Grundlagen der Snoot Fotografie

Das wichtigste Hilfsmittel der Unterwasserfotografie ist das Licht. Vor allem im Nahbereich ist eine schöne flächige Ausleuchtung schon mit einem kleinen Blitz oder einer starken Lampe realisierbar.

Aber beim hundertsten Bild mit gleichmäßig ausgeleuchtetem Hintergrund sehnst du dich wahrscheinlich doch nach Abwechslung.

Snoot Fotografie Unterwasser Stabkorallengrundel Ägypten El Quseir diving.de

Eine punktuelle Beleuchtung lässt sich mit dem Snoot realisieren

Deshalb möchte ich dir in diesem Artikel die Snoot-Fotografie vorstellen, mit der du deinen Bilder eine ganz neue Dramatik verleihst. Außerdem werde ich dir zeigen, dass diese Art der Fotografie nicht durch Photoshop ersetzt werden kann.

Eine Übersicht der anderen Themen zum Snoot, findest du hier.

 

Aber was ist eigentlich Snoot Fotografie?

Im Wesentlichen geht es in der Snoot-Fotografie darum einzelne Bildbereiche gezielt zu beleuchten, während andere Teile des Fotos im Schwarz verschwindenIn diesem Tutorial lernst du, wie du den Hintergrund bei deinen Bildern schon beim Fotografieren schwarz bekommst.. Wesentlicher Bestandteil dieser Technik ist ein Abschatter, der einen möglichst kleinen Teilbereich ausleuchtet. So lassen sich mit dieser Methode deine Motive freistellen, selbst dann wenn der Untergrund sehr ähnliche Farben aufweist, wie dein eigentliches Subjekt. Damit eignet sich die Snoot-Fotografie auch fürs Süßwasser.

Vergleich gleiches Motiv unterschiedliche Belichtung Freistellen durch Snoot Schatte und Licht setzen Retra LSD Snoot

Durch den Snoot entstehen Schatten und das Motiv wird freigestellt.

Betrachtest du verschiedene Bilder wirklich guter Fotografen, wirst du selbst feststellen, dass diese Künstler gezielt mit dem Licht spielen.
Ein gutes Bild lebt meist nicht von dem Licht das da ist. Spannung entsteht dort, wo es fehlt!

Hier macht sich die Fotografie eine Eigenschaft unserer Wahrnehmung zu nutze.
Fehlen einzelne Bildbereiche, oder verschwinden wie bei der Snoot-Fotografie im dunklen, versucht unser Gehirn die fehlenden Bereiche zu ergänzen.1
Wir fangen an über das Bild nachzudenken und die nicht sichtbaren Bereiche im Geiste zu reproduzieren. Aus diesem Grund betrachten wir bei diese Bildern oft länger und genauer.

Ein weiterer Vorteil in der Snoot Fotografie die Möglichkeit Licht-Akzente zu setzen. Unsere Augen wandern unweigerlich über das Bild und suchen die hellste Stelle. Durch die punktuelle Beleuchtung kannst du so also den Blick des Betrachters lenken1Buchtipps zur Psychologie in der Fotografie findest du in der Literaturliste und interessante Stimmungen schaffen!

Auch wenn die Verwendung des Snoots in der Theorie sehr einfach klingt, erfordert es viel Geduld und Erfahrung um die Motive optimal zu beleuchten.

 

Was brauchst du dazu und wie sieht ein Snoot aus?

Um in die Snoot-Fotografie einzusteigen benötigst du zunächst einen UnterwasserblitzMehr Infos zu verschiedenen Blitzen und Blitztechniken findest du in der Blitz-Übersicht. Dieser soll, wie weiter oben schon erklärt, mit dem Snoot ergänzt werden. Der Snoot selbst ist dabei nichts anderes als ein Abschatter oder Spot-Vorsatz meist in Röhrenform. Dieser wird auf deinen Blitz aufgesteckt oder aufgeschraubt und begrenzt den Abstrahlwinkel. Auf diese Weise sorgt das Zubehörteil für eine kleinere beleuchtete Fläche.

Bei den Snoots gibt es verschiedene BauformenHier findest du einen separaten Artikel zu den verschiedenen Bauformen von Snoots.. Dabei ist nicht jeder Snoot mit jedem Blitz kompatibel.
Um die ersten Schritte auszuprobieren, ist die Verwendung eines Selbstbau-Snoots aus einer alten Latexmanschette oder einem Kunststoff-Trichter, eine Möglichkeit. Die Modelle sind besonders günstig. Dafür ist die Handhabung meist nicht besonders komfortabel.

