Nass tauchen im Winter? Dumme Idee!

Ich gebe zu, die Idee war, wenn ich es beschönige, semi-optimal…

…eigentlich war sie saudoof.

Die Außentemperaturen liegen bei gerade mal zwei Grad über Null. Mein Buddy Tim, streift seinen Unterzieher über. Und ich? Ziehe meinen Neoprenanzug an.

Es ist nicht mein erster Tauchgang diesen Winter. Aber es ist seit langem wieder der erste Tauchgang im Winter, den ich im halbtrockenen Anzug bestreite.

Warum? Ich kann im Nassanzug einfach besser tarieren. Meine Bewegungen sind schneller und präziser.
Auch Sprünge um zwei bis drei Meter nach oben und unten, sind gar kein Problem. Das brauche bei den flinken Fischen, zumal ich heute im Metzgerallmend, einige interessante Ausrüstungsteile für neue Berichte testen will.

Der Weisheit letzter Schluss?
Ich werde im Winter nicht mehr nass tauchen!

 

Trotzdem hat es sich gelohnt.

Wider Erwarten habe ich während des gesamten Tauchgangs fast nicht gefroren. Die Hände und Füße waren selbst nach einer Stunde noch beweglich und das Fotografieren lief entsprechend gut.

Mit Sichtweiten, von weit über fünf Metern selbst bis in eine Tiefe von 17m, hätten wir nicht gerechnet. Normalerweise ist die Sicht ab einer Tiefe von 10 Metern auf etwa eine halbe Armlänge beschränkt.


Außerdem hätte ich nicht erwartet, diese Vielfalt an unterschiedlichen Tieren anzutreffen. Dass es in unserem “Haussee” Hechte, Störe, Barsche und kapitale Karpfen gibt, war mir bewusst. Rotfedern und Sonnenbarsche überraschten mich dann doch.

Außerdem trafen wir auf einige Moostierchen und eine Schar von Schwebegarnelen.

Diese kannte ich bisher nur aus dem Bodensee, wo sie im Flachbereich bis 10m in riesigen Wolken anzutreffen sind. Ob sie von Wasservögeln oder Tauchern in den kleinen Baggersee in Untergrombach eingetragen wurden, weiß ich nicht.

 

Neozoen im Metzgerallmend

Nichts desto trotz sind sie extrem penetrant. Sobald nur eine Lampe scheint, tobt das Leben vor der Kamera.

Trotzdem ist es extrem schwierig, diese Tiere zu fokussieren und auf einem Bild festzuhalten, da sie in Bruchteilen einer Sekunde enorme Strecken zurücklegen können.

Schwebegarnele Metzgerallmend

Mit einigen weiteren Fotos von Moostierchen, die einige freiliegende abgestorbene Äste für sich beanspruchten, neigte sich der Tauchgang auch schon dem Ende zu. Die Kälte war aushaltbar, allerdings kündigte sich langsam meine Blase an.

Entsprechend zügig verließen wir das Wasser und machten uns auf den Weg in Richtung Parkplatz. Mittlerweile war die Außentemperatur auf Minus zwei Grad gefallen und die Kälte stieg durch die Füßlinge langsam die Beine hinauf. Dann noch de Neoprenanzug auszuziehen war ein Fehler. Nass wie ich war begann ich nun wirklich zu frieren, was zumindest mir einen zweiten Tauchgang unmöglich machte.

Ein großes Sorry an meinen Buddy, Tim. Das nächste Mal gehe ich trocken rein! Dann sind auch wieder zwei oder drei Tauchgänge kein Problem.

 

Was ist mit dir?

Bist du schon einmal nass im Winter getaucht oder kannst du das Trocki-Problem nachvollziehen?
Dann schreib es in die Kommentare.

2 Gedanken zu „Nass tauchen im Winter? Dumme Idee!

  1. Wir tauchen den ganzen Winter nass 🙂 im Rhein unserem 2.Hausgewässer, da kraxeln wir gegen die Strömung hoch, driften runter und spielen mit der Strömung um die Brückenpfeiler.
    Die Strassenbeleuchtung reicht, wir sind auch im dunkeln ohne Lampen unterwegs. Was Auswärtige absolut nicht nachvollziehen können. Nach 40min. bei 5°C ist dann aber gut.

  2. Hallo
    Bei uns im Ort gibt es einen See. Da wird jedes Jahr ein Einschwimmen vorgenommen. Ist ziemlich kalt noch der See.

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