Neuheiten & Rückblick auf die Boot 2018

Nun ist die Boot 2018 auch schon wieder vorbei und es war schön wieder viele Freunde und Bekannte zu treffen. Neben vielen wertvollen Gesprächen und Ideenaustausch, ist auch die Bilanz für die Unterwasserfotografie selbst, überraschend positiv.

Natürlich hat UW-Fotopartner als ein großer Händler in der Unterwasserfotografie auf der Messe gefehlt. Andererseits haben die Händler Fantic und Digital-Dive einige Kunden “auffangen” können.

Boot 2018 Messehalle

Gleichzeitig, und da stimmen mir mehrere andere Messebesucher zu, nimmt die Anzahl fremdsprachiger Hersteller auf der Messe immer weiter zu. Dadurch entsteht in meinen Augen leider eine Sprachbarriere. Viele Produkte werden nur noch auf englisch vorgestellt und selbst in dieser Sprache waren einige Händler leider nicht in der Lage Fragen verständlich zu beantworten.

Trotzdem hielten einige europäische Hersteller, wie ein kleines gallisches Dorf dagegen und behaupten sich weiterhin, mit gewohnt hoher Qualität und umfangreichem Fachwissen um ihre Produkte.

Auch die Bühne der Water-Pixel-World konnte mit spannenden Vorträgen und interessanten Persönlichkeiten wie beispielsweise Kurt Amsler, Wolfgang Pölzer, Konstantin Killer und Anderen, begeistern.

Gerald Nowak beim Vortrag

Gerald Nowak bei seinem Vortrag zum Schutz der Meereslebewesen

 

Was gibt es also Neues?

 

Keldan

Keldan AkkustandanzeigeDie Schweizer Edelschmiede Keldan präsentierte auf der Boot 2018 die schon bekannten Videolampen mit einer neuen Elektroni. Neben der Akkustandanzeige wird nun auch die Restbrenndauer entsprechend der aktuell eingestellten Leistung angezeigt. Gepaart mit neuen Lithium Akkus mit einer höheren Lseitung soll gleichzeitig eine längere Brenndauer ermöglichen.

Auch bei den Leuchtmitteln, erklärt Daniel Keller, kommen nun effizientere und leistungsstärkere COB-Leds zum Einsatz. So soll die Lichtleistung um etwa 5% steigen, ohne die Brenndauer zu verlängern. Außerdem werden nun in sämtlichen Lampen LEDs mit einer Lichtfarbe von 5600K verbaut. So können nun alle Lampen in einer einzigen Produktion gemischt werden.

Neben den Modifikationen an den Lampen selbst bringt Keldan nun auch spezielle Auftriebsklammern aus geschlossenporigem Hartschaum auf den Markt. Diese sind in zwei Größen erhältlich und erzeugen entweder 80g oder 150g Auftrieb und sind unabhängig von der Tiefe druckfest.

Keldan Harschaumklammer

Neben den üblichen Produkten erweitert Keldan sein Produktsortiment auch um spezielle Rotfilter, die zwischen das Unterwassergehäuse und ein angesetztes WWL-1 von Nauticam passen sollen.
Für alle anderen Kameras und Objektive wird es hochwertige Folienfilter geben, die auf die gewünschte Größe zugeschnitten werden können. Diese arbeiten, laut Hersteller, optimal in einer Tiefe von 3 bis 10m.

 

Foc-Tec

Auch der Lampenhersteller Foc-Tec aus Tauberbischofsheim war wieder mit einem Stand vertreten.

Für die bekannten Lampen aus der modularen MPL-Reihe, zeigte mir der Geschäftsführer Frank, die neuen Akkutanks, die nun vollständig mit Standard-18650 Akkus bestückt sind.
Diese lassen sich nun auch problemlos vom Anwender selbst ersetzen.

FocTec 18650 Akkus

Zudem präsentiert er einen Klick-Adapter für das Handschuhsystem von TED’S. Hier lässt sich der Lampenkopf ohne Goodman-Handle und mit einem Klick, direkt am Ringsystem der Handschuhe befestigen. Trotzdem ist ein Entfernen problemlos möglich.

FocTec Teds clip Lampe

 

Isotta

Isotta D850 Amanda CottonEin schöne Überraschung durfte ich am Stand von Isotta erleben.

