgeführt und ermöglicht an Land ungewöhnliche Blickwinkel. Unter Wasser entfällt diese Option.

Die Helligkeit des Bildschirms ist regelbar und kann auch unter Wasser gut abgelesen werden. Leider lässt sich das Display nicht komplett abschalten um Akkuleistung einzusparen.
 

Konnektivität

Die Kamera bietet eine Steuerung und Bildübertragung über W-LAN. Dies ist ein nettes Feature, war bisher bisher für mich jedoch nicht relevant. In der Regel ist der Flugmodus eingeschaltet, um die Akkus zu schonen. Soll doch kurzfristig ein Bild per Smartphone oder Laptop übertragen werden, kann hier auf ein zusätzliches Kabel verzichtet werden. Selbst das Unterwassergehäuse muss dazu nicht geöffnet werden.
 

Elektronischer Sucher

Mit der RX-100 III präsentiert Sony einen eingebauter elektronischen Sucher in einer Kompaktkamera. Diese Option mag ganz praktisch sein, ich selbst werde mit diesen elektronischen Viewfindern einfach nicht warm. Auch bietet keines der aktuellen Unterwassergehäuse die Möglichkeit, den elektronischen Sucher einzusetzen.

Akkus und Ladegerät

Die Laufzeit der originalen Akkus liegt unter Wasser im RAW-Modus ohne Blitzeinsatz bei ca. 300 Bildern. Bei der Verwendung des Blitzlichts liegt die Zahl der Auslösungen abhängig von der Temperatur zwischen 100 und 200 Bildern. Eine Anschaffung zusätzlicher Akkus ist damit absolut sinnvoll.

Den Entschluss von Sony, kein zusätzliches Akkuladegerät mitzuliefern erschließt sich mir jedoch nicht.
Stattdessen wird ein Ladegerät mitgeliefert, das direkt an der Kamera eingesteckt wird. Der verwendete Micro-USB Stecker ermöglicht zwar neben dem Sony-Eigenen Charger auch die Benutzung einer Powerbank leider ist die Kamera während des Ladevorgangs nicht verwendbar.

Mit dieser Entscheidung wird der Kunde gezwungen sich ein zusätzliches Ladegerät anzuschaffen um eventuelle weitere Akkus effizient zu laden. Die USB-Ladefunktion könnte ja trotzdem erhalten bleiben.

Ich selbst verwende ein günstiges Ladegerät und zusätzliche Akkus von Patonaa.
 

Gehäuse

Mittlerweile sind Gehäuse von verschiedenen Herstellern für die Sony RX-100 III verfügbar. Aluminiumgehäuse sind von Nauticam, Recsea und Aquapazza erhältlich. Von Ikelite und FantaSea stehen Gehäuse aus Polycarbonat zur Verfügung.

Hersteller Produkt Material Tauchtiefe Neupreis
Sony MPK-URX100A Kunststoff 40m 288€
Fantasea FRX100IV Kunststoff 60m 514€
Ikelite 6116.15 Kunststoff 60m 564€
Nauticam NA-RX100III Aluminium 100m 1044€
Isotta RX100IV Aluminium 100m 920€
Acquapazza APSO-RX1003 Aluminium 75m 989€

 

  • Bildqualität
  • Bedienung
  • Video
  • Akkulaufzeit
  • Konnektivität
  • Erweiterbarkeit
  • Preis-Leistung
4.3

Fazit

 
Mit der Sony RX100-III liefert Sony einen soliden und bildstarken Nachfolger für die Version II.
Leider wird bei der dritten Version dieser Kamera auf die höhere Brennweite von 100mm verzichtet. Dafür wird die Lichtstärke bis auf den Brennweitenbereich von 70mm auf f/2.8 angehoben.
Generell ist die Kamera von Anfängern und Sony-Neulingen intuitiv verwendbar und auch die Automatikmodi liegen überraschend häufig richtig.
Das Gerät ist absolut Praxis- und mit entsprechendem Gehäuse Unterwassertauglich und liefert für eine Kompaktkamera im manuellen oder den Kreativmodi, überragende Bilder.

