Fokuslampe - INON – LF1300-EWf
Testbericht und Erfahrungen

INON LF1300-EWf Warum die Fokuslampen und die Abschaltautomatik immer noch ein Schattendasein fristen, ist mir ein Schleier.

Die Vorteile dieser Lampen beim Fotografieren liegen auf der Hand. Du hast einerseits ein Licht, das deiner Kamera ermöglicht deutlich schneller zu fokussieren. Andererseits sorgt die Auto-Off Funktion dafür, dass der Lichtschein beim Blitzen unterbrochen wird und in der späteren Aufnahme nicht zu sehen ist.

Glücklicherweise erkennen die Hersteller langsam den Nutzen dieser Geräte und so bringt der japanische Hersteller INON nun die LF1300-EWf auf den Markt. Die Lampe kann mit Innovationen begeistern, die mir bisher nur von sehr hochwertigen Lampen bekannt waren. Gleichzeitig wird an anderen Stellen versucht, das Rad neu zu erfinden, wo es gar nicht notwendig gewesen wäre.

 
 
 
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Technische Daten

INON - LF1300-EWf
Art der Lampe:Fokuslampe
LeuchtmittelLED|2x CREE XM-L2 T6
Lichtfarbe5000 K
Abstrahlwinkel100°
Lichtleistung1300 Lumen
Dimmbar100%, 30%
Rotlicht
RotlichtJa, per zusätzlichem Filter
Abstrahlwinkel100°
Dimmbar100%, 30%
Abschaltautomatik
Auto-AusJa
Akkus und Ladefunktion
BatterietypAA, Mignon Batterien oder Akkus
Brenndauer45 Minuten bei 100%
LadestandanzeigeNein
Lademöglichkeitoptionales externes Ladegerät
Haptik
MaterialAluminium
DichtungZwei O-Ringe
SchalterDrehschalter
Tauchtiefe120 m
GewichtAn Land: 268 g
Abtrieb: 110g
Abmessungen5,2cm x 5,2cm x 12,8cm
LieferumfangLampe, Handschlaufe, Ersatz-O-Ringe,
Optionales ZubehörErsatzakku, Kugeladapter, YS-Adapter,
Preis329€
Kaufenwww.hydronalin.eua


Test und Erfahrungen zur Fokuslampe INON LF1300-EWf

Als ich die ersten Bilder der Lampe sah, war ich schlichtweg begeistert. Ein durchsichtiger Dome, der für eine gleichmäßigere Lichtverteilung sorgen sollte. Das war innovativ. Auch die Möglichkeit einen Blendschutz anzubringen, um das Kamera-Objektiv gegen den Schein der Lampe abzuschirmen ist eine spannende neue Entwicklung.

Dann hielt ich die Lampe endlich in der Hand und eine gewisse Ernüchterung machte sich breit…

Ein Dreh-Knopf auf der Rückseite der Lampe um sie einzuschalten? Wer kommt auf so eine Idee?
Entsprechend war mein erster Gedanke zur Fokuslampe von INON: “Meine Güte, wieso schafft es kein Hersteller, endlich eine gescheite Fokuslampe auf den Markt zu bringen?”

 

Bedienung

So durchwachsen mein erster Eindruck dieser Lampe auch war, die Bedienung könnte eigentlich intuitiver nicht sein und die Vorzüge der Lampe erschlossen sich mir erst auf den zweiten Blick.

Der zunächst argwöhnisch betrachtete Drehschalter entpuppte sich schon bald als äußerst einfach Hand zu habendes bedienendes Element, das auch unter Wasser optimal bedient werden kann. Der Knopf ist griffig und mit einem Durchmesser von etwas mehr als anderthalb Zentimetern lässt er auch mit dickeren Handschuhen bequem drehen.

Durch eine volle Umdrehung wird die Lampe auf 35% der Maximalleistung gestartet, um nach einer weiteren 360° Drehung ihre vollen 1300 Lumen zu entfalten.
Soll die Leuchte gegen versehentliches Einschalten gesichert werden, befindet sich direkt vor dem Drehknopf ein roter Blockierring, der durch Herausziehen und Drehen in die “Lock-Position” gebracht werden kann. In dieser Stellung ist es nicht mehr möglich die Leuchte einzuschalten.
Fokuslampe Inon LF1300-EWf mit Handschuhen

Allerdings empfehle ich dringend, diesen Mechanismus schon vor dem Tauchgang zu lösen. Besonders mit Handschuhen, die dicker als 3mm auftragen, sind die geriffelten Elemente des Lock-Rings nur sehr schwer zu greifen. Mit Trockentauch-Handschuhen ist eine Bedienung der Sicherung gar nicht möglich.

