Smartphone-Gehäuse SeaLife SportDiver

Schneller, besser, weiter – das ist die Devise bei der Fotografie mit dem Smartphone. Die Qualität der Bilder hat deutlich zugenommen und das, was die winzigen Kameras im iPhone oder den Samsung Galaxy Geräten technisch nicht liefern, machen Software und KI-gestützte Bildprozessoren wett. Da ist es mehr als naheliegend, das eigene Smartphone mit unter Wasser zu nehmen. SeaLife bringt nach seinen einfachen Kompaktkameras nun Unterwassergehäuse, wie das SportDiver auf den Markt und zeigt, wie günstig du inzwischen gute Fotos unter Wasser machen kannst. Aber dazu unten mehr.

Kamera-Gehäuse

SeaLife
SportDiver Unterwassergehäuse SL400

Dieser Produkttest ist weder gesponsert noch in irgendeiner Form vom Hersteller beeinflusst.

Preis zur Zeit des Tests:

268€

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Passend für

Kamera: iPhone, Samsung Galaxy und andere Android-basierte Smartphones

Port

Bauweise: Fest installiert

Filtergewinde: Keins (Filter können aufgeschoben werden)

Blitz-Anschlüsse

Blitzanschluss: Keiner

Erweiterbarkeit

Stativplatte für Stativ- und Griffmontage an dem dann weitere Lampen angebracht werden können.

Material & Haptik

Gehäuse-Material: Polycarbonat, Edelstahl, Aluminium
Gehäuse-Farbe: Schwarz / Transparent
Gewicht: 680g
Abmessungen: 5,6×21,3×12,4cm

Taucheigenschaften

Dichtung: O-Ring
Tauchtiefe: 40m
Abtrieb: 150g

Vakuum-System

Leckwarner: Bereits installiert

Leckwarner-Batterie: 2x AAA

Vakuum-System: Bereits installiert

Lieferumfang

Gehäuse, Vakuum-Pumpe, 2x AAA-Batterien, Handschlaufe, Rotfilter

Optionales Zubehör

Ersatz-O-Ringe, Lampen, Griffe

Rotfilter, Magentafilter, Lampen, Griffe

Es war zu erwarten, dass nach Marken, wie Easydive oder Kraken auch andere Hersteller Unterwassergehäuse für Smartphones produzieren würden. Sealife als bekannter Hersteller von Unterwasserkameras, zog entsprechend nach und brachte 2020 das Sport-Diver Unterwassergehäuse für das iPhone und einige andere Smartphones auf den Markt. 

Für dein Smartphone hast du nun die Wahl zwischen zwei verschiedenen Gehäusen, dem Standard und einer XL-Variante.

Zwar will ich nicht zu viel vorweg nehmen. Aber die Kombination ist super spannend und wird den Markt in den kommenden Jahren nochmals ordentlich durcheinanderwirbeln.

Test und Erfahrungen zum Sealife SportDiver Unterwassergehäuse SL400

„Wow, ist das Gehäuse groß.“ Das war mein erster Gedanke, als ich das SeaLife SportDiver-Gehäuse in der Hand hatte. Groß aber leicht und trotzdem angenehm und überraschend vertrauenserweckend. 

Das Smartphone-Unterwassergehäuse Sport-Diver von SeaLife ist überraschend groß. Hier im Vergleich zu meinem Aluminium-Gehäuse von Marelux für die Canon EOS R5.
Das Sport-Diver Gehäuse ist überraschend groß. Hier im Vergleich zu meinem Gehäuse für die Spiegelreflex.

Eigenschaften, die sich auch Testen über und unter Wasser (das Gehäuse war bis 42 Meter problemlos dicht) bestätigen sollten. Leider, um es vorweg zu nehmen, gab es mit der Software einige Probleme. Dazu mehr im Abschnitt zur Bedienung.

Sicherheit und Stabilität

Die wichtigste Eigenschaft eines Gehäuses, das elektronische Geräte unter Wasser bringen soll, ist die Dichtigkeit.
Etwas, das das SportDiver nicht einfach nur mit einem O-Ring löst, sondern mit einem quasi Rundum-Sorglos-Paket aus Dichtung, Verriegelung,  Entfeuchter-Kapsel, Leckage-Sensor und einem Vakuum-Ventil.

Das SportDiver wird mit zwei AA-Batterien betrieben, die für die Bluetooth-Verbindung und die Vakuum-Signalisierung notwendig sind.

