Sea&Sea YS-D2 J (gelbe Version)

Über mehrere Jahre hinweg wurden die Sea&Sea YS-D2 Blitze in China gefertigt. Zuletzt kam es immer wieder zu Problemen mit der Elektronik der Geräte. Um die Qualität wieder zu steigern, entschied sich der japanische Hersteller dafür, die Produktion zurück ins eigene Land zu holen. Auf den Ersten Blick scheint der Unterschied zwischen dem schwarzen und dem gelben Modell nur marginal zu sein. Im Test zeigt sich aber schon bald: Die japanische Version ist wesentlich zuverlässiger als der chinesische Vorgänger.
Unterwasserblitz
Sea&Sea
YS-D2 (gelbe Version)
Wird nicht mehr produziert

Preis zur Zeit des Tests:

699€

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Blitzröhre

Blitz-Typ: Unterwasserblitz
Leitzahl: 32
Blitzröhren in Stabform
Anzahl Blitzröhren: 1

Abstrahlwinkel & Lichtfarbe

80° ohne Lichtformer
5600 K
100° mit 1. Diffusor
5400 K mit 1. Diffusor
120° mit 2. Diffusor
5400 K mit 2. Diffusor
Optionale Lichtformer: Snoots

Fokuslicht

Fokuslicht: LED
Leistung: 300 Lumen
Fokuslicht Dimmbar: 1
Abstrahlwinkel: 30°
Abschaltung bei Blitz: Ja

Anschlüsse

Blitzanschluss: Optischer Lichtleiter
Steckertyp: Sea&Sea
Zweiter Blitzanschluss: Elektronisch
Steckertyp: S6

Akku

Batteriefach: Direkt integriert; gekapselt
Stromversorgung: 4x AA-Akkus
Blitze bei Vollast: etwa 200 mit Eneloop Pro
Preis Ersatzakkus: ca. 16.99€ -> auf Amazon kaufen*

Steuerung

Manuelle Steuerung möglich: Ja
Steuerung in 11 Stufen
Regelbar in: 1/3 Blendenschritten
TTL-Steuerung möglich: Ja
Steuerung in 11 Stufen
Regelbar in: 1/3 Blendenschritten
Bedienfeld: Beleuchtete Beschriftung und Knöpfe

Material & Haptik

Gehäuse-Material: ABS-Kunststoff
Gehäuse-Farbe: Schwarz / Gelb
Material Frontscheibe: Kunststoff
Gewicht: 630g
Abmessungen: 13,8 x 14,5 x 20 cm

Taucheigenschaften

Dichtung: O-Ring
Tauchtiefe: 100m
Abtrieb: 40g

Lieferumfang

Blitz, Diffusoren, Ersatz O-Ringe, Silikonfett, Kugeladapter, YS-Adapter

Optionales Zubehör

Ersatz-Akkus, Ladegerät, Snoot, Farbfilter, Anschlusskabel, Ersatz O-Ringe

Test und Erfahrungen zum YS-D2 (gelbe Version)

Still und nimmt die Firma Sea&Sea YS-D2 aus dem Programm. Kurz darauf wird er durch das neue gelbe Modell ersetzt. Warum sollte der Hersteller auch groß ankündigen, dass bei einigen Einheiten des Vorgängermodells, Probleme mit der Elektronik auftraten?

Aus diesem Grund wurde aber auch nur wenig über die Anpassungen innerhalb der neuen Generation verlautet.
In der Tat hat sich nicht viel verändert. Trotzdem hat das Elektronik-Update neben einer höheren Zuverlässigkeit auch zu einer Verbesserung der Belichtungsberechnung geführt.

Mittlerweile liegen nun etwa zehn Tauchgänge mit der japanischen Version hinter mir und bin sehr positiv überrascht.