Auch wenn die Menüführung stellenweise etwas kompliziert gelöst wurde und die Erstkonfiguration das Lesen des Handbuchs erfordert, findet man in der Regel doch bald zur richtigen Einstellung.
Zwei Schwachstellen hat die Sony RX100 III jedoch. Zum einen dauert das Ausfahren des Objektivs nach dem Einschalten, eine gefühlte Ewigkeit. Zum anderen ist der Autofokus unter schlechten Lichtbedingungen nicht besonders zügig. Mit einer Videolampe oder einem speziellen Fokuslicht ist aber auch das kein Problem mehr.

Auch an Land ist die RX100-III ein toller Begleiter und hebt sich hier vor allem durch das schwenkbare Display und den neigbaren Blitz aus, mit dem es möglich ist auch indirekt über die Decke zu blitzen.

Nachtrag: Die Kombination aus RX100III und der INON UWL H-100 mit Domeport ist nur ab einem Zoombereich von 28-30mm nutzbar. Hier sieht man gelegentlich im Randbereich das Objektiv.

14 Gedanken zu „Testbericht zur SONY RX-100 III

  1. Hallo, zur Info, Sony bietet seit dem 31.03.17, für die RX100iii ein Software Update an.
    Besonders für Unterwasserfotografen, der Blitz lässt sich danach auch bei offenem Systemblitz
    über das Menü abschalten. Weiterhin gibt es einen Automatischen Weissabgleich für Unterwasser.

    V.G. H.J.Krüger

  2. Der Weitwinkel Konverter ist aber keine Referenz. Dürfte der falsche sein. Bei den Gehäusen fehlen Isotta aus Italien (komplett Alu) und Acquapazza aus Japan – ebenfalls komplett aus Alu (nicht nur das Gehäuse)

  3. Hallo Redy,
    Die Gehäuse haben wir ergänzt. Aquapazza gibt es bei Hydronalin und Isotta bei unterwasserkamera.at

    Was den Weitwinkelkonverter betrifft hast du Recht. Zu dem Zeitpunkt als der Test geschrieben wurde, war der WWL-1 von Nauticam noch nicht auf dem Markt. Dieser ist auch bis zu einer äquivalenten Brennweite von 24mm nutzbar.

    Grüße

  4. Hallo,

    Ich bin ein aboluter Laie im Bereich UW-Fotografie und Kameras. Ich möchte mir allerdings eine qualitativ hochwertige Kamera plus Gehäuse zulegen. So bin ich hier auf der Seite gelandet. Danke für diesen Bericht. Der war sehr hilfreich und aufschlußreich. Mir ist nun aufgefallen, dass das verlinkte Ikelite Gehäuse wohl eigentlich für die RX100 (ohne Zusatz III) gefertigt wird. Auf der Hompage von Ikelite sind 3 verschiedene Gehäuse zu finden. Eins für die RX100, eins für die RX100 II und ein drittes für die Version III, IV und V. Meine Frage ist: sind die alle Baugleich, so dass es keinen Unterschied macht. Ich weiss dass die III im Vergleich zur RX100 einen Sucher hat. Den würde ich aber unter Wasser eh nicht nutzen. Über eine Antwort würde ich mich freuen.

    Viele Grüße Jens

  5. Hallo Jens,
    Danke für die Info und du hast Recht. das Gehäuse müsste eigentlich das Ikelite 6116.12 sein.
    Dieses ist jedoch nicht mehr verfügbar und wurde durch das #6116.15 ersetzt.