Um das Smartphone sicher unter Wasser transportieren und bedienen zu können, wird das Gehäuse zunächst über den innenliegenden Schalter eingeschaltet. Dadurch ist sowohl die Verbindung zwischen Smartphone und Gehäuse via Bluetooth möglich, als auch die Vakuumanzeige für das Gehäuse aktiviert.

Die Stromversorgung des Gehäuses erfolgt durch zwei AAA-Batterien. Hier solltest du für den Urlaub entweder ein Päckchen Batterien mitnehmen oder auf kompakte per USB aufladbare Akkus setzen.

Per USB-aufladbare AAA-Akkus für das SportDiver Unterwassergehäuse

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Am unteren Rand der Gehäuse-Innenseite befindet sich die Kontaktfläche des Leckage-Sensors, der einen eventuellen Wassereinbruch mit einem Piepsen signalisiert. 

Nachdem du das Gehäuse verriegelt hast, kannst du nun das Vakuum über das obenliegende Ventil mit Hilfe der Pumpe ziehen.

Dazu lässt sich die Kappe des Vakuumventils abschrauben und du kannst die Pumpe vollflächig aufsetzen. Nach einigen Pump-Hüben signalisiert das Gehäuse mit dem Leuchten der grünen LED die Dichtigkeit. Nun solltest du vor dem Tauchgang noch einige Minuten warten um sicher zu gehen, dass das Vakuum hält.

Das Vakuumventil wird während des Tauchgangs durch eine Schraubkappe gesichert.

Nach dem Tauchgang kann der Unterdruck durch Eindrücken des Ventils gelöst werden. Erst dann lässt sich das Gehäuse wieder öffnen. Gerde unter Wasser hat dieses System einen Vorteil. Sollte die Gehäuse-Verriegelung beim Sprung vom Boot oder aus sonst einem Grund abbrechen, hält das Vakuum das Gehäuse sicher zusammen und schützt dein Smartphone bis du das Vakuum aktiv ausgleichst.

Schutzfolie fürs SeaLife SportDiver Gehäuse

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Eine Schwachstelle, die das Gehäuse technisch ausweist, ist die durchsichtige Rückwand. Der Kunststoff ist nicht geschützt und verkratzt bei regelmäßiger Nutzung des Gehäuses am Jacket oder bei der Lagerung zwischen deiner Tauchausrüstung. Mit zunehmender Zeit bilden sich „blinde“ Flecken. Aus diesem Grund empfehle ich die Nutzung einer Schutzfolie.

Bedienung in der Praxis

Damit sich dein Smartphone und dein Gehäuse „verstehen“ benötigst du die entsprechende SeaLife-App. Diese ermöglicht dir die Steuerung deines Smartphones über die Tasten am Gehäuse.

SeaLife App herunterladen

Sind das Gehäuse und dein Smartphone per Bluetooth gekoppelt, kannst du dein Smartphone in das Gehäuse einsetzen. An der Unterseite wird dein Smartphone von Gummielementen gehalten. Diese lassen sich einzeln entfernen, damit keine Tasten versehentlich gedrückt werden. Auf der Oberseite wird das Smartphone von einer Edelstahl-Feder gehalten.

Gesteuert wird die App auf dem Smartphone über insgesamt fünf Tasten. Dem Auslöser an der Gehäuse-Oberseite und den vier rückwärtigen Tasten. Grundsätzlich reichen die vier Tasten für die Steuerung der Software. Allerdings scheint die App je nach Smartphone sehr unterschiedlich zu reagieren. 

Während die Apple-Software auf einem iPhone 14 im Test zuverlässig lief, ist sie auf zwei Samsung Geräten öfter abgestürzt und während des Tauchgangs hängengeblieben. Beim S23 wurde das Smartphone sogar heiß, sodass die Kamera einen Kamerafehler meldete. Leider ist es unter Wasser nicht möglich die App abzuschießen und neu zu starten.

Leider lassen sich nicht alle Einstellungen nutzen. Leider werden diese nicht ausgeblendet werden, wenn sie auf dem Smartphone nicht verfügbar sind.

Beim ersten Durchschauen des Menüs, lasen sich viele Einstellungen sehr positiv, nur um im nächsten Moment feststellen zu müssen, dass sie vom entsprechenden Smartphone nicht unterstützt werden. Dazu gehört beispielsweise die Auswahl der jeweiligen Kamera oder die Umstellung auf RAW. Auch wurde die Auflösung bei den Samsung-Geräten auf 12MP reduziert und die nativen 50MP somit nicht nutzbar.

