Ikelite Gehäuse für die Sony A6300

Ikelite Gehäuse für die Sony A6300

Ikelite 6910.63 für Sony A6300

2016 kommt die Sony A6300 als große Schwester der in der Unterwasserfotografie beliebten A6000 auf den Markt. Damit erweiterte sich der Markt der Spiegellosen Systemkameras in der Unterwasserfotografie weiter.

Entsprechend zügig kamen auch die ersten passenden Unterwassergehäuse auf den Markt, von denen wir das Ikelite Gehäuse getestet haben.

Dabei ist das Ikelite Gehäuse für die A6300 eines der ersten Gehäuse einer neuen Baureihe des Herstellers Ikelite, bei dem das neue Wechselport-System zum Tragen kommt.

 

Haptik

Das Ikelite 6910.63a für die A6300 ist ein kompaktes,schnörkelloses und trotzdem bedienfreundliches ABS-Polycarbonat-Gehäuse. Die Fertigung erfolgt in den USA, wo sie auch einzeln getestet und Druckgeprüft werden.

Wie die meisten Systemkamera-Gehäuse wird es aus insgesamt drei Teilen zusammengesetzt. Dem weißen Vorderteil, das anders als bei den Vorgängermodellen aus blickdichten Kunststoff ABS gefertigt ist; der separaten und äußerst klaren Rückwand aus Polycarbonat die mit Hilfe zweier gesicherter Spannverschlüsse am Vorderteil befestigt wird. Sowie dem je nach verwendetem Objektiv entsprechenden Port. Im Unterschied zu den meisten Mitbewerbern lässt sich an diesem Gehäuse neben dem Port auch die Rückwand komplett von der Gehäusefront abnehmen. Das vereinfacht die Reinigung des O-Rings und die Überprüfung des Gehäuses auf schadhafte Stellen.

Um die Rückwand zu entfernen, muss zeitgleich die Verriegelung auf beiden Seiten des Gehäuses gelöst werden um anschließend die Verschlüsse gleichzeitig öffnen zu können.
Ein einseitiges Entriegeln ist zwar möglich, ein Einseitiges öffnen des Deckels hingegen wird durch die hohe Spannung auf dem Deckel verhindert oder ist nur unter Gewalteinwirkung möglich.

Mit einem Gewicht von etwa 2kg (1,44kg ohne Kamera) liegt die Kamera-Port Kombination dieser Systemkamera nicht viel höher, als die der kompakten Geschwister. Trotzdem fühlt sich das Gehäuse wertig und sicher an.

Ikelite Port-System (MIL Port)

Mit den Mil-Adaptern stellt Ikelite ein Port-System bereit, mit dem es möglich ist die verschiedensten Objektive an der A6300 auch unter Wasser zu adaptieren.

Port wird draufgesteckt und mit drei Schneckenschrauben “gesichert”. Ungewohnt – aber der Wasserdruck sichert das ding!

Die für die Unterwasserfotografie gebräuchlichsten Objektive und Ports sind folgende:

Hersteller Objektiv Link Port Adapter
Sony 16mm f2.8 a Dome Port Ikelite 5516.11a
Sony 10-18mm f/4 a Dome Port Ikelite 5516.15a a Dome Port Ikelite 5516.15a Zoom Ring 5515.41a
Sony 90mm f/2.8 Macro (nur AF) a Plan-Port Ikelite 5516.50a Distanz-Ring 5516.70a

 

Bedienung

Bedienelemente am Ikelite Gehäuse

Generell ist das Ikelite Gehäuse durchdacht gestaltet worden und die meisten Bedienelemente sind gut zu erreichen. Gerade auf der rechten Seite der Kamera machen die großen Knöpfe mit montierten Hebelchen das Einstellen der Kamera mit Handschuhen bedeutend leichter, als bei anderen Herstellern.

