Die SONY RX-100 III im Test

Schon vor über zwei Jahren kam die Sony RX-100 III auf den markt und hält sich bis heute als starker Widersacher selbst gegen das Nachfolgermodell, die RX-100 IV. Die RX-100 III fällt in die Kategorie der Edelkompaktkameras und besticht neben kompakten Abmessungen und geringem Gewicht vor allem durch Lichtstärke, komplett manuelle Einstellungen und die Möglichkeit in RAW zu fotografieren. Sie steht technisch mit der Lumix LX100 und der G7X auf einer Stufe, kann jedoch mit deutlich besserem Rauschverhalten und etwas mehr Lichtstärke punkten. Und nach dem Test kann ich sagen – bis auf einige Kleinigkeiten ist die Kamera rundum gelungen!
Unterwasserblitz
Sony
DSC - RX100 III

Preis zur Zeit des Tests:

599€

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Sensor

Typ: CMOS-Sensor
Größe: 1 Zoll (12.8 x 9.6 mm)
Auflösung: 20.1 MP
Auflösung in Pixeln: 5.472 x 3.648
ISO: 100 bis 12.800

Aufnahmeformate

Foto Formate: JPG, RAW
Video-Formate: AVCHD, MP4
Serienbild-Geschwindigkeit: 10 B/s

Objektiv

Brennweite: 24-70mm (Kleinbild-Äquivalent)
Brennweite: 8,8-25,7mm(physikalisch)
Blende: f/1.8-2.8
Bildstabilisator: Optisch

Video

Video-Formate: AVCHD, MP4
Video-Auflösungen: Full HD (1920 x 1080) @ 60p
Max. Aufnahmedauer: Full HD (1920 x 1080) @ 60p Minuten
Gewicht: 290g
Abmessungen: 10,2 x 5,8 x 4,1 cm

Speicher

Display

Display-Größe: 7,5cm (Diagonale)
Mechanik: Display schwenkbar
Touch: Nein

Anschlüsse

Anschlüsse: HDMI, Micro-USB
Kabellos: WiFi, NFC

Akku

Typ: NP-BX1
Anzahl Auslösungen: 265

Sonstiges

Einschaltzeit: 1.6 Sekunden

Lieferumfang

Kamera, Akku, Ladegerät, USB-Kabel

Test und Erfahrungen zur Sony DSC - RX100 III

In den Tests wartete die RX-100 mit einer für Kompaktkameras äußerst hohen Lichtstärke auf.
Eine Blende von 1.8 bis 2.8 in Abhängigkeit von der gewählten Brennweite ermöglichen nicht nur ein gezieltes Freistellen von Objekten, sondern auch einen niedrigeren ISO als bei vergleichbaren Geräten.

Dabei braucht sich die RX100 III auch bei ISO-Werten über 1600 (bis max. 12800) nicht zu verstecken.
Das Rauschverhalten der Sony ist überragend und in Kombination mit dem RAW-Format ist in der Nachbearbeitung der Bilder eine Verringerung des Rauschens auch bei 6400 noch auf ein erträgliches Maß möglich. Bei niedrigem ISO ist die Bildqualität bestechend hoch und kommt damit tagsüber problemlos an die Qualität einer Einsteiger-Spiegelreflex heran. Doch auch JPG-Bilder sind direkt aus der Kamera überaus scharf und lebendig.

Brennweite

Der Brennweitenbereich erstreckt sich von 24mm bis 70mm, was den Großteil der Anwendungen unter Wasser abdeckt. Ein wenig mehr Zoombereich am Tele-Ende wäre an Land und für Makros unter Wasser mit einem Diopter hilfreich. Doch wer eine leichte Kamera mit einer gewissen Lichtstärke sucht, muss gewisse Kompromisse machen.

Kamera-Einstellungen

Hier orientiert sich die RX100 an den Möglichkeiten professioneller DSLRs. Sämtliche Einstellungen können über direkt zugängliche Tasten oder das Fn-Menü verändert werden. Gleichzeitig führt diese Eigenschaft jedoch auch zu einem absolut überfrachtetem Menü. Einige verfügbare Optionen sind in meinen Augen absolut unnötig und vor allem die Ersteinrichtung der Kamera erfordert zwingend das Lesen des Handbuchs.

