Welchen Diopter brauchst du? Eine Kaufberatung

INON UCL90, Subsee +10, Weefine +13, Nauticam CMC-1

Die Liste an Dioptern ist lang, die Bezeichnungen Kryptisch und nicht jeder Diopter ist für jede Kamera sinnvoll geeignet.

 

Jede Stärke und jeder Aufbau, hat unterschiedliche Auswirkungen auf deine Bilder. Deshalb will ich dir einige Anhaltspunkte geben, die dir die Entscheidung zur optimalen Nahlinse erleichtern.

 

Wenn du den „Theorieteil“ überspringen willst, findest du weiter unten Tabellen für die jeweiligen Kameratypen.

Kompaktkamera am Retraktor

Deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag zeigen, welche Faktoren beim Kauf eine Rolle spielen, und wie du die optimale Stärke für deinen Einsatzzweck, bestimmst.

Wenn du keine Lust hast, den ganzen Artikel zu lesen, findest du weiter unten neben einer Liste mit verschiedenen Kameramodellen und passenden Dioptern auch eine Tabelle mit Abbildungsmaßstäben.

Was ist ein Diopter

Eine Nahlinse oder auch Macro-Diopterm kannst du dir wie eine Lupe für deine Kamera vorstellen. Dabei sind diese Lupen-Elemente für die Unterwasserfotografie explizit für die Nutzung unter Wasser produziert. Das bedeutet sie sind salzwasserbeständig und gleichen (in einigen Fällen) auch die Brechungsunterschiede zwischen Luft und Wasser aus.

 

In diesem Beitrag gehe ich ausschließlich auf Nasslinsen ein, also Unterwasserobjektive, die mit Hilfe eines Bajonetts oder eines M67 Filtergewindes auf den Port deines Gehäuses geschraubt wird.

 

Wie die Diopter aufgebaut sind und grundsätzlich funktionieren, kannst du im Beitrag über Nahlinsen nachlesen.

Wann brauchst du eine Makro-Linse

Der Einsatzzweck für Diopter ist je nach Kameramodell und verwendetem Objektiv unterschiedlich.

An der Kompaktkamera benötigst du Nahlinsen um kleine Motive überhaupt annähernd so groß abbilden zu können, wie mit einem echten Macro-Objektiv.

 

Bei der DSLR oder Spiegellosen Systemkamera gibt es zwei Unterschiedliche Anwendungsfelder. Entweder nutzt du ein Normal – oder Teleobjektiv, das du mit einem Diopter zum Makro-Objektiv umfunktionierst.

Oder du nutzt bereits ein echtes Macro-Objektiv an deiner Kamera. Hier hilft dir der Diopter noch detailliertere Aufnahmen zu erzeugen.

Grundsätzliche Eigenschaften des Diopters

Auch wenn es verlockend ist, eine billige Nahlinse auf Amazon zu kaufen, solltest du besser davon absehen. Viele der einfachen Linsen sind nicht rostfrei und korrodieren im Salzwasser. Nicht umsonst gibt es spezielle Unterwasserlinsen (Wetlenses), die besonders hochwertig und stabil gebaut sind. Die Außenhülle ist aus Aluminium und rostet nicht.

Außerdem sind einfache Nahlinsen meist für die Verwendung an Land gedacht. Unter Wasser kommen die besseren, aber auch teureren Achromaten zum Einsatz. Das bedeutet, statt einer, werden hier mehrere Linsenelemente zu einer Gesamt-Nahlinse zusammengefasst. Dies sollen Farbfehler in den Randbereichen und Farbverschiebungen im Allgemeinen vermeiden. Ohne Korrektur dieser Farbfehler und Farbverschiebungen kommt der Autofokus der Kamera nicht richtig zurecht und die Bilder werden unscharf.

Besonders gute Linsen, die speziell für die Nutzung unter Wasser gerechnet wurden, sind an Land nicht zu gebrauchen, dafür sind die Bilder unter Wasser überragend. Dazu gehören die INON UCL-90 oder die Nauticam SMC-Diopter.

