Beliebte Tauchplätze in Baden-Württemberg
Schöne Tauchplätze in einer Region, die quasi keine ernstzunehmenden Tauchgewässer hat? Zugegeben, die Tauchsituation in Baden-Württemberg ist nicht optimal. Es gibt wenige Gewässer, die sich zum Tauchen eignen. Von den Seen, die zum Tauchen freigegeben sind, brauchst du die Hälfte nicht besuchen, weil die Sicht gegen Null geht.
Totzdem hat „The Länd“ ein paar Juwelen zu bieten, in denen die Schönste Sache der Welt praktiziert werden kann.

Mit dem Klick bestätige ich, dass meine Daten an Google Maps übertragen werden. Mehr zum Datenschutz
Damit du nicht jeden See selbst ausprobieren musst, haben wir dir hier eine Liste an schönen und tauchenswerten Gewässern vom Rheinland bis zum Bodensee zusammengestellt.
Bodensee - Parkhaus Post
Stell dir vor, blickst in 15 Metern Tiefe direkt an der Kante einer Halde in einem schwarzen Abgrund.
Du leerst dein Jacket und sinkst in die Tiefe. Mit jedem Meter wird die Umgebung dunkler. Nur dein Computer und deine Lampe sorgen für etwas Licht und Orientierung. Der Blick auf den Tauchcomputer zeigt dir 20, 25, 30, 35 Meter an. Im schein deiner Lampe siehst du den Boden näher kommen. Dann lässt du Luft in dein Jacket strömen und kommst in einer Tiefe von 45 Metern mit etwas Abstand zum Boden zum Schweben und genießt den Blick zur grün schimmernden Oberfläche.
Willkommen am Parkhaus Post – einem der spannendsten Steilwandtauchgänge am Bodensee.

Respekt vor diesem Tauchplatz zu haben ist gesund. Angst vor Tiefe, Dunkelheit oder Kälte solltest du allerdings keine haben.
Die Wassertemperatur klettert selten über 8°C und das Tauchen an der Steilwand erfordert nicht nur mentale Stabilität, sondern auch eine sichere Tarierung und einen zuverlässigen Tauchpartner. Das bedeutet, deine ersten Tieftauchgänge solltest du vielleicht woanders vornehmen, als hier. Sobald du aber eine gewisse Routine beim Tauchen beherrscht, ist dieser Tauchplatz das ganze Jahr über ein lohnenswertes Ziel.
Der Tauchplatz befindet sich direkt an der Uferpromenade in Überlingen am Boddensee. Vom ganzjährig warmen Parkhaus „Post“ läufst du mit deinem Gerödel etwa 100 – 150 Meter zur Promenade. Am Wasser findest du zwei Betontreppen, die dir einen einfachen Einstieg ermöglichen.
Wichtig: Getaucht wird hier ausschließlich nach links – nach rechts ist das Tauchen verboten, da sich dort der Hafen befindet. Ein Schild im Wasser macht das auch nochmal deutlich. Bring auch deine Taucherflagge mit. Beim Tauchen im Bodensee ist es Pflicht, diese am Ufer gut sichtbar anzubringen.
Wie sieht der Tauchplatz unter Wasser aus?
Zunächst eine schlickige Geröllhalde bis in eine Tiefe von etwa 20 Meter – je nach Wasserstand.
Die Sicht ist hier oft eher trüb, doch sobald du an die Kante der Steilwand kommst, verändert sich alles:
Du tauchst nah an der Wand entlang in die Tiefe. Mit jedem Meter Tiefe wird das Wasser klarer, oft so klar, dass du nur von der Reichweite deiner Lampe begrenzt wirst. Die Wand fällt beeindruckend senkrecht ab, geht dann auf rund 40 Meter in einen steilen Überhang über und endet schließlich in einer weiter steil abfallenden Halde. Am Überhang auf etwa 35 bis 42 Metern wölbt sich die Wand sogar in eine horizontale Spalte hinein, in der die Saiblinge in den Wintermonaten laichen.
Mit einer guten Lampe und ruhiger Tarierung kannst du hier an einer beeindruckender Kulisse entlangtauchen. Gelegentlich begegnet man Barschen oder Trüschen, die sich in den Vorsprüngen verstecken. Der Blick zurück nach oben zur grün schimmernden Wasseroberfläche, ist dabei einfach atemberaubend.
Bei ca. 100 Bar machst du dich auf den Rückweg und tauchst schräg entlang der Wand zurück in Richtung Ausstieg. Deko und Sicherheitsstop machst du bequem auf der Halde, während du die kapitalen Hechte beobachtest oder Muscheln und Turmschnecken zählst.
- Tiefe: bis 18m steile Geröllhalde. Zwischen 18 und 43 Metern Steilwand, danach steile Halde mit Stufen
- Sichweiten: bis zu 25 Meter. Eine Lampe ist aufgrund der Dunkelheit ab 20 Metern Pflicht!
- Herausforderungen: Dunkelheit, Kälte und große Tiefe. Du solltest gut tarieren können und keine Angst vor Deko haben.
- Foto-Empfehlung: Weitwinkel für die Steilwand, als CFWA auch für Trüschen oder Aale geeignet.
- Was gibt's zu sehen: Eine spektakuläre Steilwand mit meist hervorragender Sicht ab einer Tiefe von 20 Metern. In den Wintermonaten (November bis Januar) steigen die Seesaiblinge auf eine Tefe von ca. 42 Metern auf und laichen dort. Im Breich der Halde sind regelmäßig kapitale Hechte anzutreffen.
- Erreichbarkeit: Mit dem Auto kannst du im Parkhaus Post parken. Hier ist auch in den Wintermonaten angenehm warm. Die Parkgebühren liegen momentan bei 2€ / Stunde. Von hier aus geht's mit dem Aufzug oder über die Treppen aus dem Parkhaus und mit einem Fußweg von 100Meter ans Ufer. Der Einstieg erfolgt über eine steile Treppe mit einer großen Stufe am Ende.
Bodensee - Wallhausen (Konstanz)
Auch in Konstanz Wallhausen triffst du auf eine grandiose Steilwand, die bis auf eine Tiefe von 80-90 Metern abfällt. Damit ist dieser Tauchoplatz der große Bruder der Steilwand in Überlingen und hat weitere Highlights zu bieten.

