INON Dome Lens Unit II Produkttest und Erfahrungen

Inon ist einer der führenden Hersteller zusätzlicher Vorsatzlinsen in der Unterwasserfotografie. Für den Einsatz an Kompaktkameras bietet der japanische Hersteller ein Dome an, das NUR in Verbindung mit seiner Weitwinkellinse UWL-H100 verwendet werden kann. Das UWL H100 gibt es in zwei Ausführungen. Als 28mm Variante mit M67 Gewinde oder mit dem INON eigenen LD-Bajonett. Preislich liegt der Dome alleine bei 350€, in Kombination mit dem passenden Weitwinkelobjektiv bei stolzen 760€.

Nahlinse / Diopter

INON
Dome Lens Unit II M67
Wird nicht mehr produziert

Preis zur Zeit des Tests:

350€

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Optische Eigenschaften

Empfohlene Brennweite: 28mm
Bildwinkel: 140°
Minimaler Objektabstand: 2cm
Form der Frontlinse: Gewölbter Dome

Aufbau

Aufbau: Drei Linsen in zwei Gruppen

Material der optischen Einheit: Glas, vergütet
Montage: M67 Filtergewinde
Erweiterungsmöglichkeit: Keine Erweiterungsmöglichkeit

Material & Haptik

Gehäuse-Material: Aluminium, Polycarbonat und vergütetes Glas
Gehäuse-Farbe: Schwarz
Gewicht: 1024g
Abmessungen: 14cm Durchmesser 10cm Höhe mm

Taucheigenschaften

Tauchtiefe: 60m
Abtrieb: 650g

Lieferumfang

Dome, Neopren-Cover, O-Ringe, Schrauben und Inbusschlüssel, Silikonfett
Dome, Neopren-Cover, O-Ringe, Schrauben und Inbusschlüssel, Silikonfett

Optionales Zubehör

INON UWL H100 Weitwinkel-Objektiv
INON UWL H100 Weitwinkel-Objektiv

Erste Gedanken zur INON Dome Lens Unit II M67

Die aus vergütetem optischen Glas bestehende Optik ist mit einer mehrfachen anti-Reflex-Beschichtung auf der Innenseite des Wölbung behandelt. Eine Streulichtblende, die um das Glas montiert wird, schützt die Linse recht zuverlässig vor versehentlichem anstoßen an Gegenständen und erlaubt es die Kamera mit dem Objektiv nach unten auf eine flache Unterlage zu stellen.

Der Dome-Port alleine wiegt an Land knappe 470g. Mit montiertem Weitinkelobjektiv beläuft sich das Gewicht auf stolze 1024g.

Montiert wird die Glaskuppel selbst direkt an der Weitwinkellinse. Dazu müssen natürlich beide Objektive vorhanden sein. Die notwendigen Inbusschlüssel und passendes Zubehör wie Dichtungsringe befinden sich im Lieferumfang des Dome.

Beim Zusammenbau sollte zwingend in staubfreier und trockener Umgebung gearbeitet werden, da es sonst in kälterer Umgebung zur Kondensation im Inneren des Domes kommen kann.
Hier ist es wichtig zu wissen, dass sich im Inneren des Domes Luft befindet und durch die Verbindung mit dem UWL-H100 durch O-Ringe eingeschlossen wird. Erst dadurch kann eine Vergrößerung des Bildwinkels erreicht werden.

 

Dringt doch mal versehentlich Wasser in die Glaskuppel oder die Linse beschlägt von innen, sollte das Objektiv auseinandergebaut und mit klarem Wasser abgespült werden. Nach dem Trocken werden die Glasflächen vorsichtig mit einem weichen Tuch von Wasserflecken befreit. Die O-Ringe werden mit dem im Lieferumfang enthaltenen Fett ein wenig geschmiert. Dann erfolgt der Zusammenbau wieder laut Anleitung.

Bei der Tauchgangsplanung sollte beachtet werden, dass sich die Kuppel nicht ohne Werkzeug entfernen lässt. Der Blickwinkel kann nur durch das Entfernen der gesamten Weitwinkeloptik reduziert werden. Zum Schutz gibt es zusätzliche Neopren-Überzieher und Objektivdeckel um die Glasflächen beim Abnehmen unter Wasser abzudecken und zu polstern. In der Praxis wird der Dome einmal montiert und nie wieder entfernt.

