Strukturen mit Streiflicht herausarbeiten
- Redaktion
- Keine Kommentare
- Kategorie: Licht und Lichtführung, Macro
Wenn du mit einem einzelnen Blitz unterwegs bist, fragst du dich vielleicht, wie viele Möglichkeiten zur Beleuchtung es gibt. Aber wirklich ausprobieren willst du im Urlaub dann doch nicht. Lieber auf Nummer Sicher gehen und zumindest korrekt belichtete Bilder mit nach Hause bringen.
Dabei wirst du jedoch bei einigen Motiven durch eine hochfrontale Beleuchtung von über der Kamera oder auch seitlich ausgerichtete Blitze, nicht immer das gewünschte Ergebnis erzielen.
Wirklich gute Fotos entstehen nicht durch eine gleichmäßige Ausleuchtung. Viel mehr geht es um das gezielte Weglassen von Licht, das die Bilder und Strukturen erst zum Leben erweckt.
Deshalb möchte ich dir in diesem Artikel eine Blitztechnik vorstellen, mit der du strukturreiche Motive gekonnt in Szene setzt.
Andere Methoden findest du im Beitrag zu den Möglichkeiten zur Blitzpositionierung.
Drauflicht / Hohes Licht
Im folgenden Bild kommt das Licht von einem Blitz direkt von oben.
Dadurch wird das Motiv zwar gleichmäßig ausgeleuchtet, gleichzeitig verliert das Bild jedoch sämtliche Tiefeninformationen. Durch das Fehlen von Schatten schwinden auch die interessanten Konturen und Strukturen der Koralle.
Für die Kamera sind demnach kaum mehr Kontraste wahrnehmbar und das Bild wirkt gleichmäßig einfarbig und langweilig.
Wie kannst du nun Schatten erzeugen um die Strukturen und Tiefe im Bild wieder herzustellen?
Streiflicht als Blitztechnik
Die Methode der Wahl ist hierbei das Streiflicht. Durch eine Platzierung deines Blitzes in flachem Winkel zum Motiv kannst du gerade bei Korallen die Strukturen hervorheben. Durch die flache Ausleuchtung der Erhebungen und Täler erzeugst du nun gezielt Schatten und damit eine spannende Tiefe.
Dabei ist diese Art der Belichtung auch mit zwei Blitzen umsetzbar. Die Hauptbeleuchtung erfolgt von der Seite. Das bedeutet, der größte Anteil des Lichts wird durch den seitlichen Blitz erzeugt. Ein zweiter Blitz hellt die Szene nur ganz leicht von oben oder der gegenüberliegenden Seite auf.
Wie du siehst, beschert das Fotografieren mit Streiflicht deinen Motiven eine besonders hohe plastische Wirkung.
Das Licht trifft in einem sehr flachen Winkel auf die Oberfläche. Dadurch werfen nun selbst flache Erhebungen deutliche Schatten.
Beispiele
In diesen Bildern wurde die Koralle einmal von oben, und einmal seitlich angestrahlt.
Auch der Aufnahmewinkel wurde etwas steiler, wodurch die Struktur deutlicher zur Geltung kommt.
Bei diesem Erdbeerkrebs war der Blitz in der Ersten Aufnahme in einer Achse mit der Kamera.
Durch das Verschieben des Blitzes unterhalb der Korallenoberfläche wird die Struktur mit flachem Licht durchleuchtet.
Die vielen Winkel und Formen innerhalb der Koralle erzeugen viele Schatten, die die Tiefe sichtbar machen.
Nasslinsen oder Wet-Lenses erklärt
Objektive unter Wasser – klingt unangenehm, ist aber kein Problem. Denn Unterwasser-Objektive verwandeln deine Kamera in ein vollwertiges Weitwinkel- oder Makro-Setup.
Überbelichtete Bilder – was tun?
Deine Bilder sind immer wieder zu hell? Selbst mit der Bildbearbeitung sind sie kaum zu retten. Was du im Vorfeld dagegen tun kannst, liest du
Bessere Bilder mit der Tauchlampe
Fotomotive mit deiner Tauchlampe zu beleuchten, kann eine Herausforderung sein. Hier erfährst du, wie die Bilder trotzdem etwas werden.
Hast du das Streiflicht schon ausprobiert? Wie sind deine Erfahrungen?
Schreib es gerne in die Kommentare.