    Zu deiner weiteren Frage: Die Sony RX100 III, IV und V sind baugleich. Einzig die erste und zweite Version dieser Kamera unterscheiden sich in der Bauweise und passen zwar in die Gehäuse, lassen sich aber nicht komplett bedienen. Wobei der Sucher sämtlicher Geräte unter Wasser nicht nutzbar ist. Ich hoffe diese Info hilft dir weiter.

    Ansonsten kannst du dich einfach melden.
    LG. Tino

  6. Hallo zusammen,

    ich bin ebenfalls Laie, was dieses Thema angeht. Ich bin auf der Suche nach einem, sagen wir preiswerten, Unterwassergehäuse für die DSC-RX100 III. Die hier aufgeführten Gehäuse sind doch recht teuer. Bei E-Bay und Co habe ich günstigere Modelle der Marken Meikon, Seafrogs und Mcoplus gefunden. Hat jemand von euch Erfahrungen mit diesen Modellen gemacht?

    Viele Grüße,
    Timo

  7. Hallo Timo

    ich habe mir die SeaFrogs Gehäuse mal auf der Messe genauer angehsehen. Grundsätzlich sind die Gehäuse nicht schlecht verarbeitet. Doppelte-O Ringe zur Abdichtung, vorn ein anständiges Filtergewinde und dann ein echt anständiger Preis! Was will man mehr?

    Aber:Die Gehäuse haben auch einen entscheidenden Nachteil.

    Es sind nicht alle Funktionen optimal Bedienbar.
    Das SeaFrogs Gehäuse hat KEINE Möglichkeit das Drehrad auf der Rückseite der Kamera zu bedienen.

    Das bedeutet, dass du im manuellen Modus nicht auf die Belichtungszeit zugreifen kannst. Die Blende lässt sich über den vorderen Ring einstellen, aber die Zeit eben nicht. Dafür müsstest du in einen anderen Modus wechseln, die Belichtungszeit einstellen und dann zurückwechseln…
    Nicht besonders praktikabel in meinen Augen.

    Wenn du aber nur vorhast mit den Halbautomatiken (A, S und P) zu arbeiten, ist das Gehäuse ausreichend.
    Das hat mir die Dame auf der Messe aber auch gesagt. Das Gehäuse soll laut den Vertretern am Stand möglichst günstig und einfach sein. Und vor allem für die, die im Autimatikmodus fotografieren. 😉

    Wie sich das Gehäuse taucht kann ich dir leider nicht sagen. Vielleicht bekomme ich das Gehäuse noch mal irgendwann für einen ausführlichen Test.

    Ich hoffe das hat dir weitergeholfen.

    LG. Tino

  8. Hallo Tino,

    danke für deine ausführliche Antwort. sobald ich mich entschieden habe gebe ich Rückmeldung.

    Viele Grüße,
    Timo

  9. Hallo,
    sind denn bei dem Original Sony UW- Gehäuse alle
    Funktionen verfügbar?
    GL
    Uli

  10. Nein leider nicht. Hinzu kommt, dass das Gehäuse mit Nahlinsen an der Rx100 und der RX100 II nicht richtig funktioniert.

  11. Hallo Tino,

    wie sieht das ganze mit der RX 100 III und dem Sony Gehäuse aus?
    Sitzt die Kamera hier in der Mitte und kann man eine Makrolinse mit dem Gehäuse nutzen. Das soll ja mit der I und II nicht funktionieren.

    LG
    Ralf

  12. Hallo Ralf,
    mit der III im Sony Gehäuse funktioniert es.
    Allerdings musst du trotzdem auf die Einstellmöglichkeiten für die Belichtungszeit im manuellen Modus verzichten.
    Lg. Tino

  13. Hey Tino
    Die INON UW variabler Rotfilter M67 ist der mit dem Sony-Gehäuse kompatibel?
    Oder gibt es etwas vergleichbares für dieses Gehäuse ?
    Finde den Efekt des Rotfilters faszinierend!
    Braucht das spezielle Lichttechniken?

    Gruss aus der Schweiz
    Andy

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