Ist die Lampe jedoch schon vor dem Tauchgang entriegelt, lässt sich der Einschalter bequem auch mit weiten Handschuhen bedienen. Auch der Ring für den Magnetschalter des Auto-Off Systems an der Vorderseite der Leuchte kann bequem mit Handschuhen bedient werden. Hier sehe ich nur selten die Notwendigkeit den Modus unter Wasser zu verändern.

 

Leuchtbild und Helligkeit

Inon hat sich bei der Fokuslampe für eine Lichtfarbe von 5000K entschieden und nutzt damit ein wenig wärmeres Licht, als die meisten Mitbewerber. Im direkten Vergleich zur LF1300-EWf wirkt meine eigene Fokuslampe (Weefine) unnatürlich kühl, schon fast blaustichig. Unter Wasser ist das Licht sehr angenehm und in der Verteilung äußerst gleichmäßig.
Der Abstrahlwinkel liegt unter Wasser bei etwa 110° und damit etwas über dem im Datenblatt angegebenen Wert.

Während mehrerer Test-Tauchgänge kam ich zu dem Schluss, dass das gedimmte Licht in vielen Fällen mehr als ausreichend ist und vor allem bei Nachttauchgängen die Augen schont. Auch werden eventuelle Schwebeteilchen dadurch weniger beleuchtet, was für einen Fokus an der richtigen Stelle sorgt. Zusätzlich kann der mitgelieferte Abschatter so positioniert werden, dass keine Lichtanteile direkt in das Objektiv einfallen.

Im Weitwinkelbereich und im Schwarzwasser allerdings, ist die volle Leistung doch notwendig. Dadurch verkürzt sich die Brenndauer auf etwa 40 Minuten. Damit reicht die Brenndauer der LF1300-EWf mit Eneloop-Akkus bei 100% Leistung leider nicht für einen ausgedehnten Tauchgang von mehr als einer Stunde.

Unglücklicherweise hat die Lampe weder eine Batteriestandsanzeige noch eine Elektronik, die die Lichtleistung reduziert, wenn sich der Akkustand dem Ende zuneigt.

 

Rotlicht

Auch das Rotlicht, das über eine aufschraubbare Filter-Linse erzeugt wird, hat vor und Nachteile. Der Abstrahlwinkel und auch das Leuchtbild ist dadurch, dass die selben LEDs zum Einsatz kommen, wie für das weiße Licht, entsprechend gleichmäßig und breitstrahlend. Der größte Nachteil ist, dass ein Tausch bzw. das Abnehmen des Farbfilters unter Wasser zwar möglich aber eigentlich nicht vorgesehen ist. Der Filter ist nicht gesichert und geht so entsprechend schnell verloren. Ein weiterer Nachteil, der sich aus dem oben genannten Vorteil ergibt, ist die hohe Verbrauchsleistung, da nicht nur rotes Licht erzeugt werden muss. Bei der INON wird das weißes Licht der LEDs genutzt, dem anschließend durch den Filter die Grün- und Blauanteile enzogen werden.

 

Auto-Abschaltung

Die Auto-Off Funktion des Fokuslichts hebt sich mit seiner kurzen Wiedereinschaltzeit deutlich von den Mitbewerbern ab. Bei den meisten Mitbewerbern liegt die Dunkelzeit bei etwa einer Sekunde. Die INON hingegen schaltet sich nach 0,2 Sekunden wieder selbsttätig ein. Das macht ein Arbeiten mit kontinuierlicher Fokusmethode möglich und ist sehr angenehm, da das Auge sich in dieser kurzen Zeit nicht versucht an die kurze Dunkelheit zu gewöhnen.

 

Dichtung und Sicherheit

Meine Zweifel über die Praxistauglichkeit der Lampe hatten sich inzwischen verstreut, und erste Tests im Wasser verliefen mehr als gut und der doppelt O-Ring gesicherte Aluminium-Lampenkörper hielt problemlos bis in Tiefen von 45m Metern dicht.

Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, dass die Fokuslampe eine überraschende “Schwachstelle” am Drehschalter offenbaren soll.

Ursprünglich ging ich bei der Bauweise der Lampe von einer Art gekapselten Magnetbedienung aus. Gelöst wurde die Bedienung der Schaltelemente jedoch auf mechanischem Wege, wie bei einem Kameragehäuse. Das bedeutet, der Drehschalter, der selbst durch zusätzliche O-Ringe gesichert wird, durchbricht die Gehäusewand und sollte entsprechend gepflegt und gefettet werden.