Auch beim Filmen zeigte sich ein Manko: Statt stufenlos oder wenigstens langsam zu zoomen, springt die Vergrößerung in größeren Schritten und wirkt im Video äußerst unprofessionell. Hoffentlich tut sich hier etwas, in zukünftigen Software-Updates.

Erweiterbarkeit und Lieferumfang

Während die Software bei der Steuerung einige Schwächen offenbart, ist die technische Ausstattung des Gehäuses sehr durchdacht. Neben den oben genannten Sicherheitseinrichtungen bietet das Gehäuse auch eine Montageplatte um zusätzliche Griffe oder Stative anzubringen. Damit lassen sich externe Lampen nutzen, die die Bildqualität deutlich verbessern.

Die Stativplatte mit drei 1/4" Gewinden erlaubt die flexible Montage auf Griffen und Stativen.

Außerdem wird ein Rotfilter mitgeliefert, der sich auf der Vorderseite des Gehäuses aufschieben lässt. Beim Schnorcheln in geringen Wassertiefen kann er die Bildqualität etwas steigern. Ansonsten solltest auf den Rotfilter verzichten.

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Bildqualität

Für Smartphones im Unterwassergehäuse gilt grundsätzlich nichts Anderes, als für andere Kameras unter Wasser. Je mehr Licht vorhanden ist, desto besser werden die Bilder.

Grundsätzlich ist die Qualität der Fotos ziemlich gut. Hier macht sich die hervorragende Software der Smartphones bemerkbar. Leider betrug die maximale Auflösung auf den getesteten Geräten (egal ob Samsung oder Apple) nur 12 Megapixel. Das ist für die Betrachtung am PC ausreichend. Für einen eventuellen Zuschnitt und das Entwickeln auf Fotopapier ist die Auflösung schon fast zu gering. Schade, denn die Geräte können eigentlich mehr.

Trotzdem sind die Bilder überraschend gut und können mit wesentlich teureren Kamera-Gehäuse Kombinationen auf jeden Fall mithalten. Ein herzliches Dankeschön an meine Vereinskollegen Roland und Markus für die Bilder.

Fazit zum SportDiver Smartphone Gehäuse von SeaLife

Im Grunde ist die Kombination aus Smartphone und Unterwassergehäuse für die meisten Taucher optimal. Das Smartphone ist sowieso bereits vorhanden. Das bedeutet, neben dem einmaligen Kauf eines Gehäuses (ca. 350€), fallen keine weiteren Kosten an (von Erweiterungen abgesehen). Außerdem ist das SportDiver-Gehäuse vermutlich auch mit deinem nächsten Smartphone kompatibel – was (bis auf die RX100-Reihe) keine klassische Kamera-Gehäuse-Kombination von sich behaupten kann.

Was die Qualität angeht, können die Kameras der aktuellen Smartphones mit einfachen Kompaktkameras (ohne RAW-Format) durchaus mithalten. Gleichzeitig punkten sie mit einem riesigen Display, das das Fotografieren unter Wasser enorm erleichtert.

Gerade beim SeaLife Gehäuse ist das Display von allen Seiten gut zu sehen und erlaubt dir problemlos Aufnahmen, die mit einer Kamera und kleinem Display nur schwer möglich sind.

Außerdem bieten die Smartphones von Haus aus einen Schutz gegen Spritzwasser, einige sogar gegen Untertauchen. In Kombination mit dem SeaLife-Gehäuse und dem eingebauten Vakuumsystem, gibt es momentan vermutlich keine sicherere Lösung.

Wenn du also auf der Suche nach einer Unterwasser-Fotolösung für den Einstieg bist, die günstig ist, trotzdem brauchbare Bilder liefert und dir das Teilen von Fotos direkt nach dem Tauchgang erlaubt, wirst du mit dem SeaLife Sport-Diver sicher glücklich. 

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Sind professionelle Bilder dagegen dein Ziel, wirst du um eine andere Kamera langfristig nicht herumkommen.

Ein Hinweis zum Schluss: Hast du einen Besitzer dieses Gehäuses im Freundeskreis, solltest du das SeaLife SportDiver möglichst vorab mit deinem eigenen Smartphone testen. So kannst du unangenehme Überraschungen, mit eventuellen Software-Problemen, im Vorfeld vermeiden.

3.8
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1 Kommentar zu „Smartphone-Gehäuse SeaLife SportDiver“

  1. Hallo Tino,
    toller, ehrlicher Test. Viele Punkte kann ich absolut bestätigen.
    Eine Frage zum Licht – Welche Lampen würdest du zu dem Gehäuse aktuell empfehlen undd wie mache ich sie am besten am Gehäuse fest?

    Danke und Grüße
    Simon

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