Alternativ gibt es verschiedene Modelle, die du kaufen kannst. Auch hier sind unterschiedliche Bauformen erhältlich.

Snoot für die Makro-Fotografie Retra LSD am YS-D2

Da die Ausführungen zu den Bauformen und Arten den Rahmen des Artikels sprengen würden, habe ich die Vor- und Nachteile der verschiedenen Snoot-Systeme in einem Extra Artikel zusammengefasst.
verschiedene Bauformen.Artikel: Verschiedene Bauformenverschiedenen Bauformen von Snoots.

 

Schritt für Schritt zu deinen ersten Snoot-Bildern

In den folgenden Absätzen erkläre ich dir einige grundlegende Techniken, die zu den ersten Snoot-Bildern führen sollen. Dabei beschränke ich mich auf die Bilder mit schwarzem Hintergrund und einem punktuell ausgeleuchtetem Motiv.

In zwei (hoffentlich bald) kommenden Artikeln erkläre ich, wie du den Snoot mit einem zweiten flächigen Blitz und auch mit dem vorhandenen Umgebungslicht kombinierst.

 

Voraussetzungen an den Tauchgang und das Gewässer

In den meisten Fällen wirst du einen Snoot für die Ausleuchtung von Nahaufnahmen oder Makro-SzenenGrundlegende Tipps und Kamera-Einstellungen findest du in der Makro-Übersicht einsetzen. Da sich einige Snoots unter Wasser nicht besonders gut vom Blitz entfernen lassen, bist du während des gesamten Tauchgangs meist auf die Fotografie kleinerer Motive festgelegt.
Durch die große Abbildung deines Motivs, führen schon kleinste Verwackler zu unscharfen Bildern. Um möglichst scharfe Aufnahmen zu erzielen solltest du deshalb einen Tauchplatz mit möglichst wenig Strömung und ohne Wellengang wählen.

Snoot Fotografie funktioniert auch bei schlechter Sicht

Snoot Fotografie funktioniert auch bei schlechter Sicht

Trotzdem hat der Snoot auch einen entscheidenden Vorteil. Die Beleuchtungsmethode lässt sich nämlich auch dann einsetzen, wenn die Sichtweite durch SchwebeteilchenWas Schwebeteilchen sind, und warum sie gerade beim Blitzen auftreten, erkläre ich im Grundlagen-Artikel Sicht unter Wasser eingetrübt wird. Woran das liegt erkläre ich auch im Abschnitt zur Positionierung des Snoots.

Für deine ersten Versuche mit dem Snoot empfehle ich dir einen sandigen oder steinigen Untergrund oder einen Pool. Gerade am Anfang wirst du bei der Platzierung der Lichtquelle viel ausprobieren müssen. Deshalb sind schnelle, bewegliche Motive und zerklüftete Riffe nicht die erste Wahl. Hier ist der Frust quasi vorprogrammiert.

Wenn du im Freiwasser übst, sind Schleimfische und Schnecken ein gutes Einsteiger-Motiv. Im Süßwasser lassen sich auch Krebse gut mit dem Snoot ausleuchten. Mit etwas Übung und viel Geduld wirst du lernen, wie sich verschiedene Tiere bewegen und welche Verhaltensmuster sie an den Tag legen.

Auch die Tageszeit hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Erfolg deiner Snoot-Fotos. Mehr dazu findest du im Abschnitt zum Zielen mit dem Snoot.

 

Montage von Blitz und Snoot

Generell empfehle ich den Blitz (mit Snoot) auf der Linken Seite der Kamera zu positionieren. So kannst du die Kamera weiterhin mit der rechten Hand halten und auslösen. Ob du den Blitz dabei direkt an der Kamera montierst oder in der Hand hältst, ist Geschmackssache.

Hier die unterschiedlichen Methoden im Überblick:

  • Fest an der Kamera montiert

    Die Lichtquelle an den Blitzarmen der KameraHier findest du einen ausführlichen Artikel zum Aufbau eines kompletten Blitzsystems für die Unterwasserfotografie montiert zu lassen, ist vor allem bei der Verwendung von DiopternDiopter oder auch Nahlinsen genannt, ermöglichen dir eine zusätzliche Vergrößerung deines Motivs. Wie die Nahlinsen funktionieren liest du im Artikel zu den Makrolinsen, hilfreich. Hier ist die Nahgrenze ohnehin auf einen fixen Abstand begrenzt. Damit lässt sich auch die Positionierung des Snoot im Vorhinein festlegen.