Dass neben den neuen Isotta-Gehäusen für die GoPro 6 und die Olympus OM-D E-M1 II, auch das neue Unterwasergehäuse für die Nikon D850 zu sehen ist, war abzusehen.
Nicht aber, dass mir die erfolgreiche Unterwasserfotografin Amanda Cotton das Gehäuse präsentiert.

Da hört man bei den technischen Daten gleich viel aufmerksamer hin, die der Fotograf Simon Lorenz, anschließend darlegt…

…und die beweisen wieder, dass Isotta auch in der oberen Liga der Gehäusehersteller mitspielt. Ein separater ISO Schalter und 4 M16 Ports sind nur ein Teil der technischen Besonderheiten, die Isotta an diesem Gehäuse zeigt. Auch die Vorbereitung der optischen TTL-Blitzauslösung, zeigt die Praxisnähe dieses Kamera-Gehäuses.

Wie alle anderen Produkte von Isotta, ist das rot eloxierte Housing mit zwei O-Ringen gesichert und verspricht eine Tauchtiefe von 100 Metern. (Das GoPro Gehäuse sogar 200m)

Neben der Individualisierung durch verschiedentliches Zubehör, ist es nun auch möglich, die Gehäuse von Isotta mit einem eigenen Logo oder Namenszug, gravieren zu lassen.

Isotta om-d GehäuseIsotta GoPro GehäuseIsotta GoPro Gehäuse

 

Scaleo

Sclaeo ist ein junges und innovatives Lampen-Startup aus Esslingen am Neckar. Die junge Geschäftsführerin Anna-Lena und ihre Mitstreiter, legen wert auf hohe Qualität und lassen das in den Gesprächen auf der Boot 2018 auch durchblicken.

Die Lampe sieht dabei nicht nur schick aus, sondern bietet im Vergleich zu vielen anderen Leuchten echte Innovationen und hochwertige Bauteile. Am Stand weiß die Infinity, die sowohl Videolicht (120°), als auch einen eng strahlenden Spot (5°) vereint, nicht nur Technische Taucher zu überzeugen. Auch der Dome aus Polycarbonat und die hohe Farbtreue lassen auf ein echtes High-End Produkt, für den Videobereich hoffen.

Scaleo Infinity Lampe

Vielleicht gibt es ja demnächst einen ausführlichen Test.

 

Nauticam

Auch der Hersteller Nauticam weiß mit neuen hochwertigen Produkten zu überzeugen.

An deren Stand ist der neue Wide-Angle-Correction Port (4147€) zu sehen. Bei diesem Weitwinkel-Objektiv handelt es sich um eine Vorsatz-Linse, die den Bildbereich an einer 28mm-Optik optimal abbilden soll. Laut Tests und der Erfahrung einiger Fotografen soll das Objektiv eine extrem hohe Schärfe, von der Bildmitte bis hin zum Rand beweisen.

Die Linse kann sowohl am Nauticam N100 System angebracht werden, als auch auf N120 adaptiert werden. Dafür muss der 500g Auftriebskörper, der sich bei der Montage um das Objektiv legt, kurzzeitig demontiert werden.

Auch sonst konzentriert sich Nauticam auf den Weitwinkel-Bereich und zeigt einen neuen Wide-Angle Converter für 60mm Makro-Objektive.
Mit diesem lassen sich, bei einer Naheinstellgrenze von 1mm traumhafte Close-Up-Wide-Angles erzeugen. Das heißt, die winzige Schnecke im Vordergrund kann gleichzeitig mit einem größeren Motiv im Hintergrund abgebildet werden. Ob ein ähnliches Produkt für 100mm Makro-Linsen kommt, stand auf der Messe noch nicht fest.

Für das Gehäuse der TG-5 kam eine Ringblitz-Erweiterung, die den eingebauten Blitz endlich nutzbar macht. Trotz des Ring-Adapters ist auch ein Anschluss eines externen Blitzes per Sea&Sea Stecker weiterhin möglich.

So gesprächig, wie sich Nauticam in Bezug auf die neuen Produkte gibt, wird es deutlich leiser, als ich die Vertriebssituation in Europa anspreche.
Hier könne man momentan nichts offizielles sagen.

Ich jedenfalls hoffe, dass Nauticam die Wege kurz hält und weiterhin einen Ansprechpartner in Europa nutzt, über den auch Reparaturen möglich sind.