Optik und Aufbau

Wie schon erwähnt ist die Neuauflage des YS-D2 deutlich anhand der gelben Beschriftung zu erkennen. Die Gehäuseform und Größe hat sich im Vergleich zum schwarzen Modell nicht verändert. Somit lässt sich Zubehör des ersten Modells, wie Snoots oder Filter, problemlos weiterverwenden.

Die neue gelbe Japan-Version hat die selbe Farbgebung wie der YS-D1
Die neue gelbe Japan-Version hat die selbe Farbgebung wie der YS-D1

Bedienung

Die Steuerung des Blitzes erfolgt über zwei Drehregler auf der Rückseite. Der linke Knopf steuert die Auswahl des Blitzmodus, während die Leistung über den rechten Drehregler angepasst werden kann.

Wie schon beim Vorgänger sind die Bedienelemente an der Rückseite etwas klein. Gerade mit weichen Trockentauch- oder 5mm Neopren-Handschuhen ist die Bedienung etwas mühselig. Hier ist die Bedienung der INON Geräte etwas komfortabler.

Dafür wird, anders als an den Geräten von INON, der jeweils ausgewählte Blitzmodus mit anderen Beleuchtungsfarbe auf der Rückseite des Gehäuses signalisiert. Auf diese Weise sind die Bedienelemente und der ausgewählte Blitzmodus auch bei Nachttauchgängen klar und deutlich erkennbar.

Die Bedienelemente des YS-D2 sind recht klein aber trotzdem gut ablesbar
Die Bedienelemente des YS-D2 sind recht klein aber trotzdem gut ablesbar
Kleinere optische Unterschiede finden sich in der Kunststoff-Verarbeitung. Einige Gehäuseteile scheinen minimal anders geformt zu sein. Doch der Aufbau des Blitzes bleibt grundsätzlich gleich.

Anschlüsse und Ansteuerung

Wie schon das schwarze Vormodell, kommt auch der neue YS-D2 mit zwei verschiedenen Anschlüssen. Die elektronische Verbindung erfolgt über einen 5-Poligen Sea&Sea Stecker. Dieser befindet sich hinter dem Montagepunkt für den Kugeladapter und wird durch eine Verschlusskappe abgedichtet.

Auch beim optischen Lichtleiteranschluss setzt der Hersteller auf den eigenen Standard.
Eine entsprechende Buchse wurde vor dem Kugeladapter platziert und wird durch eine kleine federnde Klappe verschlossen. Diese zurückgesetzte Bauweise soll dafür sorgen, dass der Blitz nur durch die eigene Kamera ausgelöst werden kann. Zusätzlich lassen sich weitere Blitze über eine zweite Buchse unterhalb der Blitzröhre anschließen.

Tests der Belichtungsmessung

Schon bei den ersten Versuchen im Hallenbad zeigte sich, dass der neue YS-D2 einen deutlich zuverlässigeren TTL-Modus besitzt. Dabei scheint die neue Elektronik auch die qualitativen Unterschiede der Lichtleiter korrekt zu ermitteln. Mit der TTL-Messung waren die ersten Bilder korrekt belichtet. Auch die folgenden Tauchgänge im Freiwasser bestätigten den Eindruck und die Ergebnisse ließen sich problemlos reproduzieren.
Die rückwärtige Beleuchtung zeigt den Blitzmodus an
Kommt ein optisches Glasfaserkabel zum Einsatz, stehen Folgende Modi zur Auswahl:

M (Manuell mit Vorblitz) (orange leuchtend)

Die meisten Kameras mit integriertem Blitz setzen bei der Messung der Blitzleistung auf die TTL-Methode. Dabei wird vor dem eigentlichen Blitz ein sogenannter Vorblitz ausgesandt, den der Sea&Sea in diesem Fall ingnoriert. Erst auf den folgenden Hauptblitz wird der YS-D2 mit der voreingestellten Leistung gezündet.

