Obwohl sich der Markt mit den wasserdichten Kameras immer weiter ausdünnt, und Hersteller, wie Nikon, Canon oder Olympus immer mehr Modellreihen einstellen, kommt Kodak mit einer eigenen wasserdichten Kamera auf den Markt. Die Bauweise ist kompakt, wirkt super stabil und durch das schwarze hervorstehende Objektiv ähnelt die Kamera klassischen Kompaktkameras mit beweglichem Objektiv. Bei näherer Betrachtung ist eine gewisse Ähnlichkeit zur Nikon AW130 wahrzunehmen. Aber mehr dazu im Test.
Unterwasserblitz
Kodak
Pixpro WPZ2

Preis zur Zeit des Tests:

169€

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Sensor

Typ: CMOS-Sensor
Größe: 1/2.3″ (6.17 x 4.55 mm)
Auflösung: 16 MP
Auflösung in Pixeln: 4.608 x 3.456
ISO: 100 bis 3200

Aufnahmeformate

Foto Formate: JPG
Video-Formate: MP4
Serienbild-Geschwindigkeit: 6 B/s

Objektiv

Brennweite: 35 (Kleinbild-Äquivalent)
Brennweite: 27-108(physikalisch)
Blende: f/3.0-6.6
Bildstabilisator: Keiner

Video

Video-Formate: MP4
Video-Auflösungen: Full HD
Max. Aufnahmedauer: Full HD Minuten
Gewicht: 160g
Abmessungen: 9.5 x 6.3 x 2.5 cm

Speicher

Display

Display-Größe: 7,6cm (Diagonale)
Mechanik: Display starr
Touch: Nein

Anschlüsse

Anschlüsse: Micro-USB
Kabellos: WiFi

Akku

Typ: LB-015
Anzahl Auslösungen: 320

Sonstiges

Einschaltzeit: 1.8 Sekunden

Lieferumfang

Handschlaufe, Akku, Reinigungstuch

Optionales Zubehör

Test und Erfahrungen zur Kodak Pixpro WPZ2

Völlig unerwartet kam ich während meines Aufenthalts auf Puerto Rico in den Genuss, die Kodak PixPro WPZ2 zu testen. Zugegeben, im Vergleich zu meiner Canon R5 im Alugehäuse, ist die Kodak allein beim Transport ein Traum. Mit der Handschlaufe gesichert, baumelt sie beim Schnorcheln oder Tauchen an meinem Handgelenk und schränkt mich in meiner Bewegung in keiner Weise ein.

Aber wäre das das einzige Kriterium, würde ich keinen Testbericht dazu verfassen. Lass uns deshalb einen Blick auf die weiteren Eigenschaften der Kamera werfen.

Haptik und Bedienung der wasserdichten Kodak

Bewährtes ändert man nicht. Das weiß auch Kodak. Und wer mit digitalen Kompaktkameras groß geworden ist, nimmt die Kodak in die Hand und weiß sie für die ersten Fotos intuitiv zu bedienen. 

Die Tasten der Kamera verteilen sich ausschließlich auf der rechten Seite der Kamera und sind bequem mit dem Daumen oder dem Zeigefinger erreichbar.

Auf der Oberseite der Kamera befinden sich der Ein- / Ausschalter und der Auslöser. Die strukturierte Oberfläche des Auslösers, verhindert ein Abrutschen und versehentliches Ausschalten der Kamera. Die Übrigen Tasten zur Steuerung des Menüs und der Einstellungen sind rückseitig angeordnet.

Die Tasten sind mit bloßen Händen gut zu bedienen und sind bis auf die Menütaste logisch beschriftet und intuitiv zu bedienen. Interessanterweise erinnert die Anordnung und Optik der Tasten an die Kameras von Nikon (z.B. Nikon AW130). Auch im Menü wird von DSC gesprochen, einer Kamerabezeichnung, die sonst von Nikon verwendet wird. Steckt hier also eine Nikon im Kodak-Gewand? 

Nutzung der Kodak unter Wasser

So intuitiv die Kamera an Land ist, umso komplizierter schien sie mir unter Wasser.

Zugegeben, man hüpft eigentlich nicht ins Wasser, ohne sich mit der Kamera vertraut gemacht zu haben…
Eigentlich – und beim nächtlichen Schnorcheln hat sich das gerächt. Viele der für mich relevanten Einstellungen waren nur über das Menü einstellbar. Ein Menü das in meinen Augen an einigen Stellen einfacher hätte strukturiert sein können. Die Einstellungen zu finden hat schlussendlich dafür gesorgt, dass die ersten Bilder reiner Ausschuss waren.

Kodak Pixpro Rückseite mit Bedienelementen
Die Tasten auf der Rückseite ähneln denen der Nikon AW130.

Auch nachdem die Kameraeinstellungen theoretisch korrekt waren, musste ich feststellen, dass die Kamera für unter Wasser nur bedingt geeignet ist.

Die Kodak hat ein vergleichsweise kleines Display, das hinter einer zusätzlichen Schutzscheibe angebracht ist. Eigentlich ist diese Bauweise für eine wasserdichte und stabile Kamera optimal, sorgt aber mit der Lichtbrechung durch das Wasser für unangenehme Verzerrungen und ab einem Blickwinkel von über 45 Grad ist das Bild kaum mehr zu sehen.

