Kontraste anpassen in Lightroom

Ein Bild besteht neben Farbinformationen auch aus hellen und dunklen Bereichen. Dabei beschreibt der Kontrast, den Unterschied zwischen den hellsten und dunkelsten Stellen im Bild.

Das heißt, je kontrastreicher ein Foto ist, desto extremer sind eben diese hellen und dunklen Bildbereiche ausgeprägt. Senkst du nun den Kontrast, reduzieren sich die Helligkeits-Unterschiede im Bild.

Leider haben vor allem günstigere Kameras einen reduzierten Dynamikumfang. Das bedeutet, diese Geräte sind nicht in der Lage, so viele Helligkeits-Stufen darzustellen, wie eine professionelle Kamera mit höherem Kontrastumfang.

In der Praxis führt das bei den einfacheren Kameras zu weniger leuchtenden Farben, die schon zu fast “matschigen” Bildern führen. Im Extremfall gehen die Farben sogar in ein gleichmäßiges Grau über, was das Foto sehr flau wirken lässt.
Halb so wild! Denn auch hier bieten die verschiedenen Bildbearbeitungsprogramme praktische Hilfen.

Nahezu jede Software bietet eine Möglichkeit zur Anpassung des Kontrasts. Während es sich bei Apps wie dive+ nur um eine einfache Optimierung handelt, kannst du in Programmen, wie Lightroom die Kontraste mit mehreren Reglern gezielt anpassen.

Wann solltest du den Kontrast anpassen?

Wie schon erwähnt, ist der Kontrast vor allem bei einfachen Kompaktkameras recht begrenzt. Setzt du unter Wasser kein zusätzliches Licht in Form von Lampen oder Blitzen ein, erreicht der Kontrast auch an hochwertigen Kameras, irgendwann seine Grenzen.

Ist das Bildmaterial vom Licht her optisch sehr gleichmäßig oder gehen die Strukturen verloren, kann es helfen, wenn du den Kontrast im Bild erhöhst. Dadurch werden helle Bereiche (Highlights) verstärkt und Schatten weiter abgedunkelt. Deshalb profitieren auch Fotos, die bei schlechter Sicht (mit vielen Schwebeteilchen) entstanden sind, von der Kontrasterhöhung.

In diesem Beispiel siehst du den Vergleich zwischen einem niedrigen Kontrast, bei dem der Unterschied zwischen den glänzenden Schuppen der Fische und dem Hintergrund nicht allzu groß ist. Durch die übertriebene Kontrastanpassung lassen sich die Makrelen deutlich vor dem Hintergrund heraus arbeiten. Die Farben wirken satter aber es kommt auch zum “Absaufen” der dunklen Bildbereiche und einem “Ausfressen” der Glanzbereiche.

Klarheit, Struktur und Dunst Entfernen

Einige Bildbearbeitungsprogramme erlauben dir gezielte Eingriffe in die verschiedenen Kontraste. Lightroom oder Capture One unterscheiden dabei zwischen dem klassischen Kontrast und der „Klarheit“. Zusätzlich kommen in Lightroom noch die Einstellungen „Struktur“ und „Dunst“ entfernen zum Einsatz.

Diese erweiterte Einstellung greift dabei an den Kontrast-Kanten der Motive im Bild ein. Das bedeutet, du bearbeitest nicht mehr die gesamte Kontraststärke im Bild, sondern nur noch die sogenannten Mikrokontraste, die auf kleinerem Raum vorkommen.

Um bei dem Beispiel der Makrelen zu bleiben wurde nun die Klarheit statt des Kontrasts erhöht.

Im Vergleich zum vorigen Bild siehst du deutlich, dass sich nicht mehr die Flächen im Bild verändern, sondern die Details. Die Kanten wirken härter, das Bild erscheint insgesamt schärfer. Auch die hellen Stellen im Bild fressen nicht mehr aus. Dafür fehlen die satten Farbkontraste, wie sie im ersten Beispiel sichtbar wurden.

Zusätzlich kommen in Lightroom inzwischen zwei weitere sehr hilfreiche Kontrastfunktionen zum Einsatz, die sehr genaue Eingriffe ins Bild erlauben.

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Praktische Tipps zur Kontrast-Anpassung

Alle unterschiedlichen Werkzeuge in Lightroom haben ihre Daseinsberechtigung. Zumindest bei der Bearbeitung meiner meinen Unterwasserfotos kommen sie meist gleichzeitig (mehr oder weniger stark) zur Anwendung. So kannst du mit dem Kontrast, den allgemeinen Bildeindruck korrigieren, mit Dunst entfernen, die Trübung im Bild reduzieren und zusätzlich mit der Klarheit und Struktur die Strukturen im Bild herausarbeiten. Trotzdem solltest du auch den Einsatz der Klarheit nicht übertreiben. Eine zu hohe Klarheit lässt die Bilder extrem hart und unfreundlich wirken.

In einigen Fällen beschränke ich die Effekte auf kleinere Teilbereiche meiner Bilder um die Schuppenkanten von Fischen oder Korallen hervorzuheben ohne den Hintergrund zu beeinflussen. 

Gerade mit dem Pinsel bietet Lightroom die Möglichkeit, die Klarheit und auch den Kontrast nur an ausgewählten Stellen im Bild zu ändern. So kannst du die Klarheit auf dem Hintergrund absenken und eine künstliche Unschärfe erzeugen. Das stellt dein Motiv frei und lenkt den Blick des Betrachters auf die wichtigen Bildbereiche.

Arbeitest du auch mit Lightroom und was sind die Werkzeuge, mit denen du die Belichtung deiner Bilder anpasst? Schreib es gerne in die Kommentare.

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