Genauso wie in Überlingen tauchst du vom Einstieg nach LINKS weg um den Booten nicht in die Quere zu kommen. Zunächst tauchst du über eine Schlickhalde, wo du einigen Tannenbäumen und Flussbarschen begegnest. Nach etwa sechs Minuten und in einer Tiefe von ca. 23 Metern hast du die Möglichkeit in die Wand „einzusteigen“. Hier sind die Strukturen der Wand sehr klar und immer wieder triffst du auf scharfe Kanten und spanndene Spalten, in denen immer wieder Trüschen (Quappen) liegen.
Je nach dem mit wie viel Luft du unterwegs bist, drehst du nach ca. 35 Minuten wieder um und tauchst langsam an der Wand aus.
Bist du mit einem großen Dopelgerät oder Rebreather unterwegs, kannst du deinen Weg auch noch bis zum „Klinker“ fortsetzen. Dabei handelt es sich um einen riesigen Felsbrocken, der sich in 43 Metern Tiefe in einer Vertikalen Felsspalte verkantet hat. Dieser kann auch durchtaucht werden. Der Durchgang befindet sich allerdings in einer Tiefe von 50 Metern. Hier solltest du genug Reserven und Erfahrungen mit einem drohenden Tiefenrausch haben.
Egal ob du vom Klinker oder aus der vorderen Wand austauchst, gelangst du über die Kante langsam wieder auf die Halde und kannst deine Deko und den Safety-Stop absitzen. Währenddessen lassen sich auf der Geröllhalde in der Nähe des Einstiegs Stichlinge, Steinbeißer und Wasserflöhe beobachten. Nachts dagegen wird deine Lampe von tausenden Schwarzmeergarnelen (Leptomysis) „angefallen“.
- Topologie: Wurderschöne, teilweise stufige, sehr kantige Steilwand bis 85 Meter Tiefe. Felsbrocken "Klinker" auf ca. 50 Meter.
- Sichweiten: bis zu 20 Meter. Lampe ist hier auch tagsüber Pflicht!
- Foto-Empfehlung: Weitwinkel
- Was gibt's zu sehen: eine imposante Steilwand, Trüschen, Flussbarsch-Schwärme, Gelegentlich Aale und Hechte. Auf der Halde Flussbarsche, Stichlinge, Muscheln und Krebse
- Erreichbarkeit: Geparkt werden kann mit etwas Glück direkt an der Straße beim Einstieg (auf google Maps). Hier ist die Nutzung einer Parkscheibe Pflicht. Im angrenzenden Wohngebiet sollte nicht geparkt werden. Hier werden rigoros Tickets verteilt.
- Infrastruktur: Direkt an diesem Tauchplatz gibt es auch Tinas Tauchschule, die deine Flaschen füllen kann.
Deglersee - Rastatt-Plittersdorf
Wenn es ein bisschen bequemer sein darf und familienfreundlich sein soll, ist der Deglersee in Plittersdorf mit der Tauchfabrik eine schöne Alternative. Im Vergleich zum Bodensee triffst du hier auf eine ausgezeichnete Infrastruktur aus Füllanlage, Shop, Restaurant und sanitären Anlagen. Es gibt bequeme Möglichkeiten zum Umziehen und einen Badestrand an dem sich auch die Kinder austoben können.

