Blitz-Positionen unter Wasser
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- Kategorie: Licht und Lichtführung, Macro, Weitwinkel
Die verschiedentliche Positionierung von Blitzen unter Wasser kann zu ganz unterschiedlichen Bildergebnissen führen. Hier soll gezeigt werden, wie sich die verschiedenen Anordnungen auf das Bild auswirken und welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Methoden haben.
Frontales Licht
Diese Art von Beleuchtung tritt zumeist bei Kompaktkameras mit internem Blitz auf. Doch eine nahe Anordnung externer Blitze am Objektiv, führt zu einem ähnlichen Ergebnis.
Dabei trifft das Licht frontal auf das Objekt und erzeugt so harte Schlagschatten nach hinten.
Objekte und strukturierte Oberflächen scheinen platt und ohne Kontur.
Frontales Licht führt auf unkomplizierte Weise zu meist korrekt belichteten Bildern, wirkt aber auf Dauer langweilig.
Zudem ist hier die Gefahr von sichtbaren Schwebeteilchen im Bild recht groß. Weshalb sich die nächste Blitzposition in vielen Fällen besser eignet. Bei Weitwinkelbildern entsteht durch die Breite des Bildes und die vergleichsweise enge Anordnung der Blitze automatisch eine frontale Beleuchtung.
Seitliches Licht
Richtest du externe Blitze weiter nach außen hin aus, und lässt sie in die Bildmitte nach innen scheinen erzeugst du im vorderen Bereich des Motivs ein sichtbares Streiflicht.
Vorteil des seitlich auf das Objekt fallenden Lichts, ist die Verstärkung von Strukturen und Mikrokontrasten durch kleine Schatten. Zudem kommt es durch das schwächere Streiflicht auf der der Kamera zugewandten Seite des Motivs, seltener zu überbelichteten Stellen im Bild. Gleichzeitig werden Formen klarer und Kontraste stärker ausgebildet.
Diese Art das Objekt auszuleuchten ist mit einem oder mehreren Zusatzblitzen möglich wie folgende Bildbeispiele zeigen.
Drauflicht
Richtest du deine Blitze oder Lampen von Oben auf das Motiv wirkt die Beleuchtung wie das Sonnenlicht von der Wasseroberfläche. Dadurch erweckt das Bild beim Betrachter das Gefühl einer natürlichen Beleuchtung.
Ähnlich wie bei der seitlichen Anordnung der Blitze kommen hier die Konturen und Linien eines Objektes besonders gut zur Geltung. Zusätzlich zur hochfrontalen Beleuchtung sollte sollte das Bild etwas von unten aufgehellt werden um die harten Schatten etwas zu minimieren.
Gegenlicht
Spannende Effekte liefert ein Blitz, der hinter dem Objekt platziert wird. Das Licht fällt von hinten auf die Kanten des Objekts, wodurch diese deutlicher sichtbar werden. Formen und Konturen kommen durch diese Beleuchtungsmethode deutlich zur Geltung.
Wird ein einzelner Blitz verwendet, entstehen Silhouetten und weiße Ränder, wie beim Haarlicht in der Studiofotografie . Wird gleichzeitig von vorne mit einem oder zwei Blitzen ausgeleuchtet, hebt sich das Objekt deutlicher vom Hintergrund ab. Dieser Effekt kann auch mit Hilfe vorhandenen Sonnenlichts erzielt werden.
Bei durchsichtigen Objekten wirkt die Beleuchtung als sogenanntes Durchlicht. Strukturen zum Beispiel innerhalb einer Schnecke werden sichtbar.
Unterschiedliche Blitzstärken
Erst durch das Einstellen unterschiedlicher Blitzleistungen bei mehreren Blitzen lassen sich gezielt Akzente setzen und bestimmte Bereiche mehr oder weniger belichten.
Für die Korrektur der Blitzstärke muss hier die Blitzleistung für jeden einzelnen Blitz direkt am Gerät herunter geregelt, oder bei TTL-Fähigen Kameras und Blitzen im Kameramenü angepasst werden. Gerade bei der Verwendung von mehr als einem Blitz wird nicht immer die volle Leuchtkraft aller Blitzgeräte benötigt, was eine manuelle Anpassung erforderlich macht.
Mehr zum Thema TTL.
Mit dem Wissen um die Lichtführungstechniken und mit einer beliebigen Anzahl an Blitzen sind so in der Unterwasserfotografie kaum Grenzen gesetzt.
Welche Techniken zur Lichtführung kommen bei dir zum Einsatz, und warum?
Schreib es gerne in die Kommentare.

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Schöner Artikel. Einen Hinweis möchte ich geben: Damit Licht natürlich aussieht, sollte es von oben kommen. Das ist kein Dogma, aber in 95 % aller Fälle wichtig.
Hallo Christian,
vielen Dank für deinen Hinweis. Der Artikel wird demnächst überarbeitet und dann nehme ich deinen Hinweis gerne auf.
LG. Tino
Noch ein kleiner Hinweis…
Wenn “frontal” geblitzt wird, werden die Reflexionen der Schwebeteilchen direkt in die Linse (Objektiv) reflektiert. Wenn der Blitz jedoch von Oben kommt, werden auch die Reflexionen der Schwebeteilchen nach oben abgestrahlt, was die Schwebteilchen auf dem Bild stark reduziert. Auch sollten die Blitze (generell) hinter der Filmebene positioniert werden. Auch das reduziert die Reflexionen.
Was ich noch sagen wollte: SUPER Informationen. Klasse gemacht!