Bei diesem Kamberkrebs handelt es sich um ein typisches Süßwasserfoto. Die Sicht ist meist etwas trüb und legt über die Bilder einen leichten grauen Schleier.


Solange das Bild ansonsten qualitativ hochwertig ist, kann der Schleier zu einem Teil entfernt werden. Wie zeige ich dir in den folgenden Schritten.
Die RAW-Datei zum Ausprobieren findest du am Ende des Artikels.
Schritt 1 – Original analysieren
Bei dieser Bearbeitung war auch hier mein erster Schritt, die Analyse des Ausgangsmaterials. Durch hereinzoomen untersuchte ich die Schärfe der Antennen und Scheren des Krebses.
Zudem überlegte ich mir, wie das fertige Bild aussehen soll.
Schritt 2 – Kontrast und Belichtung
Zunächst passte ich die Belichtung und den Kontrast etwas an, um einen Grundstein für die weitere Bearbeitung zu legen. Durch die Erhöhung des Kontrasts konnte ich den leichten Schleier reduzieren.
Dadurch wurde jedoch die Sättigung erhöht, wodurch die warmen Farben im Bild noch deutlicher sichtbar sind.
Schritt 3 – Klarheit erhöhen
Nun sollte es dem Grauschleier an den Kragen gehen. Dazu nutze ich die Funktion Klarheit, die ich in diesem Bild bis auf 88 Prozent erhöht habe.
Dadurch treten die Kanten des Bildes hervor und die filigranen Strukturen der Scheren und auch der Augenpartie werden deutlich erkennbar.
Über das Werkzeug Schärfen konnte ich die Details um den Mund des Krebses noch feiner zeichnen.
Schritt 4 – Helligkeit korrigieren
Durch den Einsatz der Klarheit wurden dunkle Bildbereiche noch dunkler. Deshalb habe ich den rechten Bildteil mit einem Verlaufsfilter von rechts unten nach links oben belegt.
Hier nimmt die Helligkeit aus der Bildmitte heraus zu, und sorgt so für eine gleichmäßige, natürliche Aufhellung der dunklen Bildbereiche.
Schritt 5 – Hintergrund abdunkeln
Bisher sorgte die Bearbeitung für eine Aufhellung der verschiedenen Bildbereiche. Um den Blick des Betrachters zu lenken, war der nächste Schritt, den Hintergrund etwas abzudunkeln.
Daher setze ich auch hier einen Verlaufsfilter ein, der jedoch nach oben hin dunkler wird. Das verleiht dem Bild eine natürliche Wirkung, setzt aber den Fokus auf den Krebs.
Schritt 5 – Farbkorrektur
Da ich es in diesem Bild mit verhältnismäßig wenigen Farben zu tun habe, kann ich das Bild mit dem Weißabgleich und der Tönung bearbeiten.
Hier war mein Ziel einen möglichst klaren und sachlichen Stil zu finden. Trotzdem sollten die Farben nicht zu kühl wirken. Während ich den Weißabgleich etwas senken musste, verschob ich die Tönung etwas in den Rotbereich hinein.
Schritt 5 – Zuschnitt
Der letzte Schritt war nun die Auswahl eines geeigneten Bildbereichs.
Hier orientierte ich mich klar an den Linien, die das Bild in Drittel unterteilen. Das erzeugt eine künstliche Spannung im Bild und gibt dem Krebs trotzdem genug Raum um zu wirken.
Dass sich die einzelnen Bildteile noch so gut herausarbeiten lassen, hätte ich vor der Bearbeitung nicht gedacht!
Weitere Informationen zum Bild
Das Bild entstand mit der Sony RX100 III und einem Sea&Sea YS-D2 Blitz.
Belichtungszeit: 1/200s | Blende f/4 | ISO: 200
Für eine eigene Bearbeitung findest du hier die RAW-Datei:
Ich hoffe, der Artikel hat dir gefallen und weitergeholfen.
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