Bildwirkung der Dome Lens Unit für das INON UWL H100

Durch die Kombination von UWL-H100 und Dome-Vorsatz wird der maximale Bildwinkel bei 28mm auf 144° erweitert. Es stellt sich zudem ein leichter Fish-Eye Effekt ein.

Einige Kompaktkameras bieten Brennweiten von 24mm (Kleinbildäquivalenz). Bei diesen sollte man darauf achten, auf mindestens 28mm herein zu zoomen um eine Vignettierung in den Ecken zu verhindern. Außerdem erhöht sich die Randschärfe der Bilder im Brennweitenbereich von 28-32mm deutlich.

Bildqualität und Vergleiche

Wie jede Optik, die zusätzlich am Unterwassergehäuse angebracht wird, beeinflusst auch der Domeport die Bildqualität zusätzlich. Neben einer Erweiterung des Bildwinkels kann es in Abhängigkeit vom Gehäuse, der Brennweite und des verwendeten Weitwinkelobjektivs zu chromatischen Abberationen führen. Auch das INON Dome hat mit diesen Problemen zu kämpfen. Bei zunehmender Brennweite nehmen auch die Brechungsfehler der Linse zu. Ob man mit einem Dome-Port eine Brennweite von 105mm verwenden sollte, ist eine andere Frage.

Probleme mit Streulicht halten sich sehr in Grenzen. Während die Weitwinkel-Kombination bei CFWA (Close Focus Wide Angle)-Aufnahmen gelegentlich an seine Grenzen stößt, glänzt es hingegen bei einer Entfernung von etwa 1m zum Motiv. Hier werden die Objekte sauber und äußerst Scharf abgebildet.

Die Naheinstellgrenze mit Dome-Aufsatz liegt bei 70mm Brennweite bei ca. 4cm. Bei einer Brennweite von 24mm kann die Schärfeebene innerhalb der Glaskuppel liegen. Hier sollte man sich Vorsichtig an Gegenstände annähern um die Glasscheibe des Domes nicht zu zerbrechen oder verkratzen.

Hier einige Beispiele mit dem INON UWL 100 Typ II mit dem passenden Dome Port an der RX100 III im Nauticam Gehäuse. Die Aufnahmen sind teilweise an Land und unter Wasser entstanden. Wir haben absichtlich nicht unter Laborbedingungen fotografiert, um einen realistischen Eindruck über diese Linse zu gewinnen.

Beispielbilder

Fazit

In der Summe erhält man für den Preis von 760€ eine wirklich qualitativ hochwertige und ausgewogene Weitwinkeloptik, die ambitionierten Kompaktkamerafotografen spannende Aufnahmen ermöglicht.

Alles in allem ist der Inon Dome ein starkes Stück Glas, das vor allem in einem Mindestabstand von ca. 1m seine stärken ausspielt. Dabei führen Brennweiten zwischen 28 und 32mm zu den besten Ergebnissen. Leider ist diese Linse nicht für Brennweiten von 24mm verfügbar. Auch die Fokussierung funktioniert in diesem Brennweitenbereich erwartungsgemäß am besten und wird wenn überhaupt nur geringfügig beeinflusst. Brennweiten über 50mm sollten nur mit Bedacht eingesetzt werden, da sich die Optischen Einflüsse wie “Chromatische Abberationen” gefühlt multiplizieren.

Ähnlich verhält es sich mit dem Gewicht von etwa einem Kilogramm. An Land, gerade bei Tauchgängen, mit einem weiter entfernten Einstieg, macht sich das Kilo mehr deutlich bemerkbar und ist nicht zu unterschätzen. Mit externen Blitzen und einem Aluminumgehäuse liegt das Gewicht der Kameraasurüstung so schnell bei drei bis vier Kilogramm. Unter Wasser macht sich das Gewicht des Glasdomes nicht mehr so stark bemerkbar. Durch die große Luftblase im Inneren wird der Abtrieb spürbar reduziert. Hier sollte auf jeden Fall an Auftriebskörper oder Blitzarme mit Hohlkörpern gedacht werden.

Im Test und zur Sicherheit hat sich bewährt, die Linse mit dem Optionalen Neopren-Überzieher zu schützen und diesen erst im Wasser nach dem Abtauchen, abzuziehen. Diese lässt sich gut in der Jacket-Tasche verstauen und bei bedarf schnell aufziehen.

4.5

Nutzt du zusätzliche Weitwinkel-Optiken an deiner Kamera? Wenn nein – warum nicht?
Schreib es gerne in die Kommentare.

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