Je nach Gehäuse solltest du auch auf die Montage achten. Die meisten Gehäuse und Ports nutzen ein M67 Filtergewinde zur Montage von Makro-Dioptern. Andere Gehäuse oder Kameras nutzen spezielle Bajonett-Anschlüsse (INON LD, Olympus, Sealife). 

Welche Stärke (Dioptrien) ist die richtige?

Damit du die passende Stärke des Diopters berechnen kannst, brauchst du einige Rahmeninformationen um deine Kamera bzw. das verwendete Objektiv.

Die wichtigsten beiden Eigenschaften sind die Brennweite (also der Zoombereich) und die Naheinstellgrenze des Objektivs. Mit diesen beiden Informationen kannst du einen Vergleichswert zu den Dioptrien einer Nahlinse errechnen.

Zu diesem Wert wird die Stärke deines Wunsch-Diopters addiert und mit Hilfe der Brennweite in einen Abbildungsmaßstab umgerechnet.

Lass uns das einfach an zwei Beispielen durchführen. Weiter unten findest du ein entsprechendes Cheatsheet für die verschiedenen Kamera-Arten und Diopter-Stärken.

Wie die Stärke aus Kamera und Macro-Konverter berechnet wird

Damit du die passende Stärke des Diopters berechnen kannst, brauchst du einige Rahmeninformationen um deine Kamera bzw. das verwendete Objektiv.

Die wichtigsten beiden Eigenschaften sind die Brennweite (also der Zoombereich) und die Naheinstellgrenze des Objektivs. Mit diesen beiden Informationen kannst du einen Vergleichswert zu den Dioptrien einer Nahlinse errechnen.

Zu diesem Wert wird die Stärke deines Wunsch-Diopters addiert und mit Hilfe der Brennweite in einen Abbildungsmaßstab umgerechnet.

Lass uns das einfach an zwei Beispielen durchführen. Weiter unten findest du ein entsprechendes Cheatsheet für die verschiedenen Kamera-Arten und Diopter-Stärken.

Beispiel 1 - Canon G7X III und +10 dpt Linse

Zunächst nimmst du den Umrechnungsfaktor für Dioptrien (1000) und teilst diesen durch die Naheinstellgrenze deines Objektivs (in Millimetern). Damit hast du ein Dioptrien-Äquivalent für dein Objektiv.

Bei der G7X III sind hast du eine Brennweite von 100mm mit einer Naheinstellgrenze von 40 Zentimetern (400mm) im Telebereich. Das bedeutet die Kamera hat bei vollem Zoom einen Mindestabstand von 40cm zum Motiv.

Der äquivalente Dioptrien-Wert für das Objektiv liegt bei 1000 / 400mm = 2,5 Dioptrien. Umgerechnet auf die Brennweite von 100mm bedeutet das, deine Kamera hat im Telebereich einen Abbildungsmaßstab von 1:3,2. 1 Zentimeter deines Motivs werden auf 3mm Sensor abgebildet.

Das ist noch lang kein Macro, weshalb nun die Nahlinse ins Spiel kommt.

Unser Beispiel Macro-Converter hat eine Stärke von +10dpt. Diese addierst du zu den 2,5 dpt deines Objektivs.

Damit hast du eine gesamt-Vergrößerungsleistung von 12,5 Dioptrien. Bei einer Brennweite von 100mm kommst du damit auf einen Abbildungsmaßstab von 1,22:1. Damit wird ein Zentimeter deines Motivs auf 1,22cm deines Sensors abgebildet.

Das bedeutet mit einer +10 dpt Macro-Linse erreichst du an der Canon G7X III eine echte Macro-Abbildung (sogar ein wenig größer).

Beispiel 2 – Sony RX100 V und eine +10 dpt Linse

Die Sony RX100 hat eine Brennweite von nur 70mm. Die Naheinstellgrenze liegt dafür bei 30 Zentimetern.

Mit oben beschriebener Rechnung kommst du auf einen Äquivalenzwert von 1000 / 300mm = 3,3 dpt.
Bei einer Brennweite von 70mm entspricht das einer Abbildungsleistung von 1:4,6. Demnach etwas kleiner als bei der G7X III.

Addierst du den Macro-Diopter mit 10 dpt kommst du auf 13,3 dpt was bei 70mm einem Abbildungsmaßstab von etwa 1:1 entspricht.