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Olympus

Olympus ist, und bleibt ein starker Hersteller im Unterwasserbereich. Auch auf der aktuellen Messe präsentiert der Hersteller neue Objektive der MFT Pro Reihe.
Neben dem 25 und und 45mm Objektiv soll Anfang März nun das Olympus 17mm 1.2 MFT Pro auf den Markt kommen.

Wie alle Objektive der Pro-Reihe ist es Spritzwasser- und Staubgeschützt und soll sogar ein kleines Leck am Unterwasser-Gehäuse überstehen. Einen Port gibt es bislang nicht, wird aber in den Wochen nach der Veröffentlichung kommen.

 

Easydive

Hinter diesem kleinen Unternehmen aus der Nähe von Rimini in Italien, steckt Fabio Benvenuti und sein nettes kleines Team.

Neben seinem universellen DSLR Gehäuse für Canon und Nikon, bietet er seit letzten Jahr auch ein Unterwassergehäuse für Smartphones an.

Hier lässt sich fast jedes Smartphone – egal ob mit iOS oder Android einlegen und per Bluetooth verbinden. Über außen liegende Touch-Tasten lassen sich die Kamerafunktionen des Handys steuern. Die App gibt es hier für iOS | Android.
Das Gehäuse ist bis 60m Druckfest und ist im Wasser neutral austariert.

Blitzarme neu gedacht

Ein wirklich praktisches Hilfsmittel, ist in meinen Augen das Quick-Release-System für Blitzarme.

Fabio präsentiert mir hier unterschiedlich lange Auftriebs-Arme, die über einen Schnellverschluss getrennt und verbunden werden können.
So kann der Blitzarm auch dem Buddy gereicht werden, um spezielle Beleuchtungssituationen zu realisieren. Und das ohne die Klammern lösen zu müssen!

In diesem System sind vier verschiedene Größen von 13-34cm erhältlich.
Den ausführlichen Praxis-Test gibt es in den nächsten Tagen.

 

Marlin

Auch der württembergische Händler Marlin präsentiert unter der Leitung von Ingo Vollmer, ein universelles Smartphone-Gehäuse.
Dieses kommt vom Hersteller Krakensports und erreicht eine maximale Tauchtiefe von 80m. Außerdem kann hier das Gehäuse vorab mit einem Vakuumsystem auf Dichtheit überprüft werden.

 

Subtronic

Schon seit Jahren ist Subtronic als Hersteller hochwertiger Blitzgeräte bekannt.
Da wundert es nicht, dass das Kirchheimer Unternehmen auf der Boot 2017 seinen ersten LED-Unterwasserblitz vorstellt.
Dieser punktet mit einer hohen Blitzfrequenz in Kombination mit der 1DX MK II.

Mitte 2017 bringt der Hersteller ein hilfreiches Zubehörteil für Pool-Fotografen auf den Markt. Schwimmfähige Gehäuse für die Blitz-Signalübertragung per Funk.

Während diese “Dosen” an der Wasseroberfläche treiben, kann an der Unterseite ein elektronisches Blitzkabel angeschlossen werden.

Damit ist es möglich Blitzsignale flexibel und ohne übermäßig lange Kabelstrecken zu übertragen. Gleichzeitig können so beliebig viele Blitze, sowohl hinter einem Modell und auch außerhalb des Schwimmbeckens ausgelöst werden.

Eine TTL-Steuerung ist damit jedoch nicht möglich.

 

Bigblue

Auch der in Deutschland noch recht unbekannte Hersteller Bigblue ist mit einer großen Zahl unterschiedlicher Lampen vertreten.

Mit besonders hohen Lichtleistungen und einem umfassenden Zubehörpaket und günstigen Preisen sind die Leuchten von Bigblue für den Einen oder Anderen Einsteiger, eine interessante Alternative.

 

Resümee zur Boot 2018

Die Messe laut Veranstalter noch größer als 2017. In der Taucher-Halle 3 ist über die gesamten Tage der Boot 2018, ein emsiges Treiben zu beobachten gewesen.

Die UW-Foto Halle 4 steht dafür leider immer etwas im Abseits. Die Stände hier wirken oft isoliert und die vielen Freiflächen machen die Halle nicht besonders interessant und wirken wenig einladend. Hoffentlich ist das nächstes Jahr wieder besser.

Bis dahin können wir auf die Interdive in Friedrichshafen gespannt sein.

 
Wie sind deine Erfahrungen zur der Boot 2018? Schreib sie mir einfach in die Kommentare!
 

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