Trotzdem kommt auch hier das Tauchen nicht zu kurz. Bei einer maximalen Tiefe von 30 Metern bietet der Deglersee nicht nur Plattformen für die Tauchausbildung, sondern auch Begegnungen mit Stören und Welsen. Letztere sind häufig auf dem Dach einer LKW-Kabine auf dem Seegrund anzutreffen. Aber auch Hechten wirst du in Ufernähe sicher begegnen.
Insgesamt ist das Gewässer sehr verkrautet und verzeiht deshalb den einen oder anderen unkoordinierten Flossenschlag.
- Seeaufbau: Du findest hier einige Plattformen, viel Kraut, eine Telefonzelle, eine LKW-Kabine und weitere Lustige Elemente
- Sichweiten: zwischen 1 und 15 Meter je nach Jahreszeit und Wetter
- Foto-Empfehlung: Hauptsächlich Weitwinkel
- Was gibt's zu sehen: Flussbarsche, Hechte, Waller und einen Stör
- Anfahrt: Den Deglersee erreichst du über die A5 von Karlsruhe oder Freiburg aus.
- Tauchgenehmigung: Die Tauchgenehmigung (Eintritt) zum Deglersee kostet aktuell 12€ und wird an der Basis entrichtet. Nichttaucher zahlen 4€.
Baggerseen Untergrombach
Nicht schön aber selten.

Nicht schön aber selten.
Nicht schön aber selten.
- Tiefe: 5-30 Meter, je nach Tauchplatz
- Foto-Empfehlung: Makro und Weitwinkel
- Was gibt's zu sehen: Bunte Schwämme, Korallen, Schildkröten, gelegentlich Haie und viele Conch-Schnecken
- Anfahrt und Parken: Bunte Schwämme, Korallen, Schildkröten, gelegentlich Haie und viele Conch-Schnecken
Baggersee Streitköpfle - Linkenheim
Der Stritköpflesee bietet dir entspanntes Süßwassertauchen inmitten der Rheinebene. Der Einstieg erfolgt meist über den Badestrand oder über kleine Trampelpfade am Ufer. Der See ist relativ flach, mit Tiefen von bis zu 15 Metern, und besticht durch eine überraschend gute Sicht – vor allem in den kälteren Monaten. Unter Wasser erwarten dich dicht bewachsene Uferbereiche, unzählige Süßwasserquallen und mit etwas Glück auch Hechte, Barsche oder Karpfen. Nachts triffst du auf Steinbeißer und Krebse.

