Unterwasserblitz – INON Z-330

Was für ein schönes Weihnachtsgeschenk uns INON da macht. Mit dem Z-330 erscheint genau am 24. Dezember 2017 der Nachfolger des beliebten Unterwasserblitzes Z-240. Wir haben den Blitz dankenswerterweise von Hydronalin zum Testen erhalten. Und vorab kann ich sagen – der neue Z-330 macht eine sehr gute Figur und dem YS-D2 ernsthafte Konkurrenz.
Unterwasserblitz
INON
Z-330
Wird nicht mehr produziert

Preis zur Zeit des Tests:

699€

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Blitzröhre

Blitz-Typ: Unterwasserblitz
Leitzahl: 33
Blitzröhren in Stabform
Anzahl Blitzröhren: 2

Abstrahlwinkel & Lichtfarbe

100° ohne Lichtformer
5500 K
120° mit 1. Diffusor
5399 K mit 1. Diffusor
5399 K mit 2. Diffusor
Optionale Lichtformer: Snoots, Farbfilterhalter, Weitere Diffusoren, Farbige Diffusoren

Fokuslicht

Fokuslicht: LED
Leistung: 220 Lumen
Abstrahlwinkel: 30°
Abschaltung bei Blitz: Ja

Anschlüsse

Blitzanschluss: Optischer Lichtleiter
Steckertyp: INON D
Zweiter Blitzanschluss: Elektronisch
Steckertyp: Sea&Sea 5 Pin

Akku

Batteriefach: Abgesetzt; nicht gekapselt
Stromversorgung: 4x AA-Akkus
Blitze bei Vollast: etwa 340 mit Eneloop Pro
Preis Ersatzakkus: ca. 19.99€ -> auf Amazon kaufen*

Steuerung

Manuelle Steuerung möglich: Ja
Steuerung in 13 Stufen
Regelbar in: 1/2 Blendenschritten
TTL-Steuerung möglich: Ja
Steuerung in 13 Stufen
Regelbar in: 1/2 Blendenschritten
Bedienfeld: Nachleuchtende Beschriftung und Knöpfe

Material & Haptik

Gehäuse-Material: Polycarbonat
Gehäuse-Farbe: DDR-Grau
Material Frontscheibe: Acrylglas
Gewicht: 840g
Abmessungen: 11 x 13 x 13

Taucheigenschaften

Dichtung: O-Ring
Tauchtiefe: 100m
Abtrieb: 70g

Lieferumfang

Blitz, Diffusoren, Blendschutz, Ersatz O-Ringe, Silikonfett

Optionales Zubehör

Ersatz-Akkus, Ladegerät, Diffusoren, Snoot, Blendschutz, Farbfilter, Anschlusskabel, Ersatz O-Ringe, Silikonfett, Kugeladapter, YS-Adapter

Test und Erfahrungen zum Z-330

Als ich den Z-330 das erste Mal in die Hand nahm, war ich etwas über das Design verwundert. Hübsch ist wahrlich etwas anderes. Da steckt aktuelle Technik in einem 70er Jahre Plastikgewand. Aber egal – das Ding soll ja blitzen und nicht selbst auf den Fotos sein. Dafür fasst sich der neue INON-Blitz sehr gut an, wiegt aber mit Akkus und Kugeladapter knappe 80g mehr als der YS-D2. 
Auch hinsichtlich seiner Abmessungen ist der Z-330 etwas kürzer als das Pendant von Sea&Sea, trägt dafür in der Höhe etwa drei Zentimeter mehr auf.

Anschlüsse und Ansteuerung

Der INON Z-330 ist mit zwei verschiedenen Anschlussmöglichkeiten ausgestattet. An der Gehäuse-Unterseite befindet sich der optische Slave-Sensor, der sowohl über einen Glasfaser-Lichtleiter als auch kabellos angesprochen werden kann. Hier erfolgt die Leistungsanpassung über das sogenannte S-TTL System. Vor allem die kabellose Ansteuerung macht den Blitz für Model-Fotografen und Höhlentaucher interessant. Der verbaute Sensor ist so empfindlich, dass der Blitz selbst dann auslöst, wenn er das Licht anderer Blitze nur indirekt empfängt.

Eine weitere Anschlussmöglichkeit befindet sich an der Rückseite des Blitzgeräts. Hier hat der japanische Hersteller einen Elektronischen Nikonos N5 platziert.
Mit der Positionierung des Anschlusses an dieser Stelle sehe ich diesen Verbinder eher als eine Alibi-Schnittstelle. Denn während der optische Anschluss auf der Unterseite beim fotografieren nicht auffällt, stört das elektronische Kabel hingegen die Hand beim Einstellen des Blitzes deutlich.