    Leider kann mit dieser Methode nicht besonders gut auf eine wechselnde Fokus-Distanz wie an der Systemkamera reagiert werden. Deshalb halten viele Fotografen den Blitz lieber in der Hand.

  • Handgehalten

    Mit dem Schnellverbinder ist die Handhabung noch flexibler

    Nutzt du ein Schnell-Verbinder-SystemHier findest du den Test des Schnell-Verbinder-Systemsvon Carbonarm kannst du den Blitz auch unter Wasser bequem von deinen Blitzarmen entfernen.Das ermöglicht es dir, den Blitz in die linke Hand zu nehmen um dein Motiv gezielt aber trotzdem flexibel auszuleuchten. Auch lassen sich so ganz einfach verschiedene Beleuchtungssituationen und Stimmungen erzeugen.

    Nachteil dieser Methode ist, dass du die Kamera nur noch mit einer Hand hältst und dadurch eventuell mehr verwackelst.

    Außerdem solltest du darauf achten, dass deine Blitzkabel lang genug sind. Durch zu hohen Zug auf der Verbindung, ermüden deine Arme schneller.

  • Tauchpartner

    Optimal ist es, wenn du den Blitz samt Snoot an deinen Tauchpartner weitergeben kannst, und dieser dein Motiv für dich ausleuchtet. So kannst du beide Hände an der Kamera lassen und dich voll auf die Bildgestaltung konzentrieren. Hier ist es von Vorteil, wenn dein Tauchpartner selbst etwas von der Fotografie versteht oder zumindest weiß, was dein Ziel ist. Sprecht deshalb vorher klare Zeichen ab, mit denen ihr verschiedene Anweisungen zur Blitzposition kommuniziert. So beugt ihr Missverständnissen unter Wasser vor.

  • Unterwasser-Stativ

    Hast du keinen Tauchpartner, der dir deinen Blitz hält, kannst du auf ein Unterwasserstativ zurückgrreifen. Ich selbst verwende ein Stativ von Pakpoda, das ich mit einem Kugelkopf erweitert habe. Ein anderes Stativ, das ich öfter sehe, ist das Gorillapoda.

    Das Stativ ermöglicht dir, genauso wie ein Tauchpartner, beide Hände an der Kamera zu lassen. Dafür bist du nicht ganz so flexibel. Außerdem bist du bei größerem Abstand zur Kamera auf entweder ein langes Kabel oder einen Fernauslöser angewiesen. Bei mir kommt dafür der Anglerfish-Trigger zum Einsatz, der auch für Indirekte Beleuchtungen eingesetzt werden kann.

    Tipp: Snoot und Blitz bieten eine recht große Angriffsfläche für Strömungen. Stellst du das Stativ samt Blitz ins Riff oder auf den Boden, kannst du den Aufbau mit etwas Blei beschweren. Dadurch erhöht sich die Stabilität deiner Beleuchtungslösung deutlich!

 

Zielen mit dem Snoot

Ist dir schon aufgefallen, dass sämtliche Snoots, die du kaufen kannst, für Blitze mit hoher Leistung und einem eingebauten Fokuslicht sind?

Ohne ein Hilfslicht, wie dem eingebauten Modelling-Light oder einem Laser, zu zielen, ist quasi unmöglich.
Erspar’ dir den Frust und versuche gar nicht erst den Snoot ohne Fokuslicht auf dein Motiv zielen zu lassen. Es wird nicht klappen2.

Nie hatte das Fokuslicht deines Blitzes eine größere Daseinsberechtigung als bei der Snootfotografie. Um das Licht der kleinen Lampe auf dein Motiv zu werfen, kommen je nach Blitz unterschiedliche Techniken zum Einsatz. Die Snoots von Retra, Saga oder Reefnet leiten das Licht der im Blitz eingebauten LED durch optische Elemente auf das Motiv.
Wird das Licht durch den Snoot geleitet kannst du sicher davon ausgehen, dass du mit dem Blitz auch wirklich die Stelle triffst, die du treffen möchtest.
Außerdem kannst du bei diesen Snoots schon vor dem Auslösen sehen, wie das Licht fällt.