Das heißt mit dem +10 dpt Diopter erhältst du an der Sony RX100 gerade so ein echtes 1:1 Makro.

Diese Berechnung lässt sich auch auf jedes Normal-Objektiv an der Systemkamera anwenden.

Beispiel 2 - DSLR mit Macro-Objektiv und +10 dpt Linse

Bei echten Makro-Objektiven ist die Berechnung der Abbildungsleistung etwas einfacher.

Hier suchst du aus der Spalte mit der passenden Brennweite, die Dioptrien-Zahl zur entsprechenden Abbildungsleistung von 1:1 heraus.

Für ein 100mm Macro erhältst du einen Wert von 10dpt. Bei einem 60mm Macro sogar bei etwa 17dpt. Hier addierst du die 10 dpt deines Diopters und liest aus der Spalte mit der Brennweite die entsprechende Abbildungsleistung heraus.

Für ein 100mm Macro liegt der Abbildungsmaßstab mit 20dpt bei 2:1. Ein 60mm Macro erzielt sogar eine Vergrößerung von 2,5x.

Was das in der Praxis bedeutet, kannst du bei den Kamera-Typen nachlesen:

Nahlinsen ja nach Kamera-Typ

Die einfachste Methode den passenden Diopter zu finden, ist den Kamera-Typ in Verbindung mit dem entsprechenden Objektiv anzusehen.

Hier findest du eine Zusammenfassung der wichtigsten Kameras und Objektiv-Kombinationen.

Kompaktkameras und Diopter

Kompaktkameras, wie die Sony RX100 V oder die G7X III von Canon, sind beliebte Allzweckkameras für die Unterwasserfotografie. Der größte Vorteil der Edelkompakten Unterwasserkameras im passenden Gehäuse, ist die Möglichkeit während des Tauchgangs zwischen Weitwinkel und Macro zu wechseln.

Geräte, wie die Olympus TG-7 haben spezielle Macro-Modi, die trotz alledem keine echten Makros erzeugen.

Da diese Kameras aufgrund ihrer Bauweise von Haus aus weder Weitwinkel noch Makro perfekt beherrschen, bist du im Macro-Bereich auf Nahlinsen angewiesen.

Kamera / Objektiv Brennweite Naheinstell-grenze Dioptrien Äquivalent Abbildung
Sony
RX100
RX100 II
RX100 III
RX100 IV
RX100 V
RX100 VA
24-70mm
30cm
3,3 dpt
1 : 4,5
Sony
RX100 VI
RX100 VII
24-200mm
100cm
1 dpt
1 : 3,3
Canon
G7X
G7X Mk II
G7X Mk III
24-100mm
40cm
2,5 dpt
1 : 4,1

Bei der Verwendung von Nahlinsen, verhalten sich die Kompaktkameras anders, als Systemkameras mit einer echten Macro-Linse. Das liegt an ihrem „Normalobjektiv“, das eigentlich für eine Abbildung größerer Motive an Land ausgelegt ist. Hier fällt die Vergrößerungsleistung mit Dioptern nicht so deutlich aus, wie an echten Makro-Objektiven. Aus diesem Grund bist du für eine Makro-ähnliche Vergrößerungsleistung auf stärkere Diopter angewiesen.

Ohne
Nahlinse

Diopter
(+3 bis ) +6 dpt

Diopter
(+8 bis ) +11 dpt

Diopter
+13 bis +15 dpt

Die Arbeit mit Dioptern an der Kompaktkamera hat aber auch ihren Preis.
Um das Motiv möglichst groß abzubilden, ist eine hohe Diopterstärke notwendig. Leider geht die mit einem geringen Arbeitsabstand einher, was nicht nur Tiere verscheucht, sondern auch die Positionierung von Lampen und Blitzen erschwert.

In der Praxis haben sich an den Kompaktkameras, Diopter mit einer Stärke zwischen +6 und +15 Dioptrien bewährt.

INON UCL-165
155€

Nahlinse mit +6 dpt für detai-reiche Nahaufnahmen bei angenehmem Arbeitsabstand an den Edelkompakten.