Ausleuchtung

Positiv fällt mir der neue Dome vor den beiden Blitzröhren auf der Vorderseite auf. Was sich bei Keldan und Subtronic bewährt hat, kann auch für einen Blitz von INON nicht so verkehrt sein. 😉 Im Unterwasser-Test ist die Lichtverteilung ohne Diffusor, deutlich breiter und etwas gleichmäßiger als beim Vorgänger. Die speziellen Fresnel-Linsen in Kombination mit dem Glasdome, vergrößern den Leuchtwinkel auf etwa 110 Grad, was auch die Ausleuchtung vieler Szenen mit nur einem einzelnen Blitz ermöglicht. Und das mit der maximalen Leitzahl von 33 – ohne zusätzlichen, Licht verschlingenden Diffusor. Dadurch ist der Z-330 vor allem für Unterwasserfotografen interessant, die nur auf einen Blitz zurückgreifen können oder wollen.

Der mitgelieferte Diffusor schluckt etwas mehr als 1/3 Blende, Licht. Gleichzeitig zeichnet er das Licht nochmals etwas weicher, was gerade bei der Beleuchtung einer Weitwinkelszene am Riff hilfreich sein kann. Auch die harten Schatten im Nahbereich werden ein wenig minimiert.

Leider hat der schön breite Leuchtwinkel auch seine Nachteile. Durch den vergrößerten Öffnungswinkel werden deutlich mehr unerwünschte Schwebeteilchen angeleuchtet als bei ähnlichen Blitzen mit kleinerem Winkel. Außerdem führt der Z-330 im Nahbereich zu einer sehr gleichmäßigen und großflächigen Beleuchtung, die sich nur schwer begrenzen lässt.

INON Z-300 Testbericht

Eine Einengung des Leuchtwinkels ist mit dem mitgelieferten Blendschutz bis zu einem gewissen Grad möglich. Dieser Schirm, ähnlich einer Schlidmütze, kann durch sanftes Drehen in die entsprechende Position gebracht werden. Einen Abstrahlwinkel von 90° oder weniger erreicht man mit dem Z-330 jedoch nur unter Zuhilfenahme optionaler Zubehörteile, wie Snoots oder selbstgebastelter Abschatter.

Damit ist der Blitz in meinen Augen, was die Leistung und der Abstrahlwinkel bestätigen, hauptsächlich für Weitwinkelaufnahmen konzipiert.

Fokuslicht

Bei den beiden Modellen Z-240 und D-2000 strahlt das Einstell-Licht, das mit einem einfachen Parabol-Reflektor versehen wurde etwas dezentral ab. Mit dem Z-330 ist das Fokuslicht zwar auch etwas außerhalb der optischen Achse platziert, wird jedoch mit einer Fresnellinse in die Blitzmitte gelenkt.

So ist das Hilfslicht bis zu einem Abstand von etwa 1,5m unter Wasser wirklich optimal mittig zu sehen. Bei einem Versuch im Pool war das Einstelllicht auch nach 4 Metern an der Wand noch zu sehen. Leider ist das Einstelllicht nicht dimmbar.

Auch ist es aufgrund der gewölbten Frontscheibe, bei dem neuen Inon-Blitz leider nicht möglich, ein rotes Fokuslicht zu nutzen.
Gerade die Fotografie scheuer Tiere wird mit dem Z-330 zur Herausforderung. Hier muss dann doch auf eine separate Fokuslampe zurückgegriffen werden.

Wie bei den Vorgängermodellen Z-240 und D-2000 rät der Hersteller aus thermischen Gründen, von einer dauerhaften Nutzung des Fokuslichts ab.

Bedienung

Insgesamt ist die Bedienung des INON Z-330 weitestgehend intuitiv. Die Drehregler sind groß und lassen sich auch mit Trockentauch-Handschuhen wunderbar bedienen. Allenfalls der Fokuslicht-Regler sollte möglichst vor dem Tauchgang schon in seine Position gedreht werden. Auch wenn es den Anschein erweckt, hat die Steuerung für das Fokuslicht nur zwei Modi.

In der ersten Einstellung (Knopf nur drücken), wird das Fokuslicht eingeschaltet. Nach 8 Sekunden oder einem erfolgten Blitz, bleibt das Fokuslicht ausgeschaltet.
Wird der Regler nach dem Hineindrücken jedoch gedreht, schaltet sich das Fokuslicht nach jedem Blitz wieder automatisch ein.