Der Weißabgleich lässt sich neben drei manuellen speicherbaren Presets und den üblichen Werten wie Schattig Sonnig etc. auch über eine Kelvin-Skala steuern. Gerade in Verbindung mit Unterwasserblitzen mit einer bekannten Farbtemperatur ist diese Eigenschaft unschlagbar.

Über die vielen Tasten sind die meisten Funktionen schnell erreichbar.

Auch ist eine für Kompaktkameras unübliche Spotmessung integriert. Gerade unter Wasser oder in der Konzertfotografie ist die Spotmessung oft hilfreich und ermöglicht dadurch auch in schwierigen Lichtsituationen eine korrekte Belichtung.

An der Vorderseite der Kamera direkt um das Objektiv befindet sich ein praktisches Stellrad, das mit verschiedenen Einstellungen individuell belegt werden kann. Das ermöglicht auch auf unkomplizierte Art und Weise manuell zu fokussieren. Leider kann dieses Wahlrad nicht mit Zeit- oder Blendeneinstellungen belegt werden.

Wer sich nicht auf die Mehrfeldmessung verlassen möchte kann auch auf Integral- und Spotmessung zurückgreifen. Die Einstellung des Fokusfelds ist jedoch etwas umständlich. Will ich den Fokuspunkt verschieben, bin ich gezwungen, die Fokusart neu auszuwählen um den Fokus- und Messpunkt erneut verschieben zu können. Das kostet absolut unnötig Zeit und sollte meiner Meinung nach direkt zugänglich sein.

Ein positives Novum im Bereich der Kompaktkameras bietet der integrierte zuschaltbare ND-Filter. Dieser ermöglicht auch tagsüber an Land das Fotografieren mit Offenblende.
 

Blitz

Der integrierte Blitz mit einer Leitzahl von etwa 4 ist im Gehäuse integriert und springt durch das entsichern einer Feder heraus. Im ausgeklappten Zustand ist der Blitz neigbar und kann so auch indirekt über die Decke verwendet werden. Diese Funktion ist in meine Augen eine Entwicklung, die auch professionelle DSLRs übernehmen sollten.

Der eingebaute Blitz der Sony RX100 steuert per TTL auch externe Blitze zuverlässig an.
Der eingebaute Blitz der Sony RX100 steuert per TTL auch externe Blitze zuverlässig an.

Im Unterwasserbetrieb und bei der Verwendung externer Blitze, kommt das Sony-eigene TTL-System zum tragen. Dieses System kommt wunderbar mit den Blitzen von Sea&Sea und Inon zurecht wobei hier der Vorblitz unterdrückt wird.

Leider bietet die dritte Auflage im Vergleich zum Vorgänger keinen Blitzschuhadapter mehr an, was die Verwendung von Zubehör und elektronischen TTL-Kabeln einschränkt.

Display der RX-100 III

Das integrierte 3″ Display mit einer Auflösung von 1,2 MP ist schwenkbar ausgeführt und ermöglicht an Land ungewöhnliche Blickwinkel. Unter Wasser entfällt diese Option.

Die Helligkeit des Bildschirms ist regelbar und kann auch unter Wasser gut abgelesen werden. Leider lässt sich das Display nicht komplett abschalten um Akkuleistung einzusparen.

Beispielbilder und Bildqualität

Die Bildqualität der RX100 ist sehr hoch und überzeugt auch in dunklen Situationen. Mit den aktuellen Möglichkeiten zur Nachbearbeitung sind auch Bilder mit ISO 6400 möglich und sehen selbst im Druck noch perfekt aus.

Konnektivität

Die Kamera bietet eine Steuerung und Bildübertragung über W-LAN. Dies ist ein nettes Feature, war bisher bisher für mich jedoch nicht relevant. In der Regel ist der Flugmodus eingeschaltet, um die Akkus zu schonen. Soll doch kurzfristig ein Bild per Smartphone oder Laptop übertragen werden, kann hier auf ein zusätzliches Kabel verzichtet werden. Selbst das Unterwassergehäuse muss dazu nicht geöffnet werden.

