Bewegte Motive mit Blitz fotografieren

Das Fotografieren schneller Motive ist eine Herausforderung, die nicht nur an Land, sondern besonders unter Wasser ihre Tücken birgt.

Nicht nur die Bewegung und Plötzliche Richtungsänderungen der Tiere, sondern auch Lichtverhältnisse und allgemein das Element Wasser stellen dich als Fotografen vor einige Herausforderungen. Unterwasser verschärft sich das noch, da du nicht nur die Kamera stabilisieren, sondern auch Bild- und Blitzeinstellungen vornehmen musst. In diesem Beitrag werde ich dir zeigen, wie du diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen kannst.

Grundvoraussetzungen

n den folgenden Einstellungen und Erklärungen wird immer einer der Kreativmodi verwendet. Das heißt entweder Zeitpriorität (Tv / S), Blendenpriorität (Av / A) oder der Manuelle Modus.

Grundsätzlich ist es hilfreich, die Situation zu kennen und das Bild möglichst vorausplanen zu können.
Versuche deshalb deine Kamera so gut es geht auf dein Motiv einzustellen, bevor es überhaupt in der Nähe ist.

Zunächst legst du die Blende und damit die Tiefenschärfe für das jeweilige Motiv fest.
Anschließend passt du mit dem ISO und der Belichtungszeit die Helligkeit der Umgebung so an, dass die Belichtungszeit etwa 100/s beträgt.
Ob du deine Blitze manuell einstellst oder TTL verwendest, bleibt dir überlassen.
TTL kann gerade in unerwarteten Situationen und solchen mit bewegten Motiven zu besseren Ergebnissen führen. Hier findest du mehr Infos zu TTL.

Meist schwimmen Fische mehrmals im Kreis oder kommen regelmäßig aus ihren Löchern, was die Vorbereitungen etwas erleichtert.
Mit größerer Erfahrung fallen dir diese Einstellungen, die sowohl abhängig von der Kamera als auch dem Motiv und auch deiner Umgebung sind, leichter.
Und natürlich gehört für das perfekte Bild auch ein Quäntchen Glück dazu.

Welche Schwierigkeiten gibt es bei der Fotografie schneller Motive

Schaust du dir das Bild in einer höheren Auflösung genauer an, wirst du vor allem an den Kanten der Fische scheinbare Duplikate sehen. In einer verkleinerten Version sind diese kaum wahrnehmbar, im Druck oder einer 100% Ansicht werden diese verwaschenen Kanten jedoch deutlich sichtbar.

Dabei entstehen diese verschwommenen Kanten nicht unbedingt, wie man zunächst vielleicht erwarten mag, nur durch eine längere Belichtungszeit, sondern vor allem durch eine lange Belichtungszeit in Kombination mit einer ungünstigen Blitzeinstellung.

Geisterbilder wie dieses treten nur dann auf, wenn die Belichtungszeit zu lang, für die schnelle Bewegung des Fischs ist. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Hintergrund mit Hilfe einer längeren Belichtungszeit statt eines höheren ISO aufgehellt wird.

Ist der Blitz hingegen die einzige Lichtquelle im Bild oder das Umgebungslicht wird nicht mit einbezogen, tritt dieser Effekt seltener auf. Hier orientiert sich die Belichtungszeit automatisch an der maximalen Blitzsynchronzeit von ca. 1/200s. Durch diese verkürzte Belichtungszeit wird das bewegte Motiv scharf abgebildet. Gleichzeitig kommt jedoch der Hintergrund nicht richtig zur Geltung, weil die Belichtung nicht wie oben beschrieben auf die Umgebung eingestellt wurde.

Möglichkeiten gegen Geisterbilder beim Blitzen

ISO erhöhen

Entweder passt du die Helligkeit des Hintergrunds mit einem höheren ISO-Wert an. Dadurch kannst du die Belichtungszeit senken.

Gleichzeitig steigert diese Option das Bildrauschen und führt zu einer Reduzierung der Blitzleistung.
Außerdem werden die Anteile des Umgebungslichts auf dem Hauptobjekt dadurch auch größer, was nicht immer gewünscht ist.

Das hieße, der Fisch hätte anschließend eine grünere / bläulichere Farbe.

Auf den zweiten Vorhang blitzen

Es gibt eine Alternative zur Erhöhung des ISO und der damit verbundenen Veränderung des Hintergrunds. Dabei belässt du sämtliche Einstellungen, wie du sie vorher festgelegt hast. Die einzige Änderung, die du vornimmst, ist die Blitzzündung auf den zweiten Vorhang zu verlagern.

Diese Möglichkeit kommt dann zum tragen, wenn:
a) Die Belichtungszeit länger ist, als die Abbrenndauer des Blitzes
b) Das Umgebungslicht zur Belichtung beiträgt oder der Fisch das licht extrem reflektiert
c) Sich das Objekt während der Belichtungszeit bewegt oder verändert

Wie du deine Kamera auf den zweiten Verschlussvorhang einstellst

Diese Einstellung findest du in der Regel im Menü bei den Einstellungen für den Blitz.

Canon DSLR / DSLM

Menü ➝ Kamera-Optionen (Rote Einstellungen) ➝ Steuerung externes Speedlite ➝ Blitzfunktion Einstellungen ➝ Verschluss Synchronisation (Drei Pfeile ineinander) ➝ Synchronisation 2. Verschluss

Olympus

Blitztaste drücken ➝ Blitzmodus ➝ Slow oder Slow 2nd auswählen

Nikon

Blitztaste drücken ➝ Rear auswählen

Sony

Menü ➝ Kamera-Einstellungen ➝ Blitzmodus ➝ Sync 2. Vorh. (Blitz Rear) auswählen

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