Das Zielen mit einem Snoot wird mit dem Fokuslicht zum Kinderspiel

Das Zielen mit nem Snoot wird mit dem Fokuslicht zum Kinderspiel

Andere Zielhilfen wie ein roter Laser, den du an die Snoots von 10 Bar montieren kannst, sind eine interessante Alternative. Diese zeigen allerdings nur die Richtung des Snoots an. Wie groß der spätere Lichtkegel ist, lässt sich nur durch Erfahrung schätzen. Auch lassen sich die externen Zielhilfen durch Erschütterungen oder Druck verschieben. Dafür sind diese auch im Tageslicht gut zu sehen.

Aus diesem Grund sind Nacht- oder Dämmerungstauchgänge für die Snoot-Fotografie besonders geeignet. Zum Einen musst du dir weniger Gedanken über die Kamera-Einstellungen machen. Auf der anderen Seite, ist das Fokuslicht deines Blitzes wesentlich besser zu sehen, als unter der Mittagssonne.

 

Den Snoot platzieren

Eine einzige und vermeintlich beste Methode für die Ausrichtung des Snoots gibt es nicht.
Deshalb erkläre ich auf dieser Grundlagenseite nur die “Ausgangsposition” der Snoot-Beleuchtung. Hierbei kommt der Blitz als hochfrontale Beleuchtung zum Einsatz. Das bedeutet, die Lichtquelle befindet sich oberhalb der Kamera und leuchtet schräg nach unten auf das Motiv.

Diese Art der Ausleuchtung hat mehrere Vorteile:

  • Hochfrontales Licht ermöglicht eine gleichmäßige Sichtbarkeit des Motivs, wirkt dabei aber trotzdem noch natürlich.
  • Der Blitz-Aufbau lässt sich auch mit einem fest an der Kamera montierten Blitz realisieren.
  • Die Nahgrenze einer Makro-Linse oder eines Diopters kann maximal ausgereizt werden.
Schema: Ausleuchtung mit und ohne Snoot

Durch die Ausleuchtung mit dem Snoot werden weniger Schwebeteilchen angeleuchtet

Generell gilt aber: Je weiter du den Blitz aus der optischen Achse der Kamera entfernst – also möglichst quer zur “Blickrichtung” der Kamera ausrichtest – desto weniger SchwebeteilchenWas Schwebeteilchen sind, und warum sie gerade beim Blitzen auftreten, erkläre ich im Grundlagen-Artikel Sicht unter Wasser sind im späteren Bild sichtbar. Die Fokussierung des Snoots verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Daher ist die Verwendung des Abschatters auch für recht trübe Gewässer geeignet.

Willst du dich weiteren Snoot-Positionierungen zuwenden, wirst du den Blitz von der Kamera abmontieren müssen. Nun kannst du den Blitz wie oben beschrieben in der Hand halten und so dein Motiv aus verschiedenen Richtungen flexibel beleuchten.

Eine Übersicht über die verschiedenen Snoot-Platzierungen, kommt bald in einem separaten Artikel.3

 

Kamera-Einstellungen

Generell gelten für die Snoot-Fotografie die Regeln der Makro-Fotografie.

  • Die Belichtungszeit sollte möglichst kurz sein. So lässt sich eine eventuelle Bewegung der Kamera ausgleichen. Außerdem lässt sich über die Belichtungszeit die Helligkeit des Hintergrunds anpassen. (Vgl. Artikel: Blitzen mit UmgebungslichtBei der Verwendung von Blitzen kann die Helligkeit von Vorder- und Hintergrund unabhängig voneinander angepasst werden. Wie das funktioniert kannst du im Artikel Blitzen und Umgebungslicht nachlesen.)
  • Die Blende sollte möglichst geschlossen werden (hohe Blendenzahl zwischen 11 und 22). Das erhöht die Tiefenschärfe und dunkelt gleichzeitig den Hintergrund weiter ab. So lassen sich auch tagsüber schwarze Hintergründe zaubern. (Vgl. Artikel: Hintergrund schwarz blitzenDie extremste Form den Hintergrund eines Fotos zu beeinflussen, ist so zu blitzen, dass der Hintergrund schwarz wird. Wie das funktioniert liest du im Artikel Artikel: Hintergrund schwarz blitzen)
  • Den ISO wählst du möglichst niedrig, um das Bildrauschen auf ein Minimum zu beschränken.