Elektronischer Sucher

Mit der RX-100 III präsentiert Sony einen eingebauter elektronischen Sucher in einer Kompaktkamera. Diese Option mag ganz praktisch sein, ich selbst werde mit diesen elektronischen Viewfindern einfach nicht warm. Auch bietet keines der aktuellen Unterwassergehäuse die Möglichkeit, den elektronischen Sucher einzusetzen.

Akkus und Ladegerät

Die Laufzeit der originalen Akkus liegt unter Wasser im RAW-Modus ohne Blitzeinsatz bei ca. 300 Bildern. Bei der Verwendung des Blitzlichts liegt die Zahl der Auslösungen abhängig von der Temperatur zwischen 100 und 200 Bildern. Eine Anschaffung zusätzlicher Akkus ist damit absolut sinnvoll.

Den Entschluss von Sony, kein zusätzliches Akkuladegerät mitzuliefern erschließt sich mir jedoch nicht.
Stattdessen wird ein Ladegerät mitgeliefert, das direkt an der Kamera eingesteckt wird. Der verwendete Micro-USB Stecker ermöglicht zwar neben dem Sony-Eigenen Charger auch die Benutzung einer Powerbank leider ist die Kamera während des Ladevorgangs nicht verwendbar.

Mit dieser Entscheidung wird der Kunde gezwungen sich ein zusätzliches Ladegerät anzuschaffen um eventuelle weitere Akkus effizient zu laden. Die USB-Ladefunktion könnte ja trotzdem erhalten bleiben.

Ich selbst verwende ein günstiges Ladegerät und zusätzliche Akkus von Patonaa.

Gehäuse

Mittlerweile sind Gehäuse von verschiedenen Herstellern für die Sony RX-100 III verfügbar. Aluminiumgehäuse sind von Nauticam, Recsea und Aquapazza erhältlich. Von Ikelite und FantaSea stehen Gehäuse aus Polycarbonat zur Verfügung.

Hersteller Bezeichnung Material Tauchtiefe Preis Link
Sony
MPK-URX100A
Kunststoff
40m
288€
Fantasea
FRX100IV
Kunststoff
60m
599€
Ikelite
6116.15
Kunststoff
60m
696€
Nauticam
NA-RX100III
Aluminium
100m
696€
Isotta
RX100IV
Aluminium
75m
920€

Fazit

 Mit der Sony RX100-III liefert Sony einen soliden und bildstarken Nachfolger für die Version II. Leider wird bei der dritten Version dieser Kamera auf die höhere Brennweite von 100mm verzichtet. Dafür wird die Lichtstärke bis auf den Brennweitenbereich von 70mm auf f/2.8 angehoben.

Generell ist die Kamera von Anfängern und Sony-Neulingen intuitiv verwendbar und auch die Automatikmodi liegen überraschend häufig richtig.
Das Gerät ist absolut Praxis- und mit entsprechendem Gehäuse Unterwassertauglich und liefert für eine Kompaktkamera im manuellen oder den Kreativmodi, überragende Bilder.

Auch wenn die Menüführung stellenweise etwas kompliziert gelöst wurde und die Erstkonfiguration das Lesen des Handbuchs erfordert, findet man in der Regel doch bald zur richtigen Einstellung.
Zwei Schwachstellen hat die Sony RX100 III jedoch. Zum einen dauert das Ausfahren des Objektivs nach dem Einschalten, eine gefühlte Ewigkeit. Zum anderen ist der Autofokus unter schlechten Lichtbedingungen nicht besonders zügig. Mit einer Videolampe oder einem speziellen Fokuslicht ist aber auch das kein Problem mehr.

Auch an Land ist die RX100-III ein toller Begleiter und hebt sich hier vor allem durch das schwenkbare Display und den neigbaren Blitz aus, mit dem es möglich ist auch indirekt über die Decke zu blitzen.

Nachtrag: Die Kombination aus RX100III und der INON UWL H-100 mit Domeport ist nur ab einem Zoombereich von 28-30mm nutzbar. Hier sieht man gelegentlich im Randbereich das Objektiv.

4.6
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