Modi des Z-330

Auf der Linken Seite oberhalb der kleinen Fokuslicht-Steuerung befindet sich der Haupt-Programmwahl-Regler. Hier stehen dir vier Modi zur Auswahl. S-TTL (normal), der für die automatische Belichtungssteuerung gedacht ist. Die S-TTL Low Stellung, bewirkt grundsätzlich das gleiche, während die reduzierte Blitzleistung der Kamera kompensiert wird.
Außerdem stehen zwei manuelle Modi zur Auswahl. Einer, in dem der Blitz immer mit der maximalen Leistung feuert, und ein anderer der über das rechte Einstellrad geregelt werden kann.

Warum hier ein separater Modus für die volle Leistung zum Einsatz kommt, ist mir schleierhaft.

Die Blitzbereitschaft und die Signalisierung einer korrekt erfolgten automatischen Belichtung werden wie beim Vorgänger über zwei kleine LEDs in der Mitte der Rückseite angezeigt.

Auch bei der Einstellung zum Vorblitz greift INON auf die Steuerelemente des Z-240 zurück. Damit ist der kleine Magnet, der beim S-2000 und D-2000 verloren gehen kann, hier fest verbaut.
Genauso wie beim Fokuslicht, wird hier der Regler zuerst hineingedrückt und anschließend mit einer Drehbewegung gesichert.

Dichtung

Die Abdichtung des Batteriefachs erfolgt durch einen großen gelben O-Ring. Dieser kann durch die halbdurchsichtige Abdeckkappe nach dem Verschließen inspiziert werden. So lassen sich eventuelle Leckagen leichter beseitigen. Trotz des einzelnen O-Rings bescheinigt INON dem neuen Blitz eine maximale Tauchtiefe von 100m ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen. Das macht den Z-330 zu einem Begleiter auch an tiefere Wracks.

Leider habe ich keine weiteren Information darüber, ob das Batteriefach vom eigentlichen Blitzgerät abgekapselt wurde. Wäre dem nicht so, könnte ein Wasserschaden neben den Akkus auch die empfindliche Blitz-Elektronik beschädigen. Dieses Problem trat bei einigen früheren Modellen immer wieder auf.

Erweiterbarkeit

In Bezug auf die Erweiterbarkeit legt INON mit Hersteller eigenen Teilen nach und bringt neue Snoots und weitere Lichtformer auf den Markt, die sich über das Außengewinde des Blitzes anbringen lassen. Dazu muss der Ring mit der Abblend-Kappe vorsichtig heruntergedreht werden. Hier sollte nicht zu viel Druck aufgewendet werden, da sich der Kunststoffring leicht verformt und so viel zu schnell verkantet.

Leider passen an dem neuen Gewindeanschluss keine Zubehör-Teile des alten Z-240. Auch die Lichtformer der Tschechischen Firma Retra, werden am Z-330 nicht mehr passen.

Inon Z-330 Zubehörmount

Die in verschiedenen Farben erhältlichen Filter und Diffusor-Scheiben hingegen, werden nicht über das Außengewinde angebracht. Hierfür befindet sich an der Innenseite des Gehäuserings ein Bajonettanschluss. an diesem werden die Diffusoren mit einer Viertel-Umdrehung arretiert.

Beispielbilder

Fazit

Mit dem Z-330 hat INON in meinen Augen weniger einen Nachfolger für den Z-240 geschaffen, sondern viel mehr ein neues Modell, das auf dem Z-240 aufbaut. Ob es sinnvoll war, den Z-240 deswegen aus dem Programm zu nehmen wird sich in der Praxis zeigen müssen.

Trotzdem ist der neue INON-Blitz ein durchdachtes Stück Technik. Seine Anwendungen werden allerdings, durch den von Haus aus breiten Abstrahlwinkel etwas eingeschränkt. Gerade im Nahbereich erfordert die Akzentuierung interessanter Bildelemente, mehr Zubehör, als bei den Vorgängermodellen mit einem kleineren Leuchtwinkel.

Im Weitwinkel hingegen ist die breite und überaus gleichmäßige Lichtverteilung, optimal. Vor allem Bildern am Riff, wird dieser Blitz in Kombination mit der hohen Lichtleistung zu tollen Ergebnissen führen.

Außerdem ist der Preis von knapp 700€, für die Leistung und Erweiterbarkeit unschlagbar.

4.2
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