Trotzdem muss hier zwischen Spiegelreflex und Kompaktkameras unterschieden werden:

Spiegelreflex und Systemkameras

Viele Systemkameras mit mechanischem Verschluss, begrenzen die Blitzsynchronzeit auf 1/250s. Um einen schwarzen Hintergrund zu erzeugen, bist du gezwungen die Blende sehr weit zu schließen.
Blendenzahlen von 16-22 sind hierbei nicht ungewöhnlich. Trotzdem solltest du es vermeiden die Blende zu weit zu schließen, da die Schärfe des Objektivs ab einem bestimmten Wert wieder abnimmt.

Kompaktkameras

Hier haben Kompaktkameras oder Systemgeräte mit elektronischem Verschluss einen deutlichen Vorteil. Mit diesen Geräten lassen sich auch Belichtungszeiten realisieren, die kürzer als 1/250s sind. Dadurch bleibt dir mehr Spielraum bei der Einstellung der Blende.

 

Blitzeinstellungen

Wie du die Leistung deines Blitzes einstellst, ist unter anderem davon abhängig, welchen Snoot du verwendest.

Ist der Snoot innen schwarz und schattet den auszuleuchtenden Bereich einfach nur ab, wirst du den Blitz in der Leistung erhöhen müssen. Snoots mit optischen Elementen hingegen, bündeln das Licht. Entsprechend ist die benötigte Leistung etwas geringer.

Aus diesem Grund sind die verschiedenen Produkte nur für die stärkeren Blitze verfügbar.

Was ist also die beste Einstellung?

Optimal ist das Licht eingestellt, wenn die hellen Stellen nicht “ausfressen” und dunkle Stellen überstrahlen. Das bedeutet, selbst in weißen oder gelben Farbbereichen, solltest du noch Strukturen erkennen können. Starte lieber mit einer geringeren Blitzleistung und erhöhe diese bei Bedarf.

Das hat den Hintergrund, dass sich dunkle Flächen in der Bildbearbeitung leichter “reparieren” lassen, als helle.
Wenn du auf diese Weise eine gute Einstellung für deinen Snoot und den jeweiligen Abstand gefunden hast, wirst du nicht mehr so viel ändern müssen!

Die TTL-Messung funktioniert mit der richtigen Messmethode auch funktionieren.
Für möglichst konsistente Ergebnisse, empfehle ich dir allerdings den manuellen Blitzmodus.

 

Kann ich das nicht auch mit Photoshop machen?

Gib es zu. Du hast dir schon überlegt, dass es doch nicht so schwer sein kann, den Bildbereich um dein Motiv einfach mit Photoshop abzudunkeln. Grundsätzlich ist es natürlich möglich, Snoot Bilder auch mit Photoshop oder Lightroom nachzubauen. Allerdings ist der Aufwand unverhältnismäßig hoch.

Ein Snootbild entsteht nicht nur durch die harte kreisförmige Umrandung deines Motivs. Vielmehr machen die typischen Schlagschatten unterhalb des Subjekts einen großen Teil der Bildwirkung aus. Willst du also ein Snoot-Foto nachstellen, musst du den gesamten Lichtverlauf simulieren und entsprechende Schatten einzeichnen.

Pseudo-Snoot Bilder aus Photoshop fallen demnach in die Kategorie: “Kann man so machen, ist dann halt Scheiße”. Mach die Bilder lieber gleich richtig unter Wasser! Du ersparst dir viele unnötige Stunden Nachbearbeitung!


 

Weiterführende Literatur

1) Mehr Informationen zur Psychologie in der Fotografie findest du in:
Perception and Imaging: Photography as a Way of Seeing (Englisch)aAuf Amazon ansehen
Eye and Brain: The Psychology of Seeing (Englisch)a

2) Mit dem Snoot ohne Hilfsmittel zu zielen, ist aufgrund der Brechung des Lichts sehr schwierig. Etwas mehr Informationen dazu findest du im Artikel Sicht unter Wasser.

3) Die Lichtführung in der Unterwasserfotografie unterscheidet sich nicht so sehr von der an Land. Viele Ideen der Portrait- und Produktfotografie lassen sich übertragen.
Bücher die diese Techniken etwas tiefergehender erklären, sind Licht und Beleuchtunga von Syl Arena und Gestalten mit Licht und Schattena von Oliver Rausch.

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