INON UCL-90
298€

Nahlinse mit +11 dpt und einem Arbeitsabstand von 9-10 Zentimetern. Optimal zwischen 70 und 100mm Brennweite.

Weefine WFL-03
238€

Vergleichsweise günstiger +12 dpt Diopter für 1:1  Makros an Kompaktkameras, wie der RX100 und G7X

Nauticam CMC-1
405€

Macro-Konverter mit etwa 15 dpt  aber kurzem Motivabstand für extrem große Nahaufnahmen an der Sony RX100 und Canon G7X.

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Bei den Spiegelreflex- und Spiegellosen Kameras gibt es zwei verschiedene Varianten, die du unterscheiden musst. Klassische Normalobjektive, zu denen sowohl Weitwinkel, Kit-Objektive als auch Tele-Objektive gehören, haben eine andere Funktionsweise als Makro-Objektive.

Die Art Normalobjektive mit Diopter zu berechnen, unterscheidet sich nicht von der Berechnung einer Kompaktkamera. Allerdings kommen diese Objektive in der Praxis nur selten zum Einsatz, da es für die Kamerasysteme echte Makro-Objektive gibt.

Die klassischen Kamera-Objektiv-Kombinationen findest du in der folgenden Tabelle:

Objektiv für Canon Kameras Brennweite Naheinstell-grenze Dioptrien Äquivalent Abbildung
Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM
(mit RF-Adapter)
60mm
20cm
5 dpt
1 : 1
Canon RF 85mm f/2 IS STM Macro
85mm
35cm
2,8 dpt
1 : 1
Canon EF 100mm f/2.8 Macro USM
Canon EF 100mm f/2.8 L Macro IS USM
Canon RF 100mm f/2.8L IS USM Macro
Tokina 100mm f/2.8 AT-X M100 AF Pro D
100mm
30cm
3,3 dpt
1 : 1
Sigma 150mm f/2.8 OS HSM Macro
150mm
38cm
3,9 dpt
1 : 1
Canon 180mm f/3.5 L USM Macro
180mm
48cm
2 dpt
1 : 1

Bei der Verwendung von Nahlinsen, verhalten sich die Kompaktkameras anders, als Systemkameras mit einer echten Macro-Linse. Das liegt an ihrem „Normalobjektiv“, das eigentlich für eine Abbildung größerer Motive an Land ausgelegt ist. Hier fällt die Vergrößerungsleistung mit Dioptern nicht so deutlich aus, wie an echten Makro-Objektiven. Aus diesem Grund bist du für eine Makro-ähnliche Vergrößerungsleistung auf stärkere Diopter angewiesen.

Ohne
Nahlinse

Diopter
(+3 bis ) +6 dpt

Diopter
(+8 bis ) +11 dpt

Diopter
+13 bis +15 dpt

Die Arbeit mit Dioptern an der Kompaktkamera hat aber auch ihren Preis.
Um das Motiv möglichst groß abzubilden, ist eine hohe Diopterstärke notwendig. Leider geht die mit einem geringen Arbeitsabstand einher, was nicht nur Tiere verscheucht, sondern auch die Positionierung von Lampen und Blitzen erschwert.

In der Praxis haben sich an den Kompaktkameras, Diopter mit einer Stärke zwischen +6 und +15 Dioptrien bewährt.

INON UCL-165
155€

Nahlinse mit +6 dpt für detai-reiche Nahaufnahmen bei angenehmem Arbeitsabstand an den Edelkompakten.

INON UCL-90
298€

Nahlinse mit +11 dpt und einem Arbeitsabstand von 9-10 Zentimetern. Optimal zwischen 70 und 100mm Brennweite.

Weefine WFL-03
238€

Vergleichsweise günstiger +12 dpt Diopter für 1:1  Makros an Kompaktkameras, wie der RX100 und G7X

Nauticam CMC-1
405€

Macro-Konverter mit etwa 15 dpt  aber kurzem Motivabstand für extrem große Nahaufnahmen an der Sony RX100 und Canon G7X.

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Arbeitest du auch mit Lightroom und was sind die Werkzeuge, mit denen du die Belichtung deiner Bilder anpasst? Schreib es gerne in die Kommentare.

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