Anders sieht es bei den Bedienelemente auf der Oberseite aus. Diese liegen relativ nahe beieinander, können aber mit ein wenig Übung und Feingefühl zuverlässig bedient werden. Sämtliche Tasten und Drehelemente sind aus stabilem und geriffeltem Aluminium ausgeführt und weisen einen spürbaren Druckpunkt auf. Hier fiel vor allem der große Drehknopf zur Bedienung des Kamerazooms sehr positiv auf.

Ein deutlicher Schwachpunkt des Ikelite-Gehäuses ist das problematische halb Durchdrücken des Auslösers. Hier klagen auch einige andere Fotografen über unabsichtlich und zu früh ausgelöste Bilder.

Dafür erlaubt die klare Rückwand einen unversperrten Blick aus jeder Richtung auf den großen Kameramonitor und in das Innere des Gehäuses.

 

Externe Blitze

Auch wenn die Sony A6300 über einen eingebauten Blitz verfügt, setzt Ikelite auf eine proprietäre Übersetzung des Sony-eigenen elektronischen TTL Systems. Hierzu befindet sich im Inneren des Gehäuses ein TTL-Konverter. Dieser simuliert mit Hilfe spezieller Elektronik an der Kamera einen TTL-fähigen Blitz, und “übersetzt” die elektronischen Blitz-Daten der A6300 in optische Signale. Dadurch ist eine genauere und vor allem gleichbleibende Blitzsteuerung möglich als über ein reines optisches System.

Die größten Vorteile dieser Lösung sind die extrem Kurze Auslösezeit externer Blitze sowie die deutlich geringere Belastung der Kamera-Akkus und die damit verbundenen längeren Foto-Tauchgänge.

Folgende Blitze sind mit der Sony A6300 Kompatibel:

Hersteller Blitz Kompatibel Link
Ikelite AF35 Nein bei Digital-Dive.dea
Ikelite DS50 Ja
ab S/N 7000
N/V1
Ikelite DS51 Ja bei Digital-Dive.dea
Ikelite DS125 Ja
ab S/N 5000
N/V1
Ikelite DS160 Ja bei Digital-Dive.dea
Ikelite DS161 Ja bei Digital-Dive.dea
Ikelite DS200 Ja N/V1
Sea&Sea YS-D2 Ja bei Hydronalina
Inon Z-240 Ja bei Hydronalina
Inon D-2000 Type 4 Ja bei Hydronalina
Ikelite Unterwassergehäuse für Sony A6300
  • Qualität und Veratrbeitung
  • Ergonomie und Bedienung
  • Sicherheit
  • Erweiterbarkeit
  • Lieferumfang
  • Garantie und Ersatzteile
  • Preis-Leistung
3.8

Fazit

Generell punktet das Ikelite Gehäuse für die Sony A6300 mit einem überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Qualität und Verarbeitung des Kunststoffgehäuses ist gewohnt hoch und auch die Bedienung ist nach einer kurzen Phase der Eingewöhnung gut möglich.
Leider siedelt Ikelite die Erweiterbarkeit des Gehäuses nicht am oberen Rand der Messlatte an, was man aber für den Preis auch nicht erwarten sollte.

Im Lieferumfang befinden sich weniger Zubehörteile, als bei anderen Herstellern. Ikelite beschränkt sich hier auf das Gehäuse, eine Kappe für die Blitzbuchse und eine Tube Silikonfett. Ersatz-O-Ringe werden keine mitgeliefert und auch auf einen O-Ring Entferner wird verzichtet.

Alles in allem ist das Ikelite Gehäuse eine günstige praktikable Lösung für den Einstieg in die Unterwasserfotografie mit der A6300 von Sony. Professionelle Fotografen, die allerhöchste Ansprüche an das Gehäuse stellen, werden mit den Gehäusen anderer Hersteller eventuell glücklicher.

ACHTUNGGerade im Warmen Wasser kann es bei der A6300 bei 4K Daueraufnahmen im Gehäuse ab 10 Minuten zu einem Überhitzen der Kamera kommen. Hier schaltet die Kamera sich ab und kann nicht mehr bedient werden, bis sie wieder abgekühlt ist. Alles abschalten was man nicht baucht (GPS, WiFi etc)

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