M (Manuell ohne Vorblitz) (grün leuchtend)

Einige andere Kameras bieten die Möglichkeit den Vorblitz abzuschalten um mit einer festgelegten Leistung zu blitzen. Hier zündet der YS-D2 auf den ersten Lichtimpuls, den er von der Kamera erhält. Dieser Modus ist nicht mit Kameras kompatibel, die einen Vorblitz aussenden. Der YS-D2 zündet entsprechend zu früh und ist im Bild nicht zu sehen.

DS-TTL (hellblau leuchtend)

Dieser Modus ermöglicht die in der Kamera integrierte TTL-Messung während des Auslösevorgangs. Dabei wird die Leistung des Kamera-internen Blitzes automatisch gemessen und reproduziert.
Im Nahbereich bis zu einem Meter funktioniert der TTL Modus einwandfrei. Bei Größeren Abständen muss die Leistung am Blitz oder in der Kamera etwas nach oben geregelt werden.
Wird der TTL-Modus am YS-D2 genutzt, kann die Abgegebene Leistung mit +- 2 Blendenstufen im TTL Modus angepasst werden. Damit erhält man die Option auch bei der Nutzung der Blitzautomatik gezielt einzugreifen.

Die DS-TTL Funktion ist nicht mit allen Kameras (vor allem den älteren) nutzbar. Um den YS-D2 mit älteren Geräten kompatibel zu machen, kann der Blitz in den einfachen Slave-TTL Modus umgeschalten werden. Dazu wird die Taste des Fokuslichts für drei Sekunden gedrückt. Dabei wechselt die Beleuchtung auf der Rückseite des Geräts in ein dunkleres blau.

Wird der Slave Modus genutzt, ist keine manuelle Leistungskorrektur am Blitz möglich!

Ausleuchtung

Mit einem Abstrahlwinkel von 80° ist bringt der YS-D2 sehr viel Lichtleistung auf einen kleinen Punkt. Soll eine größere Fläche ausgeleuchtet werden, kommen die mitgelieferten Diffusoren zum Einsatz. Bei mir haben sich die Diffusoren mit 120 bewährt und liefern ein deutlich weicheres und etwas wärmeres Licht.

Allerdings haben die Diffusoren einen entscheidenden Nachteil. Durch die Streuscheiben geht für die Belichtung fast eine Blende Lichtleistung verloren. Der Blitz hat mit dem 120° Aufsatz nur noch eine Leitzahl von 24 statt 32.

Damit ist der YS-D2 etwas schwächer als der neue Z-330 von INON. Trotzdem bin ich mit der Leistung und der Lichtverteilung zufrieden.

Beispielbilder

Mit einem Abstrahlwinkel von 80° ist bringt der YS-D2 sehr viel Lichtleistung auf einen kleinen Punkt. Soll eine größere Fläche ausgeleuchtet werden, kommen die mitgelieferten Diffusoren zum Einsatz. Bei mir haben sich die Diffusoren mit 120 bewährt und liefern ein deutlich weicheres und etwas wärmeres Licht.

Allerdings haben die Diffusoren einen entscheidenden Nachteil. Durch die Streuscheiben geht für die Belichtung fast eine Blende Lichtleistung verloren. Der Blitz hat mit dem 120° Aufsatz nur noch eine Leitzahl von 24 statt 32.

Damit ist der YS-D2 etwas schwächer als der neue Z-330 von INON. Trotzdem bin ich mit der Leistung und der Lichtverteilung zufrieden.

Fokuslicht

Wie die meisten anderen guten Blitze, wartet auch der YS-D2 mit einem integrierten LED-Fokuslicht auf.
Um genau zu sein, dienen die LEDs nicht dem korrekten Fokussieren der Lampen. Vielmehr helfen die kleinen Lichtquellen beim Ausrichten der Blitze. Gerade beim Einsatz von Krativtechniken wie dem Streiflicht oder der Nutzung eines Snoots, ist der Lichtschein überaus hilfreich.

Auch mit aufgesetztem Diffusor ist das Fokuslicht noch klar und gerichtet. Hier sorgt eine Aussparung im Diffusor dafür, dass die Leistung des Fokuslichts nicht reduziert wird. Für Nachttauchgänge kann in die Öffnung der Diffusoren eine rote Linse gepresst werden. Mit dieser wird das Modelling-Licht gefärbt und wird von den nachtaktiven Tieren weniger wahrgenommen. Trotzdem leuchten die LEDs an den Seiten des Linsenelements vorbei und hellen das Wasser in einem dezenten Weiß auf. Die Idee ist gut. Nur die Umsetzung ist nicht optimal gelungen.

Bevor die Frage aufkommt: Auch wenn die LEDs für unsere Augen überaus hell scheinen, ersetzen die Fokuslichter mit Leistung von 300 Lumen keine Videolampe!

Dichtung

Warum das Rad neu erfinden?
Die Dichtung der Sea&Sea Blitze war bisher nie ein Problem. Entsprechend wird auch das Batteriefach des YS-D2 mit einem einzelnen O-Ring im Deckel, verschlossen. Anders als bei den Pendants von INON werden hier in der Verschlusskappe die Batteriekontakte sowie der O-Ring vereint. Damit gibt es zwei Kleinteile weniger, die verloren gehen können.

Einen weiteren Pluspunkt sammelt der YS-D2 mit der Versiegelung des Akkufachs. Zwar sind bei einem Wassereinbruch die vier AA-Batterien defekt. Doch zur empfindlichen Elektronik dringt keine Flüssigkeit vor.

Das gekapselte Batteriefach wird mit einem einzelnen O-Ring abgedichtet

Erweiterbarkeit

Erweiterbarkeit und weitere Eigenschaften
Leider bietet der Hersteller selbst, bis auf die Diffusoren kein Zubehör für den YS-D2 an.

Trotzdem sind auch für die Blitze von Sea&Sea verschiedene Zubehörteile von Drittherstellern erhältlich. Snoots gibt es von Retra UWT, 10Bar, Reefnet und Mangrove. Einen speziellen Dome-Diffusor gibt es von Onderwaterhuis.

Fazit

In der Summe ist der Sea&Sea YS-D2 ein großartiger Blitz, mit dem die meisten Foto-Situationen bewältigt werden können. Mit seiner hohen Leistung ist er auch für Aufnahmen im Gegenlicht sehr gut geeignet.
Leider ist der Blitz auf Diffusoren angewiesen, um einen breiten Abstrahlwinkel zu erreichen. Das macht den YS-D2 nicht zum idealen Blitz für indirektes, hartes Licht, wie es Höhlentaucher und Wrack-Fotografen gerne einsetzen.

Im Nahbereich bis etwa anderthalb Meter ist der Blitz dafür umso besser. Die TTL-Messung erfolgt sehr zuverlässig und kann bequem in der Leistung angepasst werden.
Sollte es die Situation erfordern kann der YS-D2 im Handumdrehen auch in den manuellen Modus versetzt werden, der dank der Vorblitz-Unterstützung mit (fast) allen Kameras zurecht kommt.

Wer also noch keinen Blitz besitzt und ein etwas stärkeres Einsteiger-Modell sucht, ist mit dem YS-D2 gut beraten.

Lohnt es, den alten YS-D2 zu verkaufen und sich den neuen Anzuschaffen?

  • Für Fotografen, die ihre Kamera nur gelegentlich im Urlaub versenken, wird sich der Tausch kaum lohnen.
  • Wer den YS-D2 hingegen regelmäßig im Einsatz hat, wird sich über die Zuverlässigkeit der japanischen Version freuen. Hinzu kommt die verbesserte TTL-Funktionalität, die das Fotografieren mit dem gelben Blitz wesentlich vereinfacht und konsistente Ergebnisse liefert.
4.1
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