Auch an Parkmöglichkeiten fehlt es nicht. Direkt angrenzend zum Badebereich befindet sich ein großer Parkplatz. Je früher du während der Badesaison kommst, desto größer ist deine Chance auf einen Parkplatz in der ersten Reihe. Allerdings sind die Preise inzwischen auf 8€ pro Fahrzeug (Stand 04/2025) gestiegen und müssen entweder am Kassenautomaten oder online entrichtet werden. Die Nutzungszeit ist zwischen 7:00 Uhr und 23:00 Uhr. Eine Übernachtung auf dem Parkplatz ist leider verboten.
In der Saison zwischen Mai und September sind auch das Toilettenhäuschen und der Kiosk geöffnet.





Der Tauchplatz ist durch seine Lage und den Einstieg nicht nur fürs Tauchen geeignet. Der flache Sandstrand ist ein Idealer Spielplatz für den Tauchausflug auch mit kleinen Kindern. Das Wasser ist selbst im Oktober noch so warm, dass man in Ufernähe planschen kann und die Sonnenuntergänge am See sind traumhaft.
Der einzige Wermutstropfen sind die tausenden Stechmücken, die jeden, nicht vom Neopren bedeckten Millimeter Haut, angreifen und das Auto bevölkern, sobald das Licht im Innenraum angeht.
- Interessante Tiefe: 1-20 Meter
- Wintertauchverbot: ab November bis April
- Foto-Empfehlung: Makro und Weitwinkel
- Was gibt's zu sehen: Neben Kaliko-Krebse (mit etwas Glück auch blaue), Riesenqkaulquappen der Ochenfrösche und Quallen und Steinbeißern auch die typischen einheimischen Fische wie Hecht, Karpfen und Barsch
- Erreichbarkeit: Direkt am See gibt es einen Parkplatz mit einem einfachen Einstieg über das Ufer. Die Parkgebühren betragen 8€ pro Tag und können online oder am Automaten entrichtet werden.
Brenztopf

Getaucht werden darf in der Höhle nur mit Genehmigung und ausreichend Erfahrung. Schon der Einstieg in die Höhle ist eng und kantig. Aber auch ohne den Abstecher in die Höhle, ist der Quelltopf einen Tauchgang wert. Allerdings liegt die Wassertemperatur ganzjährig bei etwa 8 °C – ein 7mm Anzug oder Trocki sind hier kein Fehler.



Geparkt wird auf dem offiziellen Parkplatz direkt gegenüber des Königsbronner Rathaus. Der liegt zentral im Ort, unweit der Klosteranlage, und bietet eine gute Ausgangslage für den Einstieg. Von dort sind es über ein paar kleine Mäuerchen nur ein paar Schritte zum Wasser. Am besten kommst du unter der Woche oder früh morgens, denn du kannst dir sicher sein, dass dir das strahlend blaue Wasser auch den einen oder anderen neugierigen Zuschauer bescheren wird.
- Maximale Tiefe: 5,5 Meter, mit geringer Schüttung an der Höhlenöffnung
- Beste Zeit für einen Tauchgang: Das ganze Jahr über
- Foto-Empfehlung: Makro und Weitwinkel
- Was gibt's zu sehen: Glasklares Wasser, schöner Pflanzenbewuchs und immer wieder einzelne Fische

Beliebte Tauchplätze in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg ist zwar keine ausgesprochene Tauchdestination. Trotzdem kann das Ländle mit einigen schönen Tauchplätzen aufwarten.

Bessere Reisefotos
Tipps für bessere Reisefotos Egal, ob du die Unterwasserwelt erkundest oder auf einer Landreise unterwegs bist – beeindruckende Fotos machen deine Erlebnisse unvergesslich. Gelungene Bilder

Top Tauchplätze in Puerto Rico
Schnorcheln mit Manatis, Kayak-Fahren inmitten biolumineszentem Plankton und Tauchen an steilen Wänden. Puerto Rico ist vielleicht nicht die Tauchdestination Nummer 1, punktet aber mit Highlights
Auch wenn es in Baden-Württemberg nicht so viele sehenswerte Seen zum Tauchen gibt, kommst du mit einer Anfahrt von einer bis anderthalb Stunden doch an ansehnliche Gewässer.
Welche sind deine Lieblings-Tauchspots im Ländle? Schreibe es gerne in die Kommentare.