Auch hinterher, bei optimalem Blickwinkel, sind die Bilder kaum zu beurteilen. Die Auflösung des Displays erinnert hinsichtlich der Bildqualität an die ersten Handys mit Farb-Display.

Ein Vorteil der ungünstigen Vorschaubilder, ist die spätere Freude über die überraschend bessere Bildqualität bei der Betrachtung auf dem Notebook.

Blitzen unter Wasser

Auch bei der Verwendung des eingebauten Blitzes, birgt die Kodak einige Schwierigkeiten. Bauartbedingt, sorgt der direkt über dem Objektiv eingebaute Blitz, für extrem viele Schwebeteilchen im Bild. Warum das so ist, kannst du im Beitrag zur Sicht unter Wasser nachlesen. Auch das nah am Objektiv platzierte AF-Hilfslicht sorgt strahlt eher Schwebeteilchen an, als das eigentliche Motiv. Entsprechend häufig fokussiert die Kamera unter Wasser falsch. Daher solltest du hier das AF-Hilfslicht im Menü abschalten.

Der eingebaute Blitz der Sony RX100 steuert per TTL auch externe Blitze zuverlässig an.
Der eingebaute Blitz der Sony RX100 steuert per TTL auch externe Blitze zuverlässig an.

Wenn du mit der Kamera schöne Bilder ohne Schwebeteilchen machen möchtest, empfehle ich dir statt des eingebauten Blitzes, die Verwendung einer Lampe. Damit kannst du dein Motiv aus jeder Richtung anleuchten und vermeidest zu starke Reflektionen auf Fischen und leuchtende Schwebeteilchen vor der Linse. Wie du die Kamera am besten einstellst, liest du im Beitrag zu besseren Bildern mit der Tauchlampe.

Beispielbilder und Bildqualität der Kodak

Betrachtest du die Bilder der Kodak das erste Mal am Rechner, ist der Unterschied zur Vorschau auf der Kamera enorm. Auch wenn 16 Megapixel keine zu großen Hoffnungen wecken, sind am Rechner plötzlich Details sichtbar, die du der Kamera nicht zugetraut hättest. 

An Land sind die Bilder aus dem Automatikmodus nicht schlecht und halten mit der Bildqualität einfacher, aktueller Smartphone-Kameras durchaus mit. Aktuelle Smartphone-Flaggschiffe hingegen bieten aufgrund ihrer Algorithmen eine Bildqualität, der die Kodak das Wasser nicht mehr reichen kann. Trotzdem kann es sinnvoll sein, lieber eine wasserdichte Kamera anstatt des eigenen Smartphones für die Unterwasserfotografie zu nutzen.

Leider nimmt die Kodak nur im JPG-Format auf, was die Möglichkeiten der Bildbearbeitung im Nachhinein deutlich reduziert. Dadurch und durch die ungünstige Positionierung des Blitzes, beschneidet der Hersteller die Kamera genau um die Funktionen, die sie von Smartphones abheben würden.

Konnektivität

Die Kamera bietet die Möglichkeit der Bildübertragung per W-LAN. Dies ist ein nettes Feature, das für mich jedoch keine Rolle spielt. Normalerweise ist der Flugmodus eingeschaltet, um die Akkus zu schonen und die Übertragung der Bilder erfolgt per Micro-SD-Karte während ich die Kamera lade. Was ich hingegen vermisse, ist die GPS-Funktion, mit der der Tauchgang oder die Schnorcheltour später nachverfolgt werden kann.

Die Kodak Pixpro wird mit einer Dichtlippe abgedichtet und nutzt eine Micro-SD-Karte zur Speicherung der Bilder
Die Kodak Pixpro wird mit einer Dichtlippe abgedichtet und nutzt eine Micro-SD-Karte zur Speicherung der Bilder

Akkus und Ladegerät

Die Laufzeit der originalen Akkus liegt unter Wasser mit Blitzeinsatz bei ca. 150-200 Bildern. Das Laden des Akkus über die USB-Buchse der Kamera benötigt etwa drei Stunden. Deshalb empfehle ich dringend die Anschaffung weiterer Akkus und eines externen Ladegeräts um die Kamera wieder schneller einsatzfähig zu bekommen.

Fazit

Die Unterwasserkamera von Kodak ist im Grunde keine schlechte Kamera. Nur unter Wasser schafft sie es nicht, ihre Stärken im Vergleich zum Smartphone im Unterwassergehäuse, auszuspielen.

Gerade die kompakte die Bauweise wir der Kamera unter Wasser zum Verhängnis und sorgt  für extrem helle Schwebeteilchen im Bild. Gleichzeitig macht das Display, eine Bewertung der Bilder unter Wasser, nahezu unmöglich. 

Daher kann ich die Kamera für den Unterwassereinsatz nicht wirklich empfehlen.

An Land sieht präsentiert sich die Kamera in einer ganz anderen Qualität. Die Bilder bei Tageslicht sind scharf, detailreich und farbenfroh.

Wenn ich die Kamera für einen Einsatzzweck empfehlen kann, ist es als Einsteigerkamera für Kinder und Jugendliche oder als bessere Action-Kamera für Extremsportler, die draußen in jeder Situation fotografieren wollen. Gerade fürs Canyoning, beim Kanufahren oder ähnlichen Aktivitäten, ist die Kamera unschlagbar.

3.2
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1 Kommentar zu „Kodak Pixpro WPZ2 im Test“

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