Sollte sich unbeabsichtigt Sand oder Salz an diesen Dichtelementen ablagern ist eine Reinigung nur durch Lösen einiger Schrauben möglich. Auch das Spülen mit Süßwasser wird durch die Bauweise unnötig erschwert.

 

Beispielbilder die mit Hilfe der Fokuslampe entstanden

 

Weitere Eigenschaften

Akkus

Als Akkus kommen in der LF1300 handelsübliche AA-Akkus (bei mir Panasonic Eneloop ProA) zum Einsatz. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn in den meisten Fällen sind die Akkus und Ladegeräte schon für die Blitzgeräte schon vorhanden. Gleichzeitig sind die Akkus weltweit recht gut erhältlich und im Zweifelsfall kannst du auf ganz normale Mignon-(AA)-Batterien zurückgreifen. Hier ist die Laufzeit jedoch etwas geringer. Trotzdem besser als gar kein Licht dabei zu haben.

Inon LF1300-EWf mit Zubehör

 

Montage

Hier haben die Entwickler bei INON mitgedacht und es sind verschiedene Befestigungsmöglichkeiten optional verfügbar. Neben dem gängigen Kugel und YS-Adapter ist auch eine Montagemöglichkeit für die INON-Blitze vorhanden. So sparst du dir zusätzliche Kugeladapter und kannst die Fokuslampe gleichzeitig als weit außen montiertes Videolicht verwenden.

Hier gibt es den YS-Adapter. Willst du die Lampe mit einem Kugeladapter befestigen, benötigst du zusätzlich noch den INON YS-Kugel-Adapter.

 

Brenndauer

Die Brenndauer liegt im Kaltwasser (7°C) bei etwa einer dreiviertel Stunde bei voller Leistung. Ich habe die Lampe oft gedimmt, da die geringere Helligkeit oft schon mehr als ausreichend war. So hat die Lampe problemlos über 90 Minuten gehalten. Laut Hersteller sollen mit reduzierter Leistungsaufnahme über 200 Minuten Brenndauer erreichbar sein.

 

Material und Stabilität

Der Lampenkörper besteht zu einem Großen Teil aus stabilem Aluminium und wird durch Applikationsteile aus Kunststoff ergänzt. Auch der Dome an der Vorderseite der Lampe ist aus Kunststoff gefertigt und ist aufgrund der Bauweise nicht weiter geschützt.
Mit etwa 300g (inklusive der Montageteile) ist die Lampe nicht besonders leicht, dafür aber umso robuster gebaut.

Test der INON LF1300-EWf
  • Verarbeitung und Haptik
  • Brenndauer
  • Bedienung und Funktionsumfang
  • Leuchtbild
  • Zubehör und Ersatzteile
  • Preis Leistung
3.6

Fazit

Insgesamt ist die INON LF1300-EWf eine innovative und grundsätzlich durchdachte Lampe.
Zwar bereitet sie einige Schwierigkeiten bei der Bedienung mit Handschuhen, wenn sie nicht vorher entriegelt wurde, kann aber sonst mit einer äußerst einfachen Steuerung punkten.

Durch den angesetzten Acryl-Dome ist die Lichtverteilung unter Wasser sehr gleichmäßig und sorgt so für einen weichen Lichtschein über die gesamten 100° Abstrahlwinkel.
Allerdings solltest du nicht auf die Idee kommen, die Lampe als Videolampe verwenden zu wollen. Während die Leistung im Nahbereich noch ausreichend ist, erweist sich die Leistung in einem Abstand von mehr als einem Meter für Videoaufnahmen dann doch zu gering.

Die hohe Stabilität erkauft sie sich durch einen relativ schweren Aluminiumkörper, wobei der Kunststoff-Dom aufgrund der Bauweise etwas exponiert liegt.
Trotzdem verspricht INON eine maximale Tauchtiefe von 120m was die Lampe auch für die Fotografen unter den technischen Tauchern interessant macht.

In der Summe ist die INON eine gute Fokuslampe mit vielen guter Ansätzen. Doch auch INON, als Hersteller schöpft das Potential der aktuellen Technik nicht aus.

Anstatt zu versuchen das Rad an einigen Stellen neu zu erfinden, wäre es vielleicht sinnvoller, die besten Eigenschaften der aktuellen Fokuslampen zu vereinen.

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INON LF1300-EWf
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 by Andy

Ich hab die Inon aufgrund dieses Tests gekauft und bin voll zufrieden.

Eine tolle Ergänzung zu meinen beider YS-D2 und